Als Martin Luther im Herbst 1517 seine berühmten Thesen veröffentliche, verfolgte er dabei unter anderem ein wichtiges Ziel: Nämlich den weit verbreiteten Handel mit Ablassbriefen anzuprangern und damit seine Kritik an einer gängigen Praxis der katholischen Kirche herauszustellen. Der Ablass genoss zur Zeit des Mittelalters eine jahrhundertelange Tradition, doch soll in diesem Zusammenhang vor allem auf ein spezielles Ereignis geschaut werden, welches nicht nur in Luthers Lebenszeit fiel, sondern auch als ein entscheidender Auslöser für die anschließende Reformationsbewegung verstanden werden kann, nämlich der Ablass für den Bau des Petersdoms in Rom. Eine beispielhafte Untersuchung verdient dabei Johann Tetzel, vermutlich der bis heute bekannteste Prediger des Ablasses und ein entscheidender Widersacher Luthers.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Quellen und Forschungsstand
- Hinführungen
- Einordnung: Ablass am Ende des Mittelalters
- Der Petersablass
- Die Aufgaben der Subkommissare
- Johann Tetzel
- Herkunft und Erfahrungen als Ablassprediger
- Auftreten und Rhetorik
- Tetzels Verteidigung gegen Luthers Ablasskritik
- Schlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit den Methoden der Verbreitung und Organisation des Petersablasses in den Provinzen von Albrecht von Brandenburg am Beispiel Johann Tetzels. Ziel ist es, zu untersuchen, welche Maßnahmen ergriffen wurden, um den Ablasshandel erfolgreich zu betreiben und die Bedeutung Tetzels in diesem Kontext zu analysieren.
- Die historische Einordnung des Petersablasses in den Kontext des spätmittelalterlichen Ablasshandels.
- Die Rolle von Johann Tetzel als Subkommissar und seine Methoden zur Verbreitung des Ablasses.
- Die Kritik am Ablasshandel durch Martin Luther und Tetzels Verteidigung seiner Position.
- Der Petersablass als ein Auslöser der Reformation.
- Die Bedeutung von Quellen und Forschungsstand für die Untersuchung des Petersablasses.
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung gibt einen Überblick über die Thematik und die Fragestellung der Arbeit. Sie stellt den Petersablass als ein zentrales Ereignis in der Zeit vor der Reformation dar und führt Johann Tetzel als eine Schlüsselperson in diesem Kontext ein. Das zweite Kapitel befasst sich mit den Quellen und dem Forschungsstand zur Thematik. Es werden wichtige Werke zur Geschichte des Ablasses und der Reformation vorgestellt.
Im dritten Kapitel werden die historischen Hintergründe des Ablasses beleuchtet. Es wird die Einordnung des Ablasses in den Kontext des späten Mittelalters sowie die Entstehung und Funktionsweise des Petersablasses erläutert. Das vierte Kapitel widmet sich den Aufgaben der Subkommissare, die für die Organisation und Verbreitung des Ablasses zuständig waren. Das fünfte Kapitel konzentriert sich auf Johann Tetzel und seine Rolle im Ablasshandel. Es wird auf seine Herkunft, seine Erfahrungen als Ablassprediger sowie seine Rhetorik und seine Verteidigung gegen Luthers Ablasskritik eingegangen.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit den zentralen Begriffen Ablass, Reformation, Petersdom, Johann Tetzel, Martin Luther und der Verbreitung von religiösen Ideen im Kontext des Mittelalters.
- Quote paper
- Jannik Micus (Author), 2017, Der Petersablass in den Provinzen von Albrecht von Brandenburg, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/413292