Pergamon, einst eine hellenistische Metropole in Kleinasien, erlebte seine Blütezeit unter der Herrschaft der Attaliden im 3. und 2. Jahrhundert vor Christus. Dem Mythos zufolge von Telephos, dem Sohn des Herakles, gegründet. Als Keimzelle des pergamenischen Reiches war es zu Beginn der Attalidendynastie eine unbedeutende Stadt. Durch Siege in bedeutsamen Schlachten vergrößerte sich das pergamenische Reich um ein Vielfaches und wuchs zur wichtigsten Macht in Kleinasien im zweiten vorchristlichen Jahrhundert heran. Analog zum Machtgewinn im kleinasiatischen Raum gestalteten die Herrscher, allen voran Eumenes II., ihr dynastisches und administratives Zentrum Pergamon mit prachtvollen und repräsentativen Bauwerken aus, wodurch das Ansehen der Residenzstadt stieg. Zahlreiche Bauwerke waren Heiligtümer zu Ehren der Gottheiten, die in Pergamon einen hohen Stellenwert innehatten. Der Athena-Kult war einer der wichtigsten. Athena wurde unter den ersten Attalidenherrschern zur Schutzgöttin Pergamons deklariert. Ihr Heiligtum auf der oberen Akropolis wurde im Laufe der Dynastie das politischrepräsentative Zentrum Pergamons. Diesem widerfuhren einige architektonische Veränderungen, da es nach Siegen stets mit Monumenten als Dank an Athena ausgeschmückt wurde. Nicht nur das Athena-Heiligtum wurde repräsentativ ausgestaltet, sondern in der gesamten Stadt wurden während der Attalidendynastie Heiligtümer und andere monumentale Bauwerke errichtet, verändert oder ausgeschmückt. Die vorliegende Arbeit untersucht die Kulttopographie Pergamons hinsichtlich der Darstellung, der Funktion sowie der Ausübung der Kulte, vornehmlich in Bezug zur Selbstrepräsentation der Herrscher, indem ihre Baupolitik genauer betrachtet und analysiert wird. Vorweg muss gesagt werden, dass aufgrund der Menge an praktizierten Kulten in Pergamon nur die bedeutendsten in Augenschein genommen werden. Weiterhin beschränkt sich die Analyse auf die innerstädtischen Stiftungen und lässt die außerhalb der Stadt befindlichen sowie die zahlreichen Monumente der Attaliden in anderen Griechenstädten außen vor.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Geographische Lage Pergamons
- Attalidenherrschaft
- Entwicklung der Residenzstadt
- Pergamon bis zur Herrschaft Eumenes` II.
- Eumenesche Stadterweiterung
- Der Aufbau des Pergamonaltars
- Bedeutung der Kultstätten und Bauwerke für Pergamon
- Athena-Heiligtum
- Pergamonaltar
- Dionysos-Heiligtum
- Heiligtum der Demeter
- Gymnasion
- Fazit
- Quellen-/Literaturverzeichnis
- Quellen
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der baulichen Entwicklung und dem Stellenwert der Kulte in Pergamon während der Attalidenherrschaft. Sie untersucht die Kulttopographie Pergamons hinsichtlich der Darstellung, der Funktion sowie der Ausübung der Kulte und analysiert die Baupolitik der Attalidenherrscher in Bezug auf ihre Selbstrepräsentation.
- Die Bedeutung der Kulte für die Stadt Pergamon und deren Entwicklung.
- Die Rolle der Bauwerke in der Selbstrepräsentation der Attalidenherrscher.
- Die Architektur und Gestaltung der Kultstätten und ihre Bedeutung für die Ausübung der Kulte.
- Die verschiedenen Gottheiten, die in Pergamon verehrt wurden.
- Der Einfluss der Attalidenherrschaft auf die bauliche und religiöse Entwicklung Pergamons.
Zusammenfassung der Kapitel
- Das erste Kapitel widmet sich der Einführung in das Thema und gibt einen Überblick über die historische Situation Pergamons während der Attalidenherrschaft. Es beschreibt die Gründung der Stadt, ihre Entwicklung und die Bedeutung der Attaliden für ihre Blütezeit.
- Das zweite Kapitel befasst sich mit der geografischen Lage Pergamons und den natürlichen Gegebenheiten des Burgbergs, der die Stadt dominierte. Es beschreibt die topografischen Merkmale und die strategische Bedeutung der Lage.
- Kapitel drei beleuchtet die Geschichte der Attalidenherrschaft. Es schildert die Entstehung des pergamenischen Reiches, die Herrscherfolge und die Bedeutung der Attaliden für die Entwicklung Pergamons.
- Kapitel vier behandelt die bauliche Entwicklung der Residenzstadt Pergamon, wobei der Fokus auf die Epoche der Attaliden liegt. Es werden die wichtigsten Bauphasen und Veränderungen der Stadtstruktur beleuchtet.
- Im fünften Kapitel wird die Bedeutung der Kultstätten und Bauwerke für Pergamon untersucht. Hierbei stehen das Athena-Heiligtum, der Pergamon-Altar und das Dionysos-Heiligtum im Mittelpunkt, wobei ihre Bedeutung für die Selbstrepräsentation der Attaliden hervorgehoben wird.
Schlüsselwörter
Pergamon, Attalidenherrschaft, Kulte, Heiligtümer, Bauwerke, Stadtentwicklung, Selbstrepräsentation, Athena, Pergamonaltar, Dionysos, Demeter, Gymnasion.
- Quote paper
- Pascal Böß (Author), 2014, Pergamon während der Attalidenherrschaft. Bauliche Entwicklung und Stellenwert der Kulte, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/415657