Der Begriff des Pantheismus entwickelte sich im Zeitalter der Aufklärung. Er wurde 1709 von dem niederländischen Theologen J. De La Faye in einer gegen den irischen Freidenker John Toland (1670-1722) gerichteten Streitschrift geprägt. John Toland hatte die Lehre der Pantheisten, von denen er erstmals 1705 spricht, in seinen "Origines Judaicae" von 1709 auf die Formel gebracht.
Die bedeutendsten literarischen und philosophischen Vertreter des Pantheismus sind Baruch de Spinoza, Immanuel Kant, Johann Gottfried Herder, Gotthold Ephraim Lessing, Johann Wolfgang von Goethe, Georg Wilhelm Friedrich Hegel, Friedrich Schleiermacher und Friedrich Schelling (im weiteren Sinne).
Grundlegender Gedanke des Pantheismus ist, dass der Mensch die Einsicht gewinnt, die uns gegebene Natur mit ihren Gesetzen oder Ideen (Erscheinungen/Gestalten) sinnlich wahrzunehmen und dabei "Göttliches" empfindet, das von keinem Materialismus und Sensualismus erklärt werden kann. Dieses "Göttliche" entziehe sich immer einer vollen Erkenntnis. Wir haben von ihm nur eine "bildliche Vorstellung" im Reich der Poesie und nur eine "hypothetische Erklärung" im Reich der Philosophie. Aus historischer Perspektive der Philosophie diene der Terminus zur Kennzeichnung der antiken Philosophie der Eleaten (Xenophanes, Parmenides, Zenon).
Der Begriff Pantheismus (von altgriechisch: "alles Gott" beziehungsweise "Allgottvorstellung") bezeichnet also demnach die Anschauung, Gott sei eins mit dem Kosmos und der Natur, Welt und Gott identisch. Die Welt beziehungsweise Natur sei Gott (Einheits- und Ursprungsgedanke Goethes). Es entsteht gedanklich also eine Einheit des "Ich" (Gott) mit der Welt.
Inhaltsverzeichnis
1 Einleitung
2 Goethe und der Pantheismus
3 Verschiedene Auslegungen und Formen des Pantheismus
4 Hauptteil
4.1 Analyse und Interpretation des Gedichts „Mailied“ (1771)
4.2 Der Konflikt zwischen Liebe und Natur
4.2.1 Die Liebe bei Goethe
4.2.2 Die Natur bei Goethe
5 Fazit
6 Bibliographie
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- Elisabeth Hartmann (Author), 2014, Der Pantheismus in der Literatur. Die Problematik der Liebe und der Natur in der Lyrik des jungen Goethe, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/412948
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