Bezogen auf das Thema „Auswirkungen der demographischen Entwicklung auf die Einnahmen- und Ausgabenentwicklung der gesetzlichen Krankenversicherung“ wird sich nachfolgend mit den Herausforderungen befasst, die die Altersentwicklung in Deutschland mit sich bringt und damit, wie sich unter diesen Umständen das gesetzliche Gesundheitssystem in Zukunft finanzieren lässt. Hierbei stellt sich die Frage, ob das duale System von gesetzlicher Krankenversicherung (GKV) und privater Krankenversicherung (PKV) weiterhin tragfähig ist oder ob es nicht aus finanzieller Sicht sinnvoller ist, dieses aufzulösen und sich hin zu einem einheitlichen Versicherungssystem zu bewegen. Ungeachtet dessen sollen weitere Lösungsansätze diskutiert werden, die unabhängig von der Diskussion um eine Vereinheitlichung des Systems greifen könnten.
Aus dem Blickwinkel der Gesundheitspolitik bringt der demographische Wandel deshalb Finanzierungsherausforderungen mit sich, da die Zahl der aktuell 44,2 Millionen Erwerbstätigen in den nächsten Jahrzehnten sinken wird, sodass ein kleinerer Anteil der Bevölkerung finanziell für die Gesundheit der über 67-jährigen sorgen muss. Das Prinzip der Solidargemeinschaft kann funktionieren, wenn die Gesellschaft gesund altert und durch wenig chronisch Erkrankte nicht übermäßig Leistungen in Anspruch genommen werden. Andernfalls besteht das Risiko einer Überlastung des Gesundheitssystems, wenn dies weiterhin finanziert werden soll wie bisher.
Bisher konnten die Gesundheitspolitik und die Sozialversicherungen die Auswirkungen des demographischen Wandels durch Beitragssteigerungen gut bewältigen, allerdings nimmt der prozentuale Anteil der über 67-jährigen als auch der über 80-jährigen in der Bevölkerung die nächsten Jahre weiterhin zu. Es stellt sich die Frage, ob wir diese zusätzlichen Lebensjahre bei guter Gesundheit verbringen. Sie lässt sich anhand des Indikators der gesunden Lebensjahre beantworten, denn dieser gibt Auskunft über die Lebensqualität im Sinne einer guten Gesundheit und ist nicht auf Lebensdauer bezogen, die anhand der Lebenserwartung gemessen wird. Ein Hauptfokus der EU-Gesundheitspolitik zielt darauf ab, einen Zuwachs an gesunden Lebensjahren zu erreichen, was letztlich nicht nur die Lage des Versicherten verbessert, sondern auch die öffentlichen Gesundheitsausgaben zurückgehen lässt und es den Menschen ermöglicht, im Alter länger zu arbeiten.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung in die Thematik
- Gegenwärtige Ausgangslage
- Finanzierung der gesetzlichen Krankenversicherung
- Demographischer Wandel
- Lösungsansätze
- Bürgerversicherung
- Gesundheitsprämienmodell
- Kosten-Nutzen-Betrachtung des medizinisch-technischen Fortschritts
- Verbesserung der gesunden Lebensjahre über Unternehmensstrukturen
- Evaluierung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit analysiert die Auswirkungen des demographischen Wandels auf die Einnahmen und Ausgaben der gesetzlichen Krankenversicherung in Deutschland. Sie befasst sich mit den Herausforderungen, die die Altersentwicklung mit sich bringt und diskutiert Finanzierungsmöglichkeiten für das deutsche Gesundheitssystem in der Zukunft. Ein Schwerpunkt liegt auf der Frage, ob das duale System von gesetzlicher und privater Krankenversicherung weiterhin tragfähig ist oder ob eine Vereinheitlichung sinnvoll wäre. Neben dieser zentralen Frage werden auch alternative Lösungsansätze für die Finanzierung des Gesundheitssystems unabhängig von einer Systemreform untersucht.
- Finanzierung des deutschen Gesundheitssystems im Kontext des demographischen Wandels
- Tragfähigkeit des dualen Systems von GKV und PKV
- Alternative Finanzierungsmodelle für die GKV
- Auswirkungen des demographischen Wandels auf die Gesundheitsausgaben
- Gesundheitspolitische Herausforderungen in Folge des demographischen Wandels
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung in die Thematik
Das Kapitel beschreibt die Herausforderungen, die der demographische Wandel für die Finanzierung des deutschen Gesundheitssystems darstellt. Es wird erläutert, warum die Altersentwicklung in Deutschland die Finanzierung der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) in Zukunft schwieriger gestalten wird und es wird die Frage aufgeworfen, ob eine Reform des Gesundheitssystems notwendig ist. Außerdem wird der Fokus auf die Bedeutung gesunder Lebensjahre gelegt.
Gegenwärtige Ausgangslage
Dieses Kapitel befasst sich mit der aktuellen Finanzierung der GKV und erläutert die Prinzipien der Solidarität, die den Betrieb der GKV gewährleisten. Es werden die Beiträge von Arbeitnehmern und Arbeitgebern sowie der Bundeszuschuss genauer betrachtet. Der Fokus liegt auf den Ausgabenentwicklungen und den Herausforderungen, die durch den demographischen Wandel entstehen.
Lösungsansätze
Das Kapitel präsentiert verschiedene Lösungsansätze, um die finanziellen Herausforderungen des demographischen Wandels im Gesundheitssystem zu bewältigen. Es werden die Bürgerversicherung, das Gesundheitsprämienmodell, die Kosten-Nutzen-Betrachtung des medizinisch-technischen Fortschritts und die Verbesserung der gesunden Lebensjahre über Unternehmensstrukturen diskutiert. Die verschiedenen Modelle werden in ihren jeweiligen Vor- und Nachteilen betrachtet.
Schlüsselwörter
Demographischer Wandel, gesetzliche Krankenversicherung (GKV), Finanzierung, Altersentwicklung, Gesundheitssystem, Solidarität, Gesundheitsausgaben, Bundeszuschuss, Bürgerversicherung, Gesundheitsprämienmodell, Kosten-Nutzen-Betrachtung, gesunden Lebensjahre.
- Quote paper
- Hannah Rauth (Author), 2017, Auswirkungen der demographischen Entwicklung auf die Einnahmen- und Ausgabenentwicklung der gesetzlichen Krankenversicherung, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/416279