In Québec, welches aufgrund seiner kolonialen Vergangenheit einen Sonderstatus in Nord-Amerika einnimmt, befindet man sich unter sieben Millionen Frankophonen, die von 300 Millionen Anglophonen umgeben sind. Québec ist eine kulturelle Besonderheit und sieht sich als eigenständige Gesellschaft. Diese Gesellschaft muss vor allem während des 19. und 20. Jahrhunderts mehrmals ihr Durchhaltevermögen, ihre Willensstärke, ihren Optimismus, ihre Energie und ihren Glauben an sich selbst beweisen.
Québec nimmt aufgrund vieler Faktoren, vor allem aber durch die französische Sprache, eine außergewöhnliche Stellung auf dem nordamerikanischen Kontinent ein. Zudem unterscheidet sich das "Québécois" sehr von dem Französisch, das man in Frankreich spricht. In Québec benutzt man Wörter, die im Französischen in Europa nicht (mehr) existieren. Das kanadische Französisch basiert auf der Koiné des Pariser ‚usage‘ des 17. und der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts.
Folglich unterscheiden sich die Frankokanadier nicht nur von ihrem Umfeld auf dem nordamerikanischen Kontinent, sondern auch von Frankreich. Sie sind wie Außenseiter. Wie haben sie es also geschafft, ihre französische Sprache und Kultur in ihrem amerikanischen Umfeld bis heute zu behaupten und zu wahren? In dieser Arbeit wird diese Frage auf der Basis der frankokanadischen Historie beantwortet. Es wird auf den Ursprung der französischen Sprache und die damit verbundene Kolonialpolitik eingegangen, die anschließende Unterdrückung des Französischen in Kanada aufgezeigt und die "Stille Revolution" der Frankokanadier erläutert. Neben dem Faktor der Historie wird auch die damit verbundene Sprachenproblematik in Québec für die Beantwortung der Fragestellung berücksichtigt.
Inhaltsverzeichnis
- Abstract
- Einleitung
- Essentielle Daten und Informationen über Québec
- Die Historie Québecs
- Der Ursprung der französischen Sprache in Kanada
- Die Unterdrückung der Frankokanadier
- Die „Stille Revolution“
- Die Sprachenproblematik
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit untersucht, wie es den Frankokanadiern gelang, ihre französische Sprache und Kultur in einem anglophonen Umfeld zu bewahren, und analysiert die historischen, politischen und sprachlichen Faktoren, die zu diesem Erfolg führten.
- Die Geschichte der französischen Kolonisation in Kanada
- Die Unterdrückung der französischen Sprache und Kultur
- Die „Stille Revolution“ und der Kampf um die Gleichstellung
- Die Sprachenproblematik in Québec und die Einführung von Sprachgesetzen
- Die Entwicklung des kanadischen Französisch und seine Besonderheiten
Zusammenfassung der Kapitel
- Das erste Kapitel führt den Leser in die Thematik ein und stellt die Besonderheit Québecs als einzige französischsprachige Provinz in Nordamerika heraus. Es wird auf die historische Situation und die Herausforderungen hingewiesen, denen sich die Frankokanadier gegenüber sahen.
- Im zweiten Kapitel wird ein Überblick über wichtige Daten und Informationen zu Québec gegeben, wie etwa die Größe der Provinz und die sprachliche Zusammensetzung der Bevölkerung.
- Das dritte Kapitel befasst sich mit der Geschichte Québecs, angefangen bei der Ankunft von Jacques Cartier und der Gründung der ersten Kolonien durch Samuel Champlain. Der Fokus liegt auf der Entwicklung der „Nouvelle-France“, der Rolle der französischen Krone und den Herausforderungen, die die Frankokanadier im Zuge der Kolonialisierung durch die Briten bewältigen mussten.
- Das vierte Kapitel untersucht die Sprachenproblematik in Québec und beleuchtet die Unterdrückung der französischen Sprache sowie die Entstehung eines neuen Nationalbewusstseins. Es wird die Bedeutung der „Stillen Revolution“ für die Durchsetzung der französischen Sprache und Kultur in Québec hervorgehoben.
Schlüsselwörter
Frankokanadier, Québec, Französisch, Englisch, Kolonialisierung, Unterdrückung, „Stille Revolution“, Sprachenproblematik, Sprachpolitik, Sprachgesetze, kanadisches Französisch.
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- Mandy Annalena Riemer (Autor), 2017, Wie gelang es den Frankokanadiern, die französische Sprache und Kultur auf dem amerikanischen Kontinent zu bewahren?, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/412916