Als Anfang Juli 1683 das Osmanische Heer die osmanisch-ungarische Grenze passierte, war der Große Türkenkrieg nicht mehr zu verhindern. Alle bisherigen diplomatischen Bemühungen seitens Österreichs einen Konflikt mit dem Osmanischen Reich zu verhindern waren somit fehlgeschlagen. Zum einen scheiterte das Bemühen um eine Verlängerung des bis 1684 anhaltenden 20-jährigen Waffenstillstandes und zum anderen wurde auch das jetzige Friedensabkommen frühzeitig beendet. Mit 90000 Soldaten marschierte das Heer, unter der Führung des Großwesirs Kara Mustafa, gen Wien. Am 14. Juli 1683 erreichte es schließlich die Reichshauptstadt des Heiligen Römischen Reichs und begann diese zu belagern. 61 Tage hielt die Zweite Türkenbelagerung in der Geschichte Wiens an, bis am 12. September das Entsatzheer, welches sich aus Truppen des Deutschen Reichs und Polens zusammensetzte, das Türkenheer in die Flucht schlug. Bis zu diesem Zeitpunkt war es noch nie gelungen dem Osmanischen Reich eine so entscheidende Niederlage zuzufügen.
Eine Hauptfigur in der zweiten Wiener Belagerung war Graf Ernst Rüdiger von Starhemberg, der als Oberkommandierender in der österreichischen Forschung in den Vordergrund gestellt wird und als Garant der Verteidigung galt. Diese Arbeit setzt sich mit der Rechtfertigung dieser Titulierung auseinander, die dem Graf von Starhemberg zugeschrieben wird. Anlehnend an den Titel von John Stoye „Wien 1683 oder die Rettung des Abendlandes“ wirft sich die Frage auf, ob Starhemberg die Rolle des „Retters von Wien und des Abendlandes“ zugeschrieben werden kann.
Inhaltsverzeichnis
- I. Einleitung
- II. Geschehnisse der Zweiten Wiener Türkenbelagerung
- III. Graf Ernst Rüdiger von Starhemberg
- a. Person und Funktion
- b. Darstellung in der Forschung
- IV. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit untersucht die Rolle des Grafen Ernst Rüdiger von Starhemberg während der Zweiten Wiener Türkenbelagerung im Jahr 1683. Sie befasst sich mit der Frage, ob Starhemberg tatsächlich als „Retter von Wien und des Abendlandes“ angesehen werden kann, wie es der Titel von John Stoye suggeriert.
- Die Person des Grafen Ernst Rüdiger von Starhemberg und seine Funktion als Oberkommandierender während der Belagerung
- Die Darstellung Starhembergs in der Forschung und die Bewertung seiner Rolle in der Verteidigung Wiens
- Die Geschehnisse der Zweiten Wiener Türkenbelagerung im historischen Kontext
- Die Bedeutung Starhembergs für die erfolgreiche Verteidigung Wiens und den Sieg über das Osmanische Reich
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung stellt den historischen Kontext der Zweiten Wiener Türkenbelagerung dar und führt den Leser in die Thematik der Arbeit ein. Sie beleuchtet die gescheiterten diplomatischen Bemühungen Österreichs, einen Konflikt mit dem Osmanischen Reich zu verhindern, und die Bedeutung der Belagerung für die Geschichte Europas.
- Geschehnisse der Zweiten Wiener Türkenbelagerung: Dieses Kapitel beschreibt die Ereignisse der Belagerung von Wien im Jahr 1683, angefangen mit der Ankunft des Osmanischen Heeres vor der Stadt bis hin zu den erfolglosen Angriffen auf die Festungsmauern. Es werden die Maßnahmen zur Verteidigung der Stadt, die Lebensbedingungen der Belagerten und die Verluste auf beiden Seiten dargestellt.
- Graf Ernst Rüdiger von Starhemberg: Dieses Kapitel widmet sich der Person des Grafen Ernst Rüdiger von Starhemberg. Es beleuchtet seine Funktion als Oberkommandierender der Verteidigungskräfte sowie sein Wirken während der Belagerung. Darüber hinaus werden verschiedene Perspektiven auf Starhembergs Rolle in der Forschung vorgestellt.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beleuchtet die Zweite Wiener Türkenbelagerung, Graf Ernst Rüdiger von Starhemberg, die Verteidigung Wiens, die Rolle des Oberkommandierenden, die Darstellung Starhembergs in der Forschung, die Bedeutung Starhembergs für den Sieg über das Osmanische Reich.
- Quote paper
- Pascal Böß (Author), 2013, Die Rolle des Grafen Ernst Rüdiger von Starhemberg während der Zweiten Wiener Türkenbelagerung, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/415654