Zielsetzung der Bachelorarbeit ist es, anhand einer komparativen Analyse den Unterschied des rationalen bzw. emotionalen Verhaltens an Kapitalmärkten wissenschaftlich zu erarbeiten. Zusätzlich wird eine Expertenumfrage durchgeführt, um die Thesis zu untermauern.
Das Verhalten von Anlegern an der Börse wird stark von der unberechenbaren Psychologie beeinflusst. Wird die Börse genauer betrachtet, ist ersichtlich, dass rationales Verhalten kaum vorhanden ist. Denn die grundsätzlichen Triebkräfte, die die Börse steuern, sind eher aus emotionalem Affekt begründet. Die Angst vor Verlusten und die Gier nach mehr Geld stehen dabei an erster Stelle.
Hier liegt die Problematik darin, dass sich Privatanleger vermeintlich rational an Kapitalmärkten verhalten, obwohl sie unbewusst emotional gelenkt werden und sich somit zu zahlreichen Fehlentscheidungen entschließen. Die Börsenpsychologie, die ein Teil der Finanzpsychologie ist, wird in diesem Zusammenhang unterschätzt. Deshalb sollten sich Privatanleger über psychologische Effekte auf Kapitalmärkten bewusst sein, bevor sie ihr Geld anlegen.
Zu Beginn der Analyse wird die traditionelle Kapitalmarkttheorie betrachtet, welche anhand diverser Theorien aus der Wissenschaft die Rationalität genauer erläutert. Dazu werden mit mathematischen Beispielen die weitaus komplexeren Theorien wie von Neumann und Morgenstern oder das Gesetzt von Bayes transparenter dargestellt.
Zusätzlich werden saisonale Effekte angesprochen, die die Börsenkurse signifikant verändern und im Umkehrschluss das Handeln an den Börsen beeinflussen. Darüber hinaus werden aus der Neurowissenschaft wissenschaftliche Erkenntnisse gezogen, welche Gehirnregionen besonders aktiviert werden, wenn riskante Anlagen getätigt oder Verluste vermieden werden.
Nach der komparativen Analyse zwischen rationalem und emotionalem Verhalten, die nach bestimmten Kriterien verglichen werden, wird eine Empfehlung ausgesprochen, die sich damit beschäftigt, worauf Anleger besonders achten sollen, um nicht der psychologischen Beeinflussung zu unterliegen, sondern wie sie bewusst und nachhaltig Investitionsentscheidungen fällen, um an der Börse erfolgreich zu sein.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 1.1 Ausgangssituation und Problemstellung
- 1.2 Zielsetzung und Vorgehensweise
- 2. Die Kapitalmarkttheorie als Grundlage rationalen Verhaltens
- 2.1 Das Prinzip des „Homo Oeconomicus“
- 2.2 Das Modell der „Bounded Rationality“
- 2.3 Die Erwartungsnutzentheorie von Neumann und Morgenstern
- 2.4 Informationsverarbeitung nach Bayes
- 2.5 Effizienzmarkthypothese nach Eugene Fama
- 2.5.1 Drei Charakteristiken eines informationseffizienten Markts
- 2.5.2 Drei-Stufen-Konzept der Effizienzmarkthypothese
- 2.6 Das Capital Asset Pricing Modell
- 3. Emotionales Verhalten auf Kapitalmärkten
- 3.1 Bedeutung von Emotionen
- 3.2 Emotionen als Grundlage für Investitionsentscheidungen
- 3.3 Kognitive Dissonanz
- 3.4 Prospect Theory - Wahrnehmung von Gewinn & Verlust
- 4. Spekulationsblasen
- 4.1 Warum entstehen auf Kapitalmärkten Spekulationsblasen?
- 4.2 Spekulationsblasen analog einer Epidemie
- 4.3 Herdentrieb als Massenpsychologie
- 4.4 Historische Beispiele geplatzter Spekulationsblasen
- 4.4.1 Tulpenmanie in Holland (1634 – 1637)
- 4.4.2 Börsencrash 1929
- 4.4.3 Crash 1987
- 4.4.4 Dotcom-Blase
- 5. Psychologische Effekte im Börsenhandel
- 5.1 Saisonale Anomalien
- 5.2 Erkenntnisse aus der Hirnforschung
- 6. Empirische Untersuchung
- 6.1 Methodenauswahl und Vorgehensweise
- 6.2 Ergebnisse der Experteninterviews
- 7. Komparative Analyse - Rationales vs. emotionales Verhalten
- 7.1 Tabellarischer Vergleich
- 7.2 Vergleich zwischen rationalen Charakteristiken und emotionalen Empfindungen
- 7.3 Vergleich zwischen emotionalen und rationalen Anlegern
- 8. Handlungsempfehlung – Investieren mit Fokus auf Nachhaltigkeit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Rolle von rationalem und emotionalem Verhalten an den Kapitalmärkten. Ziel ist es, die bestehenden Theorien zu rationalem Investitionsverhalten mit der Realität emotional beeinflusster Entscheidungen zu vergleichen. Die Arbeit analysiert die Auswirkungen emotionalen Verhaltens und beleuchtet die Entstehung von Spekulationsblasen.
- Vergleich rationaler und emotionaler Entscheidungsprozesse an den Kapitalmärkten
- Analyse der Effizienzmarkthypothese im Kontext emotionalen Verhaltens
- Untersuchung der Entstehung und Auswirkungen von Spekulationsblasen
- Bewertung psychologischer Effekte im Börsenhandel
- Entwicklung einer Handlungsempfehlung für nachhaltiges Investieren
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Dieses Kapitel führt in die Thematik der Bachelorthesis ein. Es beschreibt die Ausgangssituation und die Problemstellung, die sich aus der Diskrepanz zwischen theoretischem, rationalem Verhalten an den Kapitalmärkten und dem beobachtbaren, oft emotional geprägten Handeln ergibt. Die Zielsetzung der Arbeit wird klar definiert, und die Vorgehensweise wird skizziert, um einen Rahmen für die folgende Analyse zu schaffen.
2. Die Kapitalmarkttheorie als Grundlage rationalen Verhaltens: Dieses Kapitel legt das theoretische Fundament der Arbeit, indem es verschiedene Modelle rationalen Verhaltens an den Kapitalmärkten vorstellt und erläutert. Es beschreibt das Konzept des „Homo Oeconomicus“, die „Bounded Rationality“, die Erwartungsnutzentheorie von Neumann und Morgenstern, die Bayes'sche Informationsverarbeitung und die Effizienzmarkthypothese nach Eugene Fama. Die einzelnen Modelle werden detailliert erklärt und in ihren Zusammenhängen dargestellt, um ein umfassendes Bild rationaler Entscheidungsprozesse im Finanzmarkt zu vermitteln. Besonders wichtig ist hier die Diskussion der Effizienzmarkthypothese und ihrer drei Stufen, welche als Grundlage für den späteren Vergleich mit emotional beeinflusstem Handeln dient. Das Capital Asset Pricing Modell wird als ein wichtiges Instrument zur Bewertung von Investitionen eingeführt.
3. Emotionales Verhalten auf Kapitalmärkten: Dieses Kapitel widmet sich der Gegenseite der Medaille – dem Einfluss von Emotionen auf Investitionsentscheidungen. Es untersucht die Bedeutung von Emotionen im Kontext von Finanzmärkten und analysiert, wie diese Emotionen zu irrationalen Entscheidungen führen können. Die Kapitel erörtern die Rolle von kognitiver Dissonanz und der Prospect Theory, die die unterschiedliche Wahrnehmung von Gewinnen und Verlusten erklärt. Die Ausführungen bieten einen tiefen Einblick in die psychologischen Mechanismen, die das rationale Entscheidungsverhalten beeinflussen und verzerren können.
4. Spekulationsblasen: Dieses Kapitel befasst sich mit dem Phänomen der Spekulationsblasen. Es untersucht die Ursachen für deren Entstehung, wobei der Herdentrieb und die Massenpsychologie als zentrale Faktoren hervorgehoben werden. Das Kapitel beleuchtet verschiedene historische Beispiele geplatzter Spekulationsblasen, wie die Tulpenmanie, den Börsencrash von 1929, den Crash von 1987 und die Dotcom-Blase. Anhand dieser Beispiele werden die typischen Muster und Folgen von Spekulationsblasen illustriert und analysiert, um die Zusammenhänge zwischen irrationalem Verhalten und Marktentwicklung aufzuzeigen.
5. Psychologische Effekte im Börsenhandel: In diesem Kapitel werden weitere psychologische Effekte beleuchtet, die das Anlageverhalten beeinflussen. Saisonale Anomalien und Erkenntnisse aus der Hirnforschung werden diskutiert, um ein detaillierteres Verständnis der neuronalen und kognitiven Prozesse im Zusammenhang mit Investitionsentscheidungen zu ermöglichen. Dies liefert wichtige Erkenntnisse, um die Interaktion von Emotionen und kognitiven Prozessen im Kontext von Finanzentscheidungen besser zu verstehen.
6. Empirische Untersuchung: Dieses Kapitel beschreibt die empirische Untersuchung, die im Rahmen der Arbeit durchgeführt wurde. Es legt detailliert die gewählte Methodik und die Vorgehensweise dar und präsentiert die Ergebnisse der Experteninterviews. Der Fokus liegt hier auf der Beschreibung des methodischen Vorgehens und der gewonnenen Daten, ohne die Ergebnisse vorwegzunehmen.
7. Komparative Analyse - Rationales vs. emotionales Verhalten: Dieses Kapitel präsentiert eine komparative Analyse von rationalem und emotionalem Verhalten an den Kapitalmärkten. Es beinhaltet einen tabellarischen Vergleich, einen Vergleich zwischen rationalen Charakteristiken und emotionalen Empfindungen sowie einen Vergleich zwischen emotionalen und rationalen Anlegern. Diese Analyse soll die zentralen Unterschiede und Gemeinsamkeiten beider Verhaltensweisen hervorheben und deren Auswirkungen auf die Kapitalmärkte verdeutlichen.
8. Handlungsempfehlung – Investieren mit Fokus auf Nachhaltigkeit: Dieses Kapitel enthält eine Handlungsempfehlung für Investoren, die sich auf nachhaltige Strategien konzentriert. Die Empfehlung wird in diesem Kapitel vorgestellt und erläutert, ohne konkrete Details vorwegzunehmen.
Schlüsselwörter
Kapitalmärkte, Rationalität, Emotionalität, Effizienzmarkthypothese, Spekulationsblasen, Investitionsentscheidungen, Psychologie, Hirnforschung, Nachhaltigkeit, Homo Oeconomicus, Bounded Rationality, Prospect Theory, Kognitive Dissonanz.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Bachelorarbeit: Rationales vs. Emotionales Verhalten an den Kapitalmärkten
Was ist der Gegenstand dieser Bachelorarbeit?
Die Arbeit untersucht die Rolle von rationalem und emotionalem Verhalten an den Kapitalmärkten. Sie vergleicht bestehende Theorien zu rationalem Investitionsverhalten mit der Realität emotional beeinflusster Entscheidungen und analysiert die Auswirkungen emotionalen Verhaltens, insbesondere die Entstehung von Spekulationsblasen.
Welche Themen werden in der Arbeit behandelt?
Die Arbeit behandelt folgende Themenschwerpunkte: Vergleich rationaler und emotionaler Entscheidungsprozesse, Analyse der Effizienzmarkthypothese im Kontext emotionalen Verhaltens, Untersuchung der Entstehung und Auswirkungen von Spekulationsblasen, Bewertung psychologischer Effekte im Börsenhandel und Entwicklung einer Handlungsempfehlung für nachhaltiges Investieren.
Welche Theorien des rationalen Verhaltens werden vorgestellt?
Die Arbeit stellt verschiedene Modelle rationalen Verhaltens vor, darunter das Konzept des „Homo Oeconomicus“, die „Bounded Rationality“, die Erwartungsnutzentheorie von Neumann und Morgenstern, die Bayes'sche Informationsverarbeitung, die Effizienzmarkthypothese nach Eugene Fama (inkl. der drei Stufen der Effizienz) und das Capital Asset Pricing Modell (CAPM).
Wie wird emotionales Verhalten an den Kapitalmärkten behandelt?
Die Arbeit analysiert den Einfluss von Emotionen auf Investitionsentscheidungen und untersucht die Rolle von kognitiver Dissonanz und der Prospect Theory (Verlust- und Gewinnaversion) bei der Entstehung irrationaler Entscheidungen.
Welche Beispiele für Spekulationsblasen werden untersucht?
Die Arbeit analysiert historische Beispiele wie die Tulpenmanie, den Börsencrash von 1929, den Crash von 1987 und die Dotcom-Blase, um die typischen Muster und Folgen von Spekulationsblasen zu illustrieren.
Welche weiteren psychologischen Effekte werden berücksichtigt?
Zusätzlich werden saisonale Anomalien und Erkenntnisse aus der Hirnforschung diskutiert, um die neuronalen und kognitiven Prozesse bei Investitionsentscheidungen besser zu verstehen.
Wie sieht die empirische Untersuchung aus?
Die Arbeit beinhaltet eine empirische Untersuchung mit Experteninterviews. Die Methodik und die Ergebnisse der Interviews werden detailliert dargestellt.
Wie wird eine komparative Analyse von rationalem und emotionalem Verhalten durchgeführt?
Die Arbeit bietet einen tabellarischen Vergleich, einen Vergleich rationaler Charakteristiken mit emotionalen Empfindungen sowie einen Vergleich zwischen emotionalen und rationalen Anlegern, um die Unterschiede und Gemeinsamkeiten beider Verhaltensweisen hervorzuheben.
Welche Handlungsempfehlung wird gegeben?
Die Arbeit schließt mit einer Handlungsempfehlung für Investoren, die sich auf nachhaltige Strategien konzentriert.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Kapitalmärkte, Rationalität, Emotionalität, Effizienzmarkthypothese, Spekulationsblasen, Investitionsentscheidungen, Psychologie, Hirnforschung, Nachhaltigkeit, Homo Oeconomicus, Bounded Rationality, Prospect Theory, Kognitive Dissonanz.
- Quote paper
- Dennis Zielke (Author), 2017, Psychologische Effekte auf das Verhalten von Privatanlegern an den Kapitalmärkten, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/414659