Einleitung
1. Entstehungsgeschichte
Der Terminhandel in der Bundesrepublik Deutschland lag Jahrzehnte brach, da dieser 1931 an den deutschen Börsen verboten und erst 1970 mit dem Handel von Aktienoptionen wieder aufgenommen wurde. Die größer werdenden Zinsschwankungen vor dem Hintergrund des zusammenbrechenden Bretton Woods-Systems, der damit verbundenen Wechsel vom US-Dollar in die D-Mark als Wert-aufbewahrungsmittel, die dadurch ausgelösten Devisenspekulationen sowie die Ölkrise führten zu einem wachsenden Bedarf nach wirkungsvollen Instrumenten des Risikomanagements. Noch abzuwickelnde Devisen- oder Warengeschäfte sollten eine sichere Kalkulationsbasis bekommen und führten so zu einer Weiterentwicklung des 1970 bereits wieder begonnenen Terminhandels und des Optionsgeschäfts. Als Sicherungsinstrumente entstanden so, neben den Aktienoptionen, die Zins- und Devisenoptionen sowie die Swaps. Die Öffnung der Kapitalmärkte weltweit, auch im Rahmen des europäischen Binnenmarktes, ließen die Spekulationen und die damit verbundenen Sicherungsbedürfnisse und Risiken zunehmen. Auch um diesem Bedarf gerecht zu werden und den Gefahren entgegen wirken zu können, kam es in den achtziger Jahren zu Überlegungen, die Deutsche Terminbörse zu gründen. Diese ist in ihrer Entstehung eng dem Weg gefolgt, der ihr seit 1987 durch die Schweiz und die Einrichtung der äquivalenten SOFFEX vorgegeben wurde. Die DTB ist eine der ersten vollcomputerisierten Börsen der Welt und ist u.a. aus dem Entschluß entstanden, das lärmende Börsenparkett durch eine vollcomputerisierte Abwicklung mit der Präzision eines Zentralcomputers zu ersetzen. Bei ihrem Start am 26. Januar 1990 war die Deutsche Terminbörse die erste deutsche Börse für Finanztermingeschäfte.
Der Handel findet über ein standortunabhängiges, elektronisches Netzwerk statt, wobei über 100 Banken mit mehr als 950 Händlern direkt als Teilnehmerinstitute an das System angeschlossen sind. Die Geschäfte an der DTB werden telefonisch und in sekundenschnelle über das Einstellen von Quotes für Optionen und Futures abgeschlossen. Dieses setzt natürlich eine hohe fachliche Kompetenz der Händler voraus, verbunden mit einer standardisierten Sprache, die für alle Marktteilnehmer schnell verständlich, einfach zu handhaben und unmißverständlich ist. Die Abwicklung der Geschäfte ist automatisiert und in das System der Deutschen Terminbörse integriert.
[...]
Inhaltsverzeichnis
- I. EINLEITUNG
- 1. Entstehungsgeschichte
- 2. Aufbau und Organisationsstruktur
- 3. Geschäftsentwicklung
- II. GRUNDLAGEN DES TERMINGESCHÄFTES
- 1. Abgrenzung von Kassa- und Termingeschäft
- 2. Motive für den Abschluß von Termingeschäften
- 2.1. Spekulation
- 2.2. Hedging
- III. DIE AKTIENOPTIONEN AN DER DTB
- 1. Wesentliche Grundbegriffe des Optionshandels
- 2. Auftragsarten und Kombinationsmöglichkeiten
- 3. Die vier Grundpositionen des Optionshandels
- 4. Kennzahlen von Optionen und deren Bestimmungsfaktoren
- 4.1. Der innere Wert einer Option
- 4.2. Die Bedeutung des Zeitwertes
- 5. Das Clearing im Optionshandel
- 6. Das Margin-System
- IV. CHANCEN UND RISIKEN BEIM HANDEL AN DER DTB
- V. STRATEGIEN BEIM HANDEL MIT AKTIENOPTIONEN
- 1. Einfache Strategien
- 1.1. Long Call (Kauf einer Kaufoption)
- 1.2. Long Put (Kauf einer Verkaufsoption)
- 1.3. Short Call (Verkauf einer Kaufoption)
- 1.4. Short Put (Verkauf einer Verkaufsoption)
- 2. Zusammengesetzte Optionsstrategien
- VI. AUSGEWÄHLTE ANWENDUNGSBEISPIELE.
- 1. Einfache Strategie
- 2. Zusammengesetzte Strategie
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese wissenschaftliche Hausarbeit befasst sich mit der Deutschen Terminbörse (DTB) und den Möglichkeiten sowie Strategien beim Handel mit Aktienoptionen. Die Arbeit analysiert die Entstehungsgeschichte, den Aufbau und die Organisationsstruktur der DTB sowie die Geschäftsentwicklung des Unternehmens. Darüber hinaus werden die Grundlagen des Termingeschäftes, insbesondere der Aktienoptionen, sowie die Chancen und Risiken des Handels an der DTB erörtert. Im Mittelpunkt stehen dabei die Strategien im Handel mit Aktienoptionen, sowohl einfache als auch zusammengesetzte, die anhand ausgewählter Anwendungsbeispiele verdeutlicht werden.
- Entstehungsgeschichte und Entwicklung der Deutschen Terminbörse
- Grundlagen des Termingeschäfts und Aktienoptionen
- Chancen und Risiken beim Handel an der DTB
- Strategien im Handel mit Aktienoptionen
- Anwendungsbeispiele für verschiedene Handelsstrategien
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik der Deutschen Terminbörse ein und beleuchtet ihre Entstehungsgeschichte, den Aufbau und die Organisationsstruktur sowie die Geschäftsentwicklung. Im zweiten Kapitel werden die Grundlagen des Termingeschäftes erläutert, wobei die Abgrenzung von Kassa- und Termingeschäft sowie die Motive für den Abschluss von Termingeschäften im Vordergrund stehen. Das dritte Kapitel widmet sich den Aktienoptionen an der DTB, wobei die wesentlichen Grundbegriffe des Optionshandels, die Auftragsarten und Kombinationsmöglichkeiten, die vier Grundpositionen und die Kennzahlen von Optionen sowie das Clearing und Margin-System beleuchtet werden. Das vierte Kapitel analysiert die Chancen und Risiken des Handels an der DTB. Das fünfte Kapitel befasst sich mit den Strategien im Handel mit Aktienoptionen, wobei sowohl einfache als auch zusammengesetzte Strategien erläutert werden. Im sechsten Kapitel werden ausgewählte Anwendungsbeispiele vorgestellt, die die Anwendung der Strategien in der Praxis verdeutlichen.
Schlüsselwörter
Die Arbeit behandelt die Deutsche Terminbörse, Aktienoptionen, Termingeschäfte, Hedging, Spekulation, Strategien, Anwendungsbeispiele, Chancen und Risiken.
- Quote paper
- Henry Müller (Author), Dirk Schmolke (Author), Kai Gerdes (Author), 1996, Die Deutsche Terminbörse: Möglichkeiten und Strategien beim Handel mit Aktienoptionen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/4148