Es war das Jahr 66 v. Chr. als das jüdische Volk im Kampf gegen die römische Belagerung eine endgültige Niederlage erlitt und ein Verbot erleiden musste, welches das Schicksal der ganzen Nation für immer veränderte. Das Verbot Jerusalem, die Heilige Stadt, die Ruhestätte der großen Könige, die einst den wichtigsten Tempel des jüdischen Volkes beherbergte, zu betreten, veranlasste die Juden das Land zu verlassen und über den Vorderen Orient und Babylonien nach Europa zu wandern. Somit war der Grundstein für die jüdische Diaspora gelegt. Juden wanderten vor allen Dingen nach Mittel- und Osteuropa, bildeten Siedlungsgebiete, erduldeten Repressionen und Schicksalsschläge, wurden geduldet, vertrieben und mussten nach neuen Siedlungsorten suchen. Die jüdische Geschichte ist überfüllt vom Leiden und vom Tod. Es schien lange Zeit das Schicksal der Juden zu sein, auf ewig verfolgt zu sein und sich auf, nicht enden wollenden Wanderungen zu befinden, jedoch immer den Wunschtraum im Gedächtnis beibehaltend einmal in das Gelobte Land zurückkehren zu können. Währenddessen versuchten die Juden mehr und mehr sich in den jeweiligen Siedlungsgebieten an die Umgebung anzupassen, von anderen akzeptiert zu werden und nicht negativ aufzufallen. Mit der Oktoberrevolution in Russland zu Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts schien dies für die Juden im Osten tatsächlich möglich zu sein, denn die Ideologie des Kommunismus brachte die Vision von Gleichheit und damit auch die Hoffnung auf Akzeptanz für die Ostjuden. Erneut wurde diese Hoffnung allerdings enttäuscht, und vielen Ostjuden blieb wiedermal nur die Emigration. Die jüdische Diaspora war Mitte des letzten Jahrhunderts über die ganze Welt verteilt, hatte sich sogar bis nach Amerika ausgebreitet. 1948 wurde dann endlich, nach zwei tausend Jahren der Rastlosigkeit und Bitterkeit, der Katastrophe des Holocaust, und langem politischen Hin und Her, der große jüdische Wunschtraum Wirklichkeit, denn der Staat Israel wurde mit der Hauptstadt Jerusalem an dem Ort gegründet, an dem einst der Heilige Tempel gestanden haben soll.
Inhaltsverzeichnis
- Inhalt
- Einleitung
- Zionismus und die dritte Emigrationswelle
- Haltet das Flugzeug an - ich steige aus! - Das Werk
- Autobiographischer Hintergrund
- Kulturhistorischer Hintergrund
- Schlussfolgerung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht das satirische Werk „Haltet das Flugzeug an - ich steige aus!“ von Efraim Sevela, welches die Emigration sowjetischer Juden nach Israel und in die USA in den 1970er Jahren beleuchtet. Das Ziel ist es, die autobiographischen Elemente im Werk zu analysieren und zu zeigen, wie es die damaligen Geschehnisse widerspiegelt.
- Die Emigration der 70er Jahre aus der Sowjetunion
- Der Einfluss des Zionismus auf die jüdische Emigration
- Die Rolle der Satire in Sevelas Werk
- Die Darstellung der sowjetischen Gesellschaft und die Erfahrungen der Emigranten
- Die Suche nach Identität in einer neuen Umgebung
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt den historischen Hintergrund der jüdischen Diaspora und die Bedeutung der Emigration für das jüdische Volk dar. Sie führt in die Thematik des Buches von Efraim Sevela ein und formuliert die Forschungsfragen, die im Folgenden untersucht werden.
Das Kapitel „Zionismus und die dritte Emigrationswelle“ beleuchtet die historischen und ideellen Hintergründe der jüdischen Emigration nach Israel. Es werden der Ursprung des Zionismus sowie seine Bedeutung für die jüdische Identität und die Errichtung des Staates Israel erläutert. Die Kapitel „Autobiographischer Hintergrund“ und „Kulturhistorischer Hintergrund“ analysieren Sevelas Werk und zeigen die persönlichen Erfahrungen sowie den kulturellen Kontext, der dem Buch zugrunde liegt. Sie beschäftigen sich mit Sevelas Biografie und seinen Beweggründen für die Emigration sowie mit der politischen und sozialen Situation in der Sowjetunion der 1970er Jahre.
Schlüsselwörter
Die Arbeit fokussiert auf die Themen Zionismus, Emigration, jüdische Identität, Satire, Sowjetunion, Israel, USA, autobiographische Elemente und die 1970er Jahre. Sie beleuchtet die besonderen Herausforderungen und Erfahrungen der jüdischen Emigration aus der Sowjetunion in dieser Zeit.
- Arbeit zitieren
- Natalia Gubergritz (Autor:in), 2010, Eine Epidemie des Zionismus. Die satirische Sichtweise Efraim Sevelas auf die Emigration der 70er Jahre, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/412617