Vor dem Hintergrund zunehmender internationaler Verflechtung der wirtschaftlichen Beziehungen nimmt ein Verständnis der kulturellen Unterschiede einen immer höheren Stellenwert ein. Dies zeigt sich nicht nur durch die seit den 80er Jahren stetig ansteigende Auseinandersetzung mit dem Thema Interkulturelles Management in diversen Publikationen, sondern auch durch die in der Praxis immer häufiger und vertrackter vorkommenden Problemstellungen in Wirtschaft und Politik aufgrund kultureller Unterschiede.
Diese Unterschiede zwischen verschiedenen Nationen treten insbesondere bei Fusionen hervor. Das Scheitern von internationalen Fusionen aufgrund erfolgloser internationaler Zusammenarbeit ist schon lange kein Einzelfall mehr. Die Renault-AmericanMotors-, Vodaphone-Mannesmann- bis hin zur DaimlerChrysler-Fusionen sind nur einige Beispiele, die die Problematik internationaler Firmenehen belegen – trotz allem suchen die Manager der Großunternehmen den Grund meistens an anderer Stelle und verschließen sich den zugegeben schwer fassbaren sozialen und persönlichen Belangen ihrer Mitarbeiter. DaimlerChrysler's erste gemeinsame Werbekampagne: "Was geschieht, wenn sich 428.000 außergewöhnliche Menschen begegnen?" warf in diesem Zusammenhang eine Frage auf, deren Antwort ein Ausmaß annehmen sollte, welches erst viel später in seiner Ganzheitlichkeit begriffen werden konnte.
Nicht die Unterschiedlichkeit der Interaktionspartner allein, sondern vor allem das mangelnde Verständnis für die Kultur des anderen ist die Ursache des Scheiterns vieler deutsch-amerikanischer Kooperationen. Kulturunterschiede stellen keine unüberwindbaren Hindernisse dar. Es bedarf jedoch eines großen Maßes an Offenheit, Flexibilität und Anpassungsfähigkeit der jeweiligen Parteien. Ziel der zugrunde liegenden Arbeit soll es daher sein, durch die Analyse der amerikanischen und deutschen Kultur ein Verständnis für die Denk- und Handlungsweise der beiden Nationen zu vermitteln und die entstehenden Prolempotentiale beim Zusammentreffen dieser beiden Nationen herauszuarbeiten.
Zunächst soll eine Abgrenzung des Begriffes "Kultur" gegeben werden. Sodann werden die Kulturmodelle von Geert Hofstede und Fons Trompenaars vorgestellt und deren Ergebnisse einer kritischen Betrachtung unterzogen. Schließlich wird konkret auf die Unterschiede der deutschen und amerikanischen Kultur und anschließend auf die einzelnen Aspekte und Problemschwerpunkte der DaimlerChrysler-Kooperation eingegangen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Abgrenzung und Verständnis des Kulturbegriffs
- Die Kulturstudie von Hofstede
- Mentale Programme
- Die vier Kulturdimensionen
- Kritik und Bewertung
- Die Kulturstudie von Trompenaars
- Das Kulturverständnis
- Die drei Kulturkategorien
- Menschliche Beziehungen
- Der Umgang mit der Zeit
- Die Einstellung zur Umwelt
- Kritik und Bewertung
- Hintergründe und Unterschiede der deutschen sowie amerikanischen Kultur
- Historische Ursprünge
- Psychologische Charakteristika
- Interkulturelle Probleme bei der deutsch-amerikanischen Zusammenarbeit des DaimlerChrysler-Mergers
- Der DaimlerChrysler-Deal - Ein Überblick
- Integrationsbemühungen
- Problemschwerpunkte der Integration
- Resümee und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der Thematik kultureller Unterschiede im internationalen Vergleich, wobei der Fokus auf der deutsch-amerikanischen Zusammenarbeit im Rahmen des DaimlerChrysler-Mergers liegt. Ziel ist es, ein tieferes Verständnis für die Denk- und Handlungsweise beider Kulturen zu entwickeln und die entstehenden Problematiken im Kontext der interkulturellen Zusammenarbeit herauszuarbeiten.
- Der Kulturbegriff und seine Abgrenzung
- Die Kulturstudien von Hofstede und Trompenaars
- Die Unterschiede zwischen deutscher und amerikanischer Kultur
- Die Herausforderungen der interkulturellen Integration im DaimlerChrysler-Merger
- Die Relevanz von interkulturellem Management in internationalen Unternehmen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik der kulturellen Unterschiede im internationalen Kontext ein und erläutert die Relevanz von interkulturellem Management im Kontext von Fusionen und internationalen Kooperationen. Die Arbeit analysiert die Kulturstudien von Hofstede und Trompenaars, die wichtige Erkenntnisse über die kulturellen Unterschiede zwischen Deutschland und den USA liefern. Weiterhin werden die historischen Ursprünge und die psychologischen Charakteristika der deutschen und amerikanischen Kultur im Detail beleuchtet. Das Kapitel über den DaimlerChrysler-Merger beleuchtet die spezifischen Herausforderungen und Problematiken der interkulturellen Zusammenarbeit im Rahmen dieser Fusion.
Schlüsselwörter
Interkulturelles Management, Kulturunterschiede, Deutschland, USA, DaimlerChrysler, Fusion, Integration, Hofstede, Trompenaars, Kulturmodell, Mentalität, Verhalten, Kommunikation, Zusammenarbeit.
- Quote paper
- Tanja Schwabe (Author), 2005, Kulturelle Unterschiede im internationalen Vergleich am Beispiel DaimlerChrysler. Ein Vergleich zwischen Deutschland und den USA, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/41350