Wenn abends um 19:40 Uhr in einigen Haushalten der Fernseher eingeschaltet wird, könnte die Vermutung aufkommen, dass der Rezipient die Daily Soap „Gute Zeiten – Schlechte Zeiten“ auf RTL einschaltet. Die möglichen Hintergründe, warum einige Zuschauer und Zuschauerinnen tagtäglich die Daily Soap sehen, soll in dieser Hausarbeit erörtert werden.
In diesem Zusammenhang wird dabei der grundsätzlichen Frage nachgegangen, ob parasoziale Beziehungen zu Daily Soap-Darstellern möglich sind. Parasoziale Beziehungen grenzen sich in sofern von realen Beziehungen ab, als dass sie zwar nur zwischen Fernsehdarsteller und Rezipient existieren, dennoch aber "quasi-real" sind.
Zur Klärung der Fragen nach parasozialen Beziehungen zu Daily Soap-Darstellern bildet zunächst die Erörterung von parasozialer Interaktion und parasozialer Beziehung, sowie Rituale den theoretischen Hintergrund, um dann in Kapitel drei die Daily Soap „Gute Zeiten – Schlechte Zeiten“ näher zu betrachten. Die Daily Soap wurde gewählt, da sie seit fast 25 Jahren im deutschen Fernsehen ausgestrahlt wird und zu einer der erfolgreichsten Daily Soaps zählt. Um der Frage einer parasozialen Beziehung zu Soap-Darstellern analysieren zu können, wird hierbei exemplarisch die „Gute Zeiten – Schlechte Zeiten“- Figur Professor Dr. Hans Joachim Gerner, genannt „Jo Gerner“, näher vorgestellt.
Da eine eigene Forschung zu diesem Thema aufgrund der Länge der Arbeit nicht möglich ist, wird in Kapitel vier exemplarisch auf den aktuelle Forschungsstand eingegangen. Anhand dessen soll anschließend im Fazit unter Einbeziehung des theoretischen Hintergrunds und aktuellen Forschungsstand die Frage der Hausarbeit, ob parasoziale Beziehungen zu Seriendarstellern der Daily Soap „Gute Zeiten – Schlechte Zeiten“ möglich sind, erörtert werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Theoretischer Teil
- "mass communication and para-social interaction. Observation on intimacy at a distance" als Grundlage parasozialer Forschung
- Das Fernsehen als Bühne parasozialer Interaktionen
- Parasoziale Beziehung als Konsequenz parasozialer Interaktionen
- Rituale in den Medien
- Die Daily Soap „Gute Zeiten, schlechte Zeiten“
- Erfolgsgeschichte der Daily Soap „Gute Zeiten - Schlechte Zeiten“
- Produktioneller Aufbau der Daily Soap „Gute Zeiten - Schlechte Zeiten“
- Der inhaltliche und konzeptionelle Aufbau von Daily Soaps am Beispiel von „Gute Zeiten Schlechte Zeiten“
- Vorstellung der „Gute Zeiten - Schlechte Zeiten“-Serienfigur Professor Dr. Hans Joachim Gerner genannt „Jo Gerner“
- Aktueller Forschungsstand
- Studie von Uli Gleich (1996) „Sind Fernsehpersonen die „Freunde“ des Zuschauers? Ein Vergleich zwischen parasozialen und realen sozialen Beziehungen“
- Studie von Peter Vorderer (1996) „Picard, Brinkmann, Derrick & Co. Als Freunde der Zuschauer. Eine explorative Studie über parasoziale Beziehungen zu Serienfiguren“
- Studie von Anja Visscher und Peter Vorderer (1998) „Freunde in guten und schlechten Zeiten. Parasoziale Beziehungen von Vielsehern zu Charakteren einer Daily Soap“
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Hausarbeit untersucht die Möglichkeit parasozialer Beziehungen zu Daily-Soap-Darstellern am Beispiel der Serie „Gute Zeiten - Schlechte Zeiten“. Sie analysiert, ob und wie sich parasoziale Beziehungen zu den Darstellern dieser langjährigen Fernsehserie entwickeln können.
- Parasoziale Interaktion und parasoziale Beziehung als theoretischer Rahmen
- Das Fernsehen als Medium für parasoziale Beziehungen
- Analyse der Daily Soap „Gute Zeiten - Schlechte Zeiten“ als Fallbeispiel
- Die Bedeutung von Ritualen in den Medien für die Entstehung parasozialer Beziehungen
- Aktuelle Forschungsergebnisse zum Thema parasoziale Beziehungen
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung führt in die Thematik der parasozialen Beziehungen zu Daily Soap-Darstellern ein und erläutert die Forschungsfrage der Arbeit. Sie stellt die Serie „Gute Zeiten - Schlechte Zeiten“ als Fallbeispiel vor und begründet die Wahl dieser Serie.
Theoretischer Teil
Der theoretische Teil beleuchtet die Konzepte der parasozialen Interaktion und parasozialen Beziehung. Dabei werden die Arbeiten von Horton & Wohl (1956) als Grundlage für die parasoziale Forschung vorgestellt. Der Teil diskutiert die Rolle des Fernsehens als Bühne für parasoziale Interaktionen und die Bedeutung von Ritualen in den Medien.
Die Daily Soap „Gute Zeiten, schlechte Zeiten“
Dieses Kapitel behandelt die Erfolgsgeschichte der Daily Soap „Gute Zeiten - Schlechte Zeiten“ sowie deren produktionstechnischen und inhaltlichen Aufbau. Der Fokus liegt auf der Analyse der Serienfigur Professor Dr. Hans Joachim Gerner, genannt „Jo Gerner“, als exemplarisches Beispiel für einen Daily Soap-Darsteller.
Aktueller Forschungsstand
Dieses Kapitel stellt relevante Forschungsstudien zum Thema parasoziale Beziehungen vor. Die Arbeiten von Uli Gleich (1996), Peter Vorderer (1996) und Anja Visscher & Peter Vorderer (1998) werden in Bezug auf ihre Erkenntnisse über parasoziale Beziehungen zu Fernsehpersonen analysiert.
Schlüsselwörter
Die zentralen Begriffe der Arbeit sind parasoziale Interaktion, parasoziale Beziehung, Daily Soap, Fernsehfigur, „Gute Zeiten - Schlechte Zeiten“, Jo Gerner, Rituale, Medienkommunikation, Forschungsstand.
- Quote paper
- Kirsty Wegener (Author), 2016, Parasoziale Interaktion und parasoziale Beziehungen. Die Daily-Soap "Gute Zeiten – Schlechte Zeiten", Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/414066