Der Beitrag (Teil I) geht vom fremdsprachigen Können als der komplexen Leistungsdisposition für die Erreichung der Ziele des Fremdsprachenunterrichts aus. Diesem Können werden Tätigkeiten, Handlungen und Operationen zugeordnet. Die verschiedenen Komponenten des Könnens, nämlich vor allem Kenntnisse, Fertigkeiten und Fähigkeiten, haben unterschiedliche Funktionen beim Zustandekommen beziehungsweise beim Ablauf von Sprachhandlungen:
Innerhalb des kommunikativen fremdsprachigen Könnens stellen die Kenntnisse die basale Komponente dar und unterteilen sich in sprachpraktische und sprachtheoretische Kenntnisse, in Sachkenntnisse, Verfahrenskenntnisse, Wert-und Normkenntnisse. Fertigkeiten sind die automatisierten Komponenten des Verlaufs von Handlungen und sind die Voraussetzung dafür, dass die fremdsprachige Handlung insgesamt rasch, flüssig, sicher und leicht ablaufen kann. Die geistigen Fähigkeiten betreffen den Verlauf der geistigen Tätigkeit und sind von großer Bedeutung für den Erfolg des Fremdsprachlernprozesses. Aus den Begriffsdarstellungen ergeben sich vielfältige Konsequenzen für die Gestaltung des Fremdsprachenunterrichts, die in diesem Beitrag angesprochen und in einem folgenden Beitrag (Teil II) ausführlich erläutert werden
Inhaltsverzeichnis
- Teil I: Wissen und Können, Fertigkeiten und Fähigkeiten
- Ziele des Fremdsprachenunterrichts
- Das wesentliche Merkmal der kommunikativen Zielstellung des Fremdsprachenunterrichts
- Die Sprachkommunikation
- Kommunikative fremdsprachige Tätigkeiten
- Die Berücksichtigung dieser Erkenntnisse im Fremdsprachenunterricht
- Kommunikative sprachliche Tätigkeiten realisieren sich in Gestalt konkreter sprachlicher Handlungen
- Innerhalb der Sprachhandlungen treten Operationen als kleinere Einheiten auf
- Aus der Tatsache, dass jede Tätigkeit (Handlung) das Vorhandensein von Kenntnissen, Fertigkeiten, Gewohnheiten und Fähigkeiten voraussetzt
- Die verschiedenen Komponenten des Könnens haben unterschiedliche Funktionen beim Zustandekommen bzw. beim Ablauf der Sprachhandlungen
- Kenntnisse
- Die sprachlichen Kenntnisse
- Abbilder einzelner sprachlicher Mittel
- Abbilder der Regelmäßigkeiten sprachlicher Mittel
- Die Kenntnis einer sprachlichen Regelmäßigkeit
- Der sprachpraktische Weg der Aneignung
- Allerdings ist es im Sprachlernprozess unter schulischen Bedingungen meist nicht rationell
- Sprachpraktische Kenntnisse sind demzufolge unmittelbar im Prozess der Sprachverwendung erworbene Abbilder einzelner sprachlicher Einheiten und ihrer Regelmäßigkeiten
- Sprachtheoretisehe Kenntnisse soweit sie den Fremdsprachenunterricht betreffen
- Die sprachpraktischen Kenntnisse steuern die Sprachtätigkeit des Menschen unmittelbar
- Sprachtheoretische Kenntnisse dagegen steuern die Sprachtätigkeit nicht unmittelbar als Modelle, sondern mittelbar als Beschreibungen sprachlicher Gegebenheiten
- Sprachpraktische und sprachtheoretische Kenntnisse haben im Sprachlern- und im Sprachverwendungsprozess spezifische Funktionen zu erfüllen
- Sachkenntnisse
- Die kommunikative Zielstellung des Fremdsprachenunterrichts
- Die Rolle des kommunikativen Könnens im Fremdsprachenunterricht
- Die Bedeutung von sprachlichen, sachlichen und verfahrensbezogenen Kenntnissen
- Die Unterscheidung zwischen sprachpraktischen und sprachtheoretischen Kenntnissen
- Die Integration verschiedener Komponenten des Könnens im Fremdsprachenunterricht
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Der Text beleuchtet das Wesen des kommunikativen Könnens im Fremdsprachenunterricht, das sich in der Ausübung kommunikativer fremdsprachiger Tätigkeiten realisiert. Dabei wird insbesondere die Bedeutung von Kenntnissen, Fertigkeiten und Fähigkeiten für die erfolgreiche Bewältigung sprachlicher Herausforderungen im Fremdsprachenunterricht hervorgehoben.
Zusammenfassung der Kapitel
Der Text beginnt mit einer detaillierten Analyse der kommunikativen Zielstellung des Fremdsprachenunterrichts und erklärt, wie sich die Schüler die Fremdsprache als Kommunikationsmittel aneignen sollen. Der Autor unterstreicht die zentrale Rolle des Austausches von Bewusstseinsinhalten in der Sprachkommunikation und beschreibt verschiedene Formen kommunikativer fremdsprachiger Tätigkeiten.
Im Weiteren wird die komplexe Natur des kommunikativen Könnens erörtert, das sich aus verschiedenen Komponenten zusammensetzt, darunter Kenntnisse, Fertigkeiten und Fähigkeiten. Dabei wird besonders auf die Bedeutung von Kenntnissen eingegangen, die sich in sprachliche, sachliche und verfahrensbezogene Kenntnisse unterteilen lassen.
Der Text stellt einen Unterschied zwischen sprachpraktischen und sprachtheoretischen Kenntnissen her und erläutert deren spezifische Funktionen im Sprachlern- und Sprachverwendungsprozess. Sprachpraktische Kenntnisse werden durch die direkte Sprachverwendung erworben, während sprachtheoretische Kenntnisse auf theoretischen Aussagen über sprachliche Einheiten und Regelmäßigkeiten beruhen.
Schlüsselwörter
Kommunikatives Können, Fremdsprachenunterricht, Sprachkommunikation, sprachliche Kenntnisse, Sachkenntnisse, Verfahrenskenntnisse, sprachpraktische Kenntnisse, sprachtheoretische Kenntnisse, sprachliche Regelmäßigkeit, sprachliche Handlungen, Operationen.
- Quote paper
- Prof. Dr. Sabine Utheß (Author), 2018, Die Ziele des Fremdsprachenunterrichts. Wissen und Können, Fertigkeiten und Fähigkeiten (Teil I), Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/415716