Diese Arbeit wurde unter der großen Fragestellung „Ist vegane Ernährung gesund?“ verfasst. Dabei stellten sich folgende Fragen: Ist es gesund auf tierische Produkte zu verzichten? Was fehlt unserem Körper ohne Nahrung tierischen Ursprungs? Müssen wir tierische Produkte zu uns nehmen, um gesund zu sein? Was passiert im Körper, wenn wir uns vegan ernähren? Um dies herauszufinden wurde neben sorgfältigen Recherchen ein achtwöchiger Selbstversuch mit rein pflanzlicher Ernährung durchgeführt.
Im ersten Kapitel geht es darum, zu definieren, was vegane Ernährung ist und warum man sich dafür entscheidet. Das nächste Kapitel handelt davon, auf was man achten muss, wenn man sich vegan ernährt und wie man die Ernährung am besten zusammen stellt. Um das zu wissen, muss man die Hintergründe des Stoffwechsels wissen, welche ebenfalls in diesem Kapitel erklärt sind. Das letzte Kapitel vergleicht die theoretischen Erklärungen mit den Ergebnissen aus dem Selbstversuch.
Inhaltsverzeichnis:
1. Einleitung
2. Die vegane Ernahrungsweise
2.1 Definition und Abgrenzung des Begriffs „vegane Ernahrung"
2.2 Grunde fur die vegane Ernahrung
2.2.1 Gesundheitliche Aspekte
2.2.2 Umweltaspekte
3. Biologische Begrundung fur eine vegane Ernahrung
3.1 Zusammenstellung einer veganen Ernahrung
3.2 Stoffwechselphysiologische Hintergrunde
3.2.1 Kohlenhydrate und Fette
3.2.2 Protein
3.2.3 Vitamine und Mineralstoffe
3.3 Risiken einer veganen Ernahrung
4. Mein Selbstversuch
4.1 Vorgehensweise
4.2 Ausgewogene vegane Ernahrung
4.3 Blutwerte und ihre Auswertung
5. Fazit
6. Anhang
6.1 Quellen- und Abbildungsverzeichnis
1. Einleitung
„Vegan: Radikale Einstellung wird zum Mega-Trend"[1]. Solche Schlagzeilen liest man in letzter Zeit immer ofter. Viele sprechen schon von einer veganen Bewegung. In nahezu jedem Supermarkt gibt es vermehrt vegane und vegetarische Produkte. Im Februar 2011 offnete die erste vegane Supermarktkette, die mittlerweile in drei verschiedenen Landern insgesamt neun Filialen hat.[2] Man kann Veganismus also als eine aufkommende Bewegung der heutigen Zeit bezeichnen. Das Projektthema dieses Jahr ist „Bewegung und Zeit". Meine Beweggrunde dafur gerade uber dieses Thema zu schreiben, war mit sehr viel personlichem Interesse verbunden, da ich zu Beginn Vegetarierin war. Ich wollte wissen, ob dieser neue Trend zum Veganismus wirklich gesund ist und sah gropes Potenzial fur eine kritische Auseinandersetzung.
Die Arbeit habe ich unter der graven Fragestellung „lst vegane Ernahrung gesund?" verfasst. Dabei stellten sich folgende Fragen: 1st es gesund auf tierische Produkte zu verzichten? Was fehlt unserem Korper ohne Nahrung tierischen Ursprungs? Mussen wir tierische Produkte zu uns nehmen, urn gesund zu sein? Was passiert im Korper, wenn wir uns vegan ernahren? Urn dies herauszufinden habe ich neben sorgfaltigen Recherchen einen achtwochigen Selbstversuch durchgefuhrt und mich in dieser Zeit rein pflanzlich ernahrt.
Im ersten Kapitel geht es darum, zu definieren, was vegane Ernahrung ist und warum man sich dafur entscheidet. Das nachste Kapitel handelt davon, auf was man achten muss, wenn man sich vegan ernahrt und wie man die Ernahrung am besten zusammen stellt. Urn das zu wissen, muss man die Hintergrunde des Stoffwechsels wissen, welche ebenfalls in diesem Kapitel erklart sind. Im letzten Kapitel vergleiche ich dann die theoretischen Erklarungen mit meinen Ergebnissen aus dem Selbstversuch.
2. Die vegane Ernahrungsweise
2.1 Definition und Abgrenzung des Begriffs „Veganismus“
Veganismus ist eine Unterform des Vegetarismus, bei dem ,,[...] soweit wie moglich und praktisch durchfuhrbar, alle Formen der Ausbeutung und Grausamkeiten an Tieren fur Essen, Kleidung Oder andere Zwecke zu vermeiden [sind] [,..].“[3] Also gehoren zu Veganismus viele Teilbereiche, wie die Ernahrung, Kosmetika, Kleidung und vieles mehr. In meiner Arbeit werde ich mich jedoch nur auf die Ernahrung beziehen. Bei einer rein pflanzlichen Ernahrung wird auf alle tierischen Produkte wie Fleisch, Fisch, Milch- und Milchprodukte und Honig verzichtet. Doch es gibt auch einige versteckte tierische Lebensmittel, die nicht einmal gekennzeichnet werden mussen. Da zum Beispiel klarer Saft mit tierischer Gelatine gefiltert wird, ist dieser ebenfalls nicht vegan. Trotzdem verzichten nicht alle Veganer/-innen auf Saft. So entscheidet jeder fur sich selbst, inwieweit er auf welche Lebensmittel verzichtet und wo die eigenen Grenzen liegen. Innerhalb des Veganismus gibt es jedoch auch unterschiedliche Formen, wie man sich ernahren kann. Es gibt sogenannte „Pudding- Veganer", die sich von veganen Fertigprodukten ernahren, wie zum Beispiel Vanille- Sojajoghurt und Schnitzel aus Seitan, eine Alternative fur Fleisch aus Weizen und Wasser hergestellt. Das andere Extrem sind die Rohkost-Veganer, welche sich ausschlieGlich von Lebensmittel ernahren, die nicht gekocht Oder gegart wurden, wie rohes Obst und Gemuse. In meiner Arbeit beziehe ich mich auf eine ausgewogene vegane Ernahrung, die aus viel Obst, Gemuse und Getreideprodukten besteht, aber auch Pflanzenmilch und Tofu enthalt.
2.2 Grunde fur eine vegane Ernahrung
2.2.1 GesundheitlicheAspekte
Es gibt mehrere Grunde, warum eine vegane Ernahrung sinnvoller sein kann als eine omnivore Ernahrung.
Eine Vielzahl von Studien bestatigen, dass eine vegane Ernahrung das Risiko fur Zivilisationskrankheiten, wie Herz-Kreislauf-Krankheiten, Krebs und Osteoporose senkt. Dadurch, dass kein tierisches Protein und Fett aufgenommen wird, fallt der Cholesterinspiegel, welcher ein Indikator fur Zivilisationskrankheiten ist. In Tierversuchen[4] hat sich gezeigt wie sich pflanzliche Kost auf die Ernahrung auswirkt. Die Cholesterinwerte stiegen stark an, wenn tierisches Protein verfuttert wurde, bei pflanzlichem Protein hingegen sanken die Werte.
Eine weitere Studie[5] bestatigt, dass je hoher der durchschnittliche Kuhmilchkonsum ist, desto mehr Diabetes 1 Erkrankungen treten in den jeweiligen Landern auf. In Japan zum Beispiel haben 2 von 100.000 Kindern Diabetes 1 bei einem durchschnittlichen pro-Kopf-Verbrauch von 40 Litern im Jahr. Hingegen in Finnland mit einem Verbrauch von 240 Litern Kuhmilch pro Kopf und pro Jahr haben 30 von 100.000 Kindern Diabetes 1.
Erhohter Milchkonsum schutzt auGerdem nicht vor Osteoporose, sondern fordert sie eher. Auch dies zeigt sich wieder darin, dass in den Landern mit einem hohen Kuhmilchkonsum, auch die meisten Osteoporose Erkrankungen vorkommen.[6] Denn Milch enthalt zwar viel Kalzium, was fur den Knochenaufbau wichtig ist, doch kann der Korper dieses nicht aufnehmen. Denn Milch und Milchprodukte erhohen den Sauregrad des Gewebes im Korper und der Korper muss dies wieder neutralisieren, wozu er Kalzium aus den Knochen verwendet. Die Folge ist eine hohere Kalziumausscheidung im Urin.[7]
2.2.2 Umweltaspekte
„Nichts wird die Chance auf ein Uberleben auf der Erde so steigern wie der Schritt zur vegetarischen Ernahrung"[8]. Dies sagte Albert Einstein nicht ohne Grund, denn die Ressourcen auf dem Planeten sind begrenzt und hoher Fleischkonsum fuhrt dazu, dass die Ressourcen schneller verbraucht sein werden.
Ein gropes Problem auf der Erde stellt der Klimawandel dar, welcher durch Treibhausgase gefordert wird. Einer der groGten Verursacher von Treibhausgasen ist der hohe Konsum tierischer Produkte, denn die sogenannten Hochleistungskuhe mussen mit Kraftfutter gefuttert werden. Heu ist dafur nicht geeignet, also verwendet man haufig Soja. Doch durch den Platzmangel an Anbauflache fur Soja, wird jedes Jahr eine groGe Flache Regenwald abgeholzt, denn ca. 80% der Sojaanbauflache wird spater als Tierfutter verwendet.[9] Der durchschnittliche deutsche Verbraucher verursacht eine jahrliche Emission von uber 2000kg CO2 allein durch die Nahrung. Nur 31,2 % stammen dabei aus Nahrung pflanzlichen Ursprungs.[10] Wurden alle Menschen auf dieser Welt von heute auf morgen vegetarisch werden, hatte es denselben Effekt, als wenn man alle Fahrzeuge auf der Welt auf einmal stoppen wurde.[11]
Ein weiterer Aspekt ist das Abfallproblem der bei der Fleischproduktion entstehenden Guile. Moderne Tierfabriken haben oft kein Entsorgungskonzept fur den anfallenden Abfall und so entstehen sogenannte Guile-Seen.11 Man muss verhindern, dass die Guile in den Boden versickert, denn sonst wurde sie das Grundwasser verseuchen. Jedoch gibt es keine Kanalisation Oder ahnliches und die Firmen wissen nicht, wie sie die Guile entsorgen konnen.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Die Basis dieser Ernahrungspyramide sind die zwei Gruppen Fruchte und Gemuse. Alle Lebensmittel, die zu dieser Gruppe gehoren darf man uneingeschrankt verzehren, nur bei Saften aus Fruchten gibt es Einschrankungen, da diese oft mit Gelatine geklart sind. Als weiterer Bestandteil ist die Gruppe der starkehaltigen Lebensmittel aufgefuhrt. Hier gilt es moglichst vielfaltig zu essen, also nicht nur die gleiche Sorte Reis, sondern auch mal Wildreis, Vollkornreis, Jasminreis Oder andere Sorten zu verzehren. Bei Brot und Brotchen sollte man jedoch lieber zweimal nachfragen, ob auch wirklich keine tierischen Produkte verwendet wurden. MaBig verzehren sollte man die zwei Gruppen Milchersatzprodukte und Hulsenfruchte etc. Hier hat man freie Auswahl und wieder ist es wichtig, sich nicht einseitig zu ernahren und viel zu variieren. Ganz oben stehen Pflanzenole, Nusse und SuGigkeiten. Es gibt auch vegane Fertigprodukte, welche nicht gesund sind, da sie viel Zucker und Fett enthalten. Hier sollte man sich wie bei einer omnivoren Ernahrung auch zuruckhalten.
Im Anhang befindet sich ein Wochenplan, in dem eine Beispielwoche fur vegane Ernahrung aufgelistet ist. Dieser entspricht ungefahr den Angaben in der Ernahrungspyramide.
Urn die Zufuhr aller Nahrstoffe zu gewahrleisen, konnen ebenfalls sogenannte „Superfoods“ verzehrt werden. Wird von „Superfoods“ gesprochen, meint man damit „Lebensmittel, die uber einen besonders hohen und konzentrierten Anteil an wertvollen Inhaltsstoffen verfugen"[12], wie zum Beispiel bestimmte Vitamine Oder Mineralstoffe.
Chia-Samen zum Beispiel enthalten Proteine, Antioxidantien, Kalium, Kalzium, Eisen, Bor, Omega-3 und Omega-6-Fettsauren.[13] Wenn man sie uber Nacht einweicht, speichern sie groGe Mengen an Flussigkeit, die dem Korper zugefuhrt werden konnen. Menschen, die sich rein pflanzlich ernahren, konnen gerade von diesen Inhaltsstoffen der Samen profitieren und so besser ihren Nahrstoffbedarf decken.
Auch die anderen genannten Superfoods enthalten wertvolle Nahrstoffe und es gibt sogar Mikroalgen, die Vitamin B 12 enthalten. Dieses Vitamin kommt sonst nur in Nahrung tierischen Ursprungs vor.
Genussmittel sind nur begrenzt vegan. Trotzdem lehnen viele Veganer Genussmittel ab, da sie oft sehr gesundheitsbewusst leben. Fur Tabakwaren beispielsweise werden oft Tierversuche durchgefuhrt, daher sollte man sich informieren welche Marken dies unterstutzen und welche tierversuchsfrei sind.[14]
Alkohol ist ebenfalls begrenzt vegan. Wein wird in der Produktion durch Gelatine gefiltert und manchmal wird Wodka mit Milch gereinigt. Auch hier kann man sich im Internet informieren, welche Marken vegan sind und welche nicht.
3.2 Stoffwechselbiologische Hintergrunde
3.2.1 Kohlenhydrate und Fette
Kohlenhydrate sind Nahrstoffe und bestehen aus Kohlenstoff, Wasserstoff und Sauerstoff. Uber die Halfte unserer Ernahrung sollte aus Kohlenhydraten bestehen, denn sie sind der Hauptenergielieferant unseres Korpers. Als erstes werden die Kohlenhydrate im Korper in unserem Verdauungstrakt in die kleinstmoglichen Teile aufgespalten, die Monosaccharide (Einfachzucker), uberwiegend Glucose. Glucose wird im Korper zu Energie in Form von ATP umgewandelt. Dies geschieht uber eine Reihe biochemischer Prozesse. Als erstes wird die Glucose in Pyruvat umgewandelt, anschlieGend findet die oxidative Decarboxylierung statt, deren Endprodukt Acetyl- CoA ist. Diese Verbindung wird eingeschleust in den Citratzyklus, dessen Endprodukte wiederum in der Atmungskette zu ATP (Adenosintriphosphat) umgewandelt werden.[15] Das ist die bevorzugte Energiegewinnung in unserem Korper.
Wenn man sich rein pflanzlich ernahrt, viel mehr Obst und Gemuse als der Durchschnittsburger. Die meisten Menschen nehmen heutzutage im Durchschnitt nur die Halfte der empfohlenen Menge der Ballaststoffe auf. Ballaststoffe vermindern das Risiko von Dickdarmkrebs erheblich und fordern eine bessere Verdauung, indem sie das Stuhlvolumen erhohen und die Darmbewegung verbessern.[16] Die Sattigung bei ballaststoffreicher Kost halt langer an, denn die Nahrung bleibt langer im Magen. Dort quellen wasserlosliche Ballaststoffe auf und sie binden Gallensauren. Diese werden vermehrt ausgeschieden und die Bildung neuer Gallensauren wird angeregt. Dies verbraucht Cholesterin und senkt so den Cholesterinspiegel im Blut.[17]
Trotzdem brauchen wir in unserem Korper noch Proteine als Baustoffe und Fette. In dieser Ernahrungsform wird weniger Fett aufgenommen und deshalb muss darauf geachtet werden, die richtigen Fette zu sich zu nehmen. Einfach- und mehrfach ungesattigte Fettsauren, besonders die Omega-3 und Omega-6-Fettsauren mussen ausreichend uber die Nahrung, z.B. uber Nusse gegessen werden.
3.2.2 Protein
Proteine sind die im Korper am haufigsten vorkommenden Makromolekule. Sie bestehen hauptsachlich aus den chemischen Elementen Kohlenstoff, Sauerstoff, Wasserstoff und Stickstoff.[18] Der Korper verstoffwechselt das Protein zu Aminosauren, wovon 90% zur Leber transportiert werden. Acht von ihnen sind essentiell, das heiGt wir mussen sie uber die Nahrung zu uns nehmen, da der Korper sie nicht selbst herstellen kann. Aminosauren dienen als Baustoffe und aus ihnen werden z.B. bei der Proteinbiosynthese wieder Proteine gebildet. Dieser Vorgang erfolgt in zwei Schritten: Der Transkription und Translation. Bei der Transkription wird eine RNA produziert und aus dem Zellkern transportiert, in dem die DNA eingeschlossen bleibt. Dann erfolgt die Translation mit Hilfe von tRNA. tRNA besitzt zwei Bindungsstellen; eine fur das komplementare Basentriplett auf der mRNA und eine fur die dazugehorige Aminosaure. Die tRNA wird zuvordurch ein Enzym (Aminoacyl-t-RNA-Synthetase) mit der Aminosaure beladen und schlieBt dann an das Basentriplett an. Dieser Prozess wiederholt sich, wobei das entstehende Protein immer auf die neu hinzugekommene Aminosaure gesetzt wird. Die freie tRNA wird dann frei. Der Vorgang wird durch ein Stopp-Codon auf der DNA abgebrochen und das Protein wird freigesetzt.[19] Das Protein kann dann eine der verschiedenen lebensnotwendigen Aufgaben im Korper ubernehmen, wie die Katalyse von Stoffwechselreaktionen im Korper, Stoffe transportieren Oder Teil der Stutzsubstanz sein (Strukturproteine). Daher empfiehlt die DGE 0,8 g Protein pro Kilogramm Korpergewicht pro Tag.[20] Bei 70 kg entspricht das 56 g pro Tag. Bei einer rein pflanzlichen Ernahrung ist es wichtig auf seine Proteinzufuhr zu achten, denn pflanzliches Protein ist nicht so hochwertig wie tierisches Protein. Hochwertiges Protein ist Protein, welches von der Zusammensetzung der Aminosauren am meisten mit unserem Organismus ubereinstimmt. Wenn man sich pflanzlich ausgewogen und abwechslungsreich ernahrt, braucht sich kein Veganer Gedanken uber Proteinmangel machen, denn viele vegane Lebensmittel enthalten ausreichend Protein (siehe Abbildung 2).
Proteingehalt pflanzlicher Lebensmittel
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 2: Proteingehalt pflanzlicher Lebensmittel
Nun enthalten pflanzliche Proteinquellen nicht alle Aminosauren in der Menge, die wir brauchen, deshalb ist es wichtig verschiedene Lebensmittel miteinander zu kombinieren. So erganzen sich die Aminosaureprofile und die biologische Wertigkeit, welche bei tierischen Proteinquellen am hochsten ist, steigt. Zum Beispiel erhoht sich die biologische Wertigkeit von Bohnen, wenn diese zusammen mit Mais konsumiert werden. Die biologische Wertigkeit betragt dann 99. Dieser Wert entspricht ebenfalls der biologischen Wertigkeit von Vollei.[21] Falls diese Moglichkeiten trotzdem nicht ausreichen, wenn man zum Beispiel Muskeln aufbauen mochte, gibt es auch aus Pflanzen, z.B. Hanf isolierte Proteinpulver, die man genauso verwenden kann wie tierische. Gibt man von solchen Pulvern morgens ein Essloffel z.B. ins Musli Oder in den Obstsalat und isst dann noch uber den Tag verteilt pflanzliche Proteinquellen, so ist die Zufuhr von Proteinen gesichert.
3.2.3 Vitamine und Mineralstoffe
Es gibt verschiedene Nahrstoffe, die bei einer veganen Ernahrung als kritisch eingestuft werden: Vitamin B12, Eisen, Zink, Jod, Vitamin B2 (Riboflavin) und Kalzium. Jedoch konnen die meisten Nahrstoffe durch eine gut geplante, abwechslungsreiche Ernahrung auch ohne tierische Produkte sicher gestellt werden. In Abbildung 3 werden die einzelnen Nahrstoffe und die besten pflanzlichen Quellen dargestellt. Die Empfehlungen der Nahrstoffzufuhr sind fur einen Erwachsenen berechnet.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Vitamin B12 ist in keinen nennenswerten Mengen in pflanzlichen Lebensmitteln vorhanden. Deshalb kann eine Supplementierung von Vitamin B12 sinnvoll sein.
3.3 Risiken einerveganen Ernahrung
1st eine vegane Ernahrung nicht gut geplant und wird nicht auf ausreichende Nahrstoffzufuhr geachtet, konnen Mangelerscheinungen auftreten. Es gibt zwar zahlreiche Moglichkeiten, um den Bedarf an alien wichtigen Nahrstoffen durch rein pflanzliche Ernahrung zu decken, doch sollten Veganer jahrlich ihr Blut untersuchen lassen um potenzielle Mangel ausschlieGen zu konnen.
Des Weiteren wird bei besonderen Personengruppen mit erhohtem Nahrstoffbedarf die vegane Ernahrung nicht empfohlen. Zu diesen Personengruppen zahlen Kinder, Jugendliche, Schwangere und Stillende. Die deutsche Gesellschaft fur Ernahrung empfiehlt eine Mischkost fur diese Personengruppen, da die Nahrstoffzufuhr nicht ausreichend sichergestellt wird.[22]
Vegane Produkte in Supermarkten werden immer beliebter und immer mehr neue Produkte kommen auf den Markt, doch sollte man auch dort vorsichtig sein, denn viele vegane Fertigprodukte sind ernahrungsphysiologisch betrachtet ungesund und nicht vorteilhaft fur eine gesunde Ernahrung. Viele Veganer entscheiden sich jedoch aus ethischen Grunden fur eine vegane Ernahrung und freuen sich uber jedes neue Fertigprodukt aus dem Kuhlregal. Doch diese sind oft genauso ungesund wie omnivore Fertigprodukte.
Wenn man sich jedoch das theoretische Wissen uber eine gesunde, vegane Ernahrung angeeignet hat, ist es in der Praxis einfach sich daran zu halten, was sich in meinem Selbstversuch gezeigt hat.
4.Mein Selbstversuch
4.1 Vorgehensweise
Mein Selbstversuch begann am 01.02.2015 und die geplante Dauer war 4 Wochen. Ich lieG am 27.01.2015 mein Blut untersuchen. Ich sah den Selbstversuch am 01.04.2015 als beendet und lieG mir am 02.04.2015 erneut Blut abnehmen. Somit habe ich die Dauer des Versuches urn 4 Wochen verlangert.
Ich habe wahrend des Selbstversuches keine weiteren Veranderungen meiner Lebensweise vorgenommen, das heiGt mein Sportpensum, mein Alkoholkonsum und die Stundenanzahl, die ich schlafe sind gleich geblieben. Des Weiteren wurden keine Nahrungserganzungsmittel genommen, doch vor dem Versuch habe ich mich bereits ein halbes Jahr vegetarisch ernahrt.
[...]
[1] Hacker, Hebert. Vegan: Radikale Einstellung wird zum Mega-Trend. URL: http://www.falstaff.de/gourmetartikel/vegan-radikale-einstellung-wird-zum-mega-trend-8170.html (Stand: 28.04.2015)
[2] Siehe: Veganz GmbH. Zahlen & Fakten. URL: http://www.veganz.de/ueber-veganz/veganz-gmbh/fakten- zahlen.html (Stand: 28.04.2015)
[3] Vegan Society, zitiert nach. Bund fur vegane Lebensweise. Definition des Begriffs „vegan“. URL: http://www.vegane-lebensweise.org/vegan-im-alltag-3/definition-des-begriffs-vegan/ (Stand 15.2.2015)
[4] Campbell, T.Colin/Campbell, Thomas. China Study, Die wissenschaftliche Begrundung fur eine vegane Ernahrungsweise, Bad Kotzting. Verlag Systemische Medizin 2011, S. 125
[5] Campbell, T.Colin/Campbell, Thomas. China Study, Die wissenschaftliche Begrundung fur eine vegane Ernahrungsweise, Bad Kotzting. Verlag Systemische Medizin 2011, S.175
[6] Campbell, T.Colin/Campbell, Thomas. China Study, Die wissenschaftliche Begrundung fur eine vegane Ernahrungsweise, Bad Kotzting. Verlag Systemische Medizin 2011, S.219
[7] Campbell, T.Colin/Campbell, Thomas. China Study, Die wissenschaftliche Begrundung fur eine vegane Ernahrungsweise, Bad Kotzting. Verlag Systemische Medizin 2011, S. 218
[8] Einstein, Albert, zitiert nach. Vegetarismus Zitateliste. URL: http://www.vegetarismus.com/zitate.html (Stand: 19.04.2015)
[9] Siehe: Die verheerenden Folgen des Soja-Anbaus in Sudamerika. URL: http://www.kNma- wandel.eu/sojaanbau.html (Stand: 19.04.2015)
[10] &11 Siehe: Vegane Bewegung. Veganismus fur Klima- und Umweltschutz. URL: http://vegane- bewegung.de/warum-vegan/veganismus-fuer-klima-und-umweltschutz.html (Stand: 19.04.2015)
[11] Dahlke, Ruediger. Peace food, Munchen. Grafe und Unzer Verlag 2011 S. 208f
[12] Siehe: Rohspirit. Was sind Superfoods?. URL: http://rohspirit.de/rohkost-rezepte/superfoods/ (Stand 25.04.2015)
[13] Bredack, Jan. Vegan fur alle, warum wir richtig leben sollten, Munchen. Piper Verlag GmbH 2014, S. 67
[14] Siehe: Peta2. Tierversuche fur Zigaretten. URL: http://www.peta2.de/de/tierversuche_fuer.645.html (Stand: 25.04.2015)
[15] Schlieper, Cornelia A. Grundlagen der Ernahrung, Hamburg. Dr. Felix Buchner Verlag - Verlag Handwerk und Technik GmbH 2007, S. 239
[16] Campbell, T.Colin/Campbell, Thomas. China Study, Die wissenschaftliche Begrundung fur eine vegane Ernahrungsweise, Bad Kotzting. Verlag Systemische Medizin 2011, S.178
[17] Siehe: Unterrichtsmitschrift: Fr. Bouley. Ballaststoffe, ELCH, 09.01.2015, Droste-H ulshoff-Schule
[18] Schlieper, Cornelia A. Grundlagen der Ernahrung, Hamburg. Dr. Felix Buchner Verlag - Verlag Handwerk und Technik GmbH 2007, S.99
[19] Siehe: Unterrichtsmitschrift: Fr. Kugel. Proteinbiosynthese, Biologie,09.10.2014 , Droste- Hulshoff- Schule
[20] Siehe: Deutsche Gesellschaft fur Ernahrung. Referenzwerte Protein. URL: https://www.dge.de/wissenschaft/referenzwerte/protein/ (Stand: 12.04.2015)
[21] Siehe: GS Food, Sporternahrung und Beratung. Biologische Wertigkeit. URL: http://www.gsfood.ch/lexikon. php?language=de&lexlD=b&IID=21&page=detail&sesslD=k23og2ff57hukpjta78t36e q71 (Stand 10.05.2015)
[22] Siehe: Deutsche Gesellschaft fur Ernahrung. Vegane Ernahrung: Nahrstoffversorgung und Gesundheitsrisiken im Sauglings- und Kindesalter. URL: https://www.dge.de/wissenschaft/weitere- publikationen/fachinformationen/vegane-ernaehrung-saeugling-kindesalter/
- Arbeit zitieren
- Julia Drabsch (Autor:in), 2015, Physiologische Untersuchung einer veganen Ernährungsweise, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/416083
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