Das Ziel dieser Arbeit ist es, an fünf existierenden Sabbatheilungen aus den synoptischen Evangelien Unterschiede und Gemeinsamkeiten herauszuarbeiten und zu deuten. Im Zentrum soll dabei stets das Verhältnis zwischen Jesus und seinen Gegnern, meist Pharisäern und Schriftgelehrten, stehen. Wie souverän agiert der Protagonist Jesus in den verschiedenen Situationen? Welche Merkmale und Besonderheiten lassen die Evangelisten einfließen, um seine Stärke zu demonstrieren?
Um diesen Punkten näher zu kommen, sollen die jeweiligen Streitgespräche sowie die beinhalteten Heilungswunder näher untersucht werden. In welchem Verhältnis stehen sie in den unterschiedlichen Evangelien? Werden sie gleichwertig behandelt oder geht es um differenziertere Betrachtungen? Was sind die Aussageabsichten der Evangelisten und welches Jesusbild unterbreiten sie damit ihren Lesern?
Entsprechend ihren theologischen Tendenzen ergeben sich unterschiedliche Akzentuierungen. Während Jesus im Lukasevangelium als übermenschlicher „Super-Prophet“ dargestellt wird und somit die Auseinandersetzungen mit den Pharisäern und Schriftgelehrten meist voll im Griff hat, zeigen sich bei Markus und Matthäus oft menschlichere Züge. Alle drei Evangelisten setzen bestimmte stilistische Eigenheiten ein, um das Anwachsen der intellektuellen Stärke und Überlegenheit Jesu zu skizzieren.
Inhaltsverzeichnis
- I. Einleitung
- II. Sabbatheilungen im Lukasevangelium
- 1. Die Heilung eines Mannes am Sabbat (Lk 6,6-11)
- 2. Die Heilung einer Frau am Sabbat (Lk 13,10-17)
- 3. Die Heilung eines Wassersüchtigen am Sabbat (Lk 14,1-6)
- 4. Zusammenschau der lukanischen Perikopen
- III. Die Sabbatheilung im Markusevangelium (Mk 3,1-6)
- IV. Die Sabbatheilung im Matthäusevangelium (Mt 12,9-14)
- V. Zusammenfassung / Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit fünf Sabbatheilungen aus den synoptischen Evangelien. Sie zielt darauf ab, Unterschiede und Gemeinsamkeiten zwischen den verschiedenen Darstellungen herauszuarbeiten und zu deuten. Im Mittelpunkt steht das Verhältnis zwischen Jesus und seinen Gegnern, insbesondere den Pharisäern und Schriftgelehrten. Die Arbeit analysiert, wie souverän Jesus in den verschiedenen Situationen agiert und welche Merkmale und Besonderheiten die Evangelisten verwenden, um seine Stärke zu demonstrieren.
- Untersuchung der Streitgespräche zwischen Jesus und seinen Gegnern
- Analyse der Heilungswunder im Kontext der Sabbatheilungen
- Vergleich der Darstellungen der Sabbatheilungen in den einzelnen Evangelien
- Untersuchung der theologischen Tendenzen der Evangelisten
- Analyse des Jesusbildes, das die Evangelisten ihren Lesern vermitteln
Zusammenfassung der Kapitel
II. 1. Die Heilung eines Mannes am Sabbat (Lk 6,6-11)
Die erste von drei Sabbatheilungen im Lukasevangelium wird als eine Mischform aus einer Wundererzählung und einem Streitgespräch dargestellt. Die Analyse beginnt mit einer Beschreibung des Heilungswunders, das anhand des narrativen Schemas nach Vladimir Propp untersucht wird. Anschließend wird das Verhältnis zwischen Jesus und seinen Gegnern beleuchtet. Lukas zeichnet hier sein charakteristisches Jesusbild, das sich durch außergewöhnliche Qualitäten auszeichnet, insbesondere die Hervorhebung seiner Autorität.
II. 2. Die Heilung einer Frau am Sabbat (Lk 13,10-17)
Der zweite Abschnitt analysiert die Heilung einer Frau am Sabbat, wobei die Darstellung erneut als eine Mischung aus Wundererzählung und Streitgespräch interpretiert wird. Die Analyse folgt erneut dem narrativen Schema, um die Heilung selbst zu betrachten, und untersucht anschließend die Auseinandersetzungen zwischen Jesus und seinen Gegnern. In diesem Kontext wird das Jesusbild Lukas erneut beleuchtet und die Frage untersucht, wie Jesus in der Auseinandersetzung mit den Pharisäern und Schriftgelehrten seine Autorität und Souveränität demonstriert.
II. 3. Die Heilung eines Wassersüchtigen am Sabbat (Lk 14,1-6)
Die dritte Sabbatheilung, die Heilung eines Wassersüchtigen, wird im dritten Abschnitt analysiert. Die Untersuchung konzentriert sich erneut auf die Heilung selbst und das Verhältnis zwischen Jesus und seinen Gegnern, wobei die spezifischen Argumente und die Darstellung des Jesusbildes in Lukas im Fokus stehen. Die Analyse betrachtet, wie Jesus seine Autorität durch die Heilung und die Auseinandersetzung mit den Pharisäern verdeutlicht.
II. 4. Zusammenschau der lukanischen Perikopen
Der vierte Abschnitt fasst die Ergebnisse der Analyse der drei Sabbatheilungen im Lukasevangelium zusammen. Er betrachtet die Gemeinsamkeiten und Unterschiede in den Darstellungen, die verwendeten narrativen Muster und die Darstellung des Jesusbildes. Der Fokus liegt auf der Analyse der Argumentationsstrategien Jesu und der Reaktionen seiner Gegner.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den folgenden Schlüsselbegriffen: Sabbatheilungen, synoptische Evangelien, Jesus, Pharisäer, Schriftgelehrte, Wunderheilung, Streitgespräch, Autorität, Jesusbild, Narratives Schema, theologische Tendenzen, Lukasevangelium, Markusevangelium, Matthäusevangelium.
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- Tobias Kollmann (Autor), 2004, Die Sabbatheilungen - Souveränität Jesu und demonstratives Beherrschen seiner Gegner, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/41670