Diese Arbeit behandelt das Konzept der Transkulturalität als alternatives Kulturkonzept zur Interkulturalität und/oder Multikulturalität. Der Begriff der Transkulturalität wurde von dem Philosophen Wolfgang Welsch konzipiert. Laut Welsch sei ein „interkultureller Dialog“ eine wertvolle Aufgabe, doch ist es seiner Meinung nach zweifelhaft, ob Interkulturalität das richtige Konzept sei, um den Intentionen dieses Dialogs gerecht werden zu können. Der Begriff der Interkulturalität besäße, laut Welsch, eine „kategoriale Vorentscheidung“ über die Beschaffenheit von Kulturen, welche im Hinblick auf heutige Phänomene kaum haltbar sei. Solche Kulturen, von denen Interkulturalität aufgrund des traditionellen Kulturbegriffs ausgeht, existieren heute kaum noch. Im Folgenden soll eine Einführung in die Geschichte des Begriffs „Kultur“ stattfinden. Nach einer knappen Erläuterung des Wortursprungs folgt ein Umriss des Kulturbegriffs nach Pufendorf. Hierauf wird der traditionelle, herdersche Kulturbegriff dargestellt, um ihn dann von der derzeitigen Ebene der kulturellen Evolution abzugrenzen. Als aktuelles Konzept der Kultur schlägt Dr. Wolfgang Welsch Transkulturalität vor. Mit diesem Konzept versucht Welsch den veränderten Zustand von Kulturen herauszuheben und deskriptiv richtig zu beschreiben.
Die Hinführung zum Konzept der Transkulturalität soll über dessen Abgrenzung vom traditionellen Kulturkonzept und durch Abhebung von Interkulturalitäts- und Multikulturalitätsvorstellungen geführt werden. Auch der antreibende Aspekt der Globalisierung und die Angst vor der Uniformierung der Kulturen soll in dieser Arbeit schlaglichtartig beleuchtet werden. Außerdem soll festgestellt werden, ob das Konzept der Transkulturalität umzusetzen ist oder bereits in Teilaspekten des menschlichen Zusammenlebens und der kulturellen Ausdrucksform umgesetzt wurde, wie etwa in populärer Musik. Nach der Darstellung des Transkulturalitätskonzeptes soll deshalb versucht werden, dieses Konzept auf Musik zu übertragen.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einführung in die Fragestellung
- 2. Knappe Historie des Kulturbegriffs
- 2.1. Interkulturalität
- 2.2. Multikulturalität
- 3. Gewandelte Welt
- 3.1. Kritik am traditionellen Kulturbegriff
- 3.2. Globalisierung
- 4. Transkulturalität nach Wolfgang Welsch
- 4.1. Externe Transkulturalität
- 4.2. Interne Transkulturalität
- 5. Transkulturalität in der Musik
- 5.1. Transkulturalität der Genres
- 5.2. Transkulturalität der Lieder
- 6. Fazit und weiterführende Gedanken
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht das Konzept der Transkulturalität als alternatives Kulturkonzept zu Interkulturalität und Multikulturalität, insbesondere im Kontext der populären Musik. Die Hauptziele sind die Erläuterung des Transkulturalitätskonzepts nach Wolfgang Welsch, seine Abgrenzung von traditionellen Kulturbegriffen und die Analyse seiner Anwendung auf musikalische Phänomene. Die Arbeit beleuchtet den Einfluss der Globalisierung und die Herausforderungen der kulturellen Uniformierung.
- Historische Entwicklung des Kulturbegriffs
- Kritik am traditionellen Kulturbegriff und dessen Unzulänglichkeit im globalisierten Kontext
- Das Konzept der Transkulturalität nach Wolfgang Welsch
- Anwendung des Transkulturalitätskonzepts auf die populäre Musik
- Der Einfluss der Globalisierung auf kulturelle Entwicklungen
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einführung in die Fragestellung: Die Einleitung präsentiert das UNESCO-Übereinkommen zum Schutz und zur Förderung der Vielfalt kultureller Ausdrucksformen von 2005 als Ausgangspunkt. Sie hebt Punkt (d) des Übereinkommens hervor, der die Förderung der Interkulturalität zum Ziel hat, um die kulturelle Interaktion im Geist des Brückenbaus zwischen den Völkern weiterzuentwickeln. Dies führt zur zentralen Fragestellung der Arbeit: die Erörterung des Konzepts der Transkulturalität als alternatives Kulturkonzept. Der Begriff der Transkulturalität, entwickelt von Wolfgang Welsch, wird als Fokus der Arbeit vorgestellt, da er laut Welsch die Grenzen des Interkulturalitätsbegriffes aufzeigt, der auf einem nicht mehr zeitgemäßen Verständnis von Kultur basiert. Die Arbeit kündigt die Untersuchung der Anwendbarkeit des Konzepts auf populäre Musik an.
2. Knappe Historie des Kulturbegriffs: Dieses Kapitel beleuchtet die historische Entwicklung des Begriffs "Kultur". Es beginnt mit der etymologischen Herleitung des Wortes "colere" und der anfänglichen Bedeutung von Landwirtschaft und Kultivierung. Anschließend wird der Wandel zur metaphorischen Bedeutung im Kontext des Ausbildens und geistigen Verbesserns des Individuums erläutert. Der traditionelle Kulturbegriff nach Herder wird dargestellt, der die abendländische Denkweise maßgeblich prägte. Das Kapitel zeigt die Vielschichtigkeit des Begriffs "Kultur" und seine evolutionäre Entwicklung auf, die zu den aktuellen Konzepten wie der Transkulturalität führt. Die verschiedenen Definitionen von Kultur werden kurz gegenübergestellt und die Schwierigkeiten, einen allumfassenden Begriff zu definieren, hervorgehoben.
Schlüsselwörter
Transkulturalität, Interkulturalität, Multikulturalität, Kulturbegriff, Globalisierung, populäre Musik, Wolfgang Welsch, kulturelle Vielfalt, kulturelle Uniformierung, UNESCO-Konvention.
Häufig gestellte Fragen zu: Untersuchung der Transkulturalität als alternatives Kulturkonzept (vorläufige Titel)
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Die Arbeit untersucht das Konzept der Transkulturalität als alternatives Kulturkonzept zu Interkulturalität und Multikulturalität, insbesondere im Kontext der populären Musik. Sie beleuchtet den Einfluss der Globalisierung und die Herausforderungen der kulturellen Uniformierung.
Welche Ziele verfolgt die Arbeit?
Die Hauptziele sind die Erläuterung des Transkulturalitätskonzepts nach Wolfgang Welsch, seine Abgrenzung von traditionellen Kulturbegriffen und die Analyse seiner Anwendung auf musikalische Phänomene. Die Arbeit zeigt die Grenzen des Interkulturalitätsbegriffs auf, der auf einem nicht mehr zeitgemäßen Verständnis von Kultur basiert.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt die historische Entwicklung des Kulturbegriffs, Kritik am traditionellen Kulturbegriff im globalisierten Kontext, das Konzept der Transkulturalität nach Wolfgang Welsch, die Anwendung des Transkulturalitätskonzepts auf populäre Musik und den Einfluss der Globalisierung auf kulturelle Entwicklungen. Sie umfasst auch die Unterscheidung zwischen Inter-, Multi- und Transkulturalität.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit gliedert sich in die Kapitel: 1. Einführung in die Fragestellung; 2. Knappe Historie des Kulturbegriffs (inkl. Inter- und Multikulturalität); 3. Gewandelte Welt (inkl. Kritik am traditionellen Kulturbegriff und Globalisierung); 4. Transkulturalität nach Wolfgang Welsch (inkl. externer und interner Transkulturalität); 5. Transkulturalität in der Musik (inkl. Transkulturalität der Genres und Lieder); 6. Fazit und weiterführende Gedanken. Die Kapitel werden durch eine Zusammenfassung der Inhalte vorgestellt.
Welche Rolle spielt Wolfgang Welsch in dieser Arbeit?
Wolfgang Welsch's Konzept der Transkulturalität bildet den zentralen Fokus der Arbeit. Seine Definition und Abgrenzung von traditionellen Kulturbegriffen werden ausführlich erläutert und auf die populäre Musik angewendet.
Welche Bedeutung hat die UNESCO-Konvention in dieser Arbeit?
Das UNESCO-Übereinkommen zum Schutz und zur Förderung der Vielfalt kultureller Ausdrucksformen von 2005, insbesondere Punkt (d) zur Förderung der Interkulturalität, dient als Ausgangspunkt der Arbeit und wird im Kontext der Diskussion um alternative Kulturkonzepte wie die Transkulturalität betrachtet.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Inhalt der Arbeit?
Transkulturalität, Interkulturalität, Multikulturalität, Kulturbegriff, Globalisierung, populäre Musik, Wolfgang Welsch, kulturelle Vielfalt, kulturelle Uniformierung, UNESCO-Konvention.
Welche Art von Musik wird in dieser Arbeit analysiert?
Die Arbeit analysiert die Anwendung des Transkulturalitätskonzepts auf die populäre Musik. Genauer gesagt, werden die Transkulturalität der Genres und Lieder untersucht.
Was ist der Unterschied zwischen Inter-, Multi- und Transkulturalität?
Die Arbeit differenziert zwischen diesen Konzepten, wobei die Transkulturalität als alternatives Konzept zu Inter- und Multikulturalität im Kontext der Globalisierung vorgestellt und begründet wird. Die genauen Unterschiede werden im Detail in der Arbeit erläutert.
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- Diplom Pädagogin Lisa Hartmann (Author), 2012, Transkulturalität als Alternative zur Interkulturalität, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/412884