Diese Seminararbeit beschäftigt sich mit dem Strafgesetz des betrieblichen Eingliederungsmanagement nach § 84 Absatz 2 SGB IX.
Im Zuge der Novellierung des SGB IX durch das Gesetz zur Förderung der Ausbildung und Beschäftigung schwerbehinderter Menschen im Mai 2004 hat der Gesetzgeber auch eine grundhafte Regelung zum betrieblichen Eingliederungsmanagement geschaffen, die für sämtliche Beschäftigungsverhältnisse losgelöst von der Frage des Bestehens etwaiger Behinderungen greift.
Anwendbar ist das betriebliche Eingliederungsmanagement auch bei öffentlichen Arbeitgebern. Ob § 84 Absatz 2 SGB IX auch auf Beamte anwendbar ist, war bislang streitig. Im § 73 Absatz 1 SGB IX ist der Begriff des Arbeitsplatzes im Sinne des zweiten Teils des SGB IX erläutert. Darunter fallen auch die Stellen, auf denen Beamte beschäftigt werden. Damit folgt aus dem Regelungszusammenhang, dass das betriebliche Eingliederungsmanagement auch für alle Arten von Beamtenverhältnissen gilt. Das betriebliche Eingliederungsmanagement ist ein Verfahren, das den Arbeitsplatz des Arbeitnehmers sichern soll und gewährleisten soll, dass die Arbeitsunfähigkeit frühzeitig beendet oder gar verhindert werden kann.
Inhaltsverzeichnis
- A. Das betriebliche Eingliederungsmanagement
- B. Anwendungsbereich
- I. Persönlicher Anwendungsbereich
- II. Sachlicher Anwendungsbereich
- 1. Arbeitsunfähigkeit
- 2. Ermittlung des 6-Wochen-Zeitraums
- C. Das Verfahren
- I. Das Verfahren im Überblick
- II. Das Verfahren im Einzelnen
- III. Ziele des Verfahrens
- D. Rechte und Pflichten
- I. Rechte und Pflichten des Arbeitgebers
- II. Rechte und Pflichten des Beschäftigten
- E. Regelungsformen für ein betriebliches Eingliederungsmanagement
- I. Inklusionsvereinbarung
- II. Betriebsvereinbarung
- F. Gestaltungsbereiche eines betrieblichen Eingliederungsmanagements
- G. Krankheitsbedingte Kündigung
- H. Stufenweise Wiedereingliederung
- I. Betriebliches Eingliederungsmanagement und Rente wegen voller Erwerbsminderung
- J. Zukunftsentwicklung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht das betriebliche Eingliederungsmanagement (§ 84 Abs. 2 SGB IX) kritisch. Sie beleuchtet den Anwendungsbereich, das Verfahren selbst, die Rechte und Pflichten der beteiligten Parteien und mögliche Gestaltungsformen. Der Fokus liegt auf der Sicherung des Arbeitsplatzes und der Vermeidung bzw. frühzeitigen Beendigung von Arbeitsunfähigkeit.
- Anwendungsbereich des betrieblichen Eingliederungsmanagements
- Das Verfahren des betrieblichen Eingliederungsmanagements
- Rechte und Pflichten von Arbeitgeber und Arbeitnehmer
- Gestaltungsmöglichkeiten des betrieblichen Eingliederungsmanagements
- Zusammenhang mit krankheitsbedingter Kündigung und Erwerbsminderungsrente
Zusammenfassung der Kapitel
A. Das betriebliche Eingliederungsmanagement: Dieses Kapitel führt in das Thema des betrieblichen Eingliederungsmanagements (BEM) ein und beschreibt seine Entstehung im Zuge der Novellierung des SGB IX. Es wird betont, dass das BEM für alle Beschäftigungsverhältnisse gilt, unabhängig von einer Behinderung, und auch für öffentliche Arbeitgeber sowie Beamte anwendbar ist. Das BEM wird als Verfahren zur Sicherung des Arbeitsplatzes und zur Verhinderung bzw. frühzeitigen Beendigung von Arbeitsunfähigkeit dargestellt.
B. Anwendungsbereich: Der Anwendungsbereich des BEM wird in diesem Kapitel detailliert erläutert. Der persönliche Anwendungsbereich umfasst schwerbehinderte Menschen und ihnen gleichgestellte Personen, definiert durch den Grad der Behinderung. Der sachliche Anwendungsbereich konzentriert sich auf die Arbeitsunfähigkeit und die Ermittlung des relevanten Zeitraums (6 Wochen). Das Kapitel differenziert zwischen dem persönlichen und dem sachlichen Anwendungsbereich des BEM, und legt die rechtlichen Grundlagen für die Anwendung dar.
C. Das Verfahren: Dieses Kapitel beschreibt das Verfahren des BEM im Überblick und im Detail. Es werden die Ziele des Verfahrens erläutert und die einzelnen Schritte skizziert, um einen strukturierten Ablauf des BEM darzustellen. Der Fokus liegt auf der systematischen Vorgehensweise und den Zielen, die mit dem BEM erreicht werden sollen.
D. Rechte und Pflichten: Das Kapitel behandelt die Rechte und Pflichten sowohl des Arbeitgebers als auch des Beschäftigten im Rahmen des BEM. Es werden die gegenseitigen Verantwortlichkeiten und die gesetzlichen Vorgaben detailliert dargestellt. Es wird hervorgehoben, wie ein ausgewogenes Verhältnis zwischen den Rechten und Pflichten beider Seiten für einen erfolgreichen Ablauf des BEM entscheidend ist.
E. Regelungsformen für ein betriebliches Eingliederungsmanagement: Hier werden verschiedene Möglichkeiten der Regelung eines BEMs vorgestellt, unter anderem Inklusionsvereinbarungen und Betriebsvereinbarungen. Die Vor- und Nachteile der jeweiligen Regelungsformen werden verglichen und der Gestaltungsspielraum der Beteiligten aufgezeigt. Das Kapitel betont die Bedeutung einer rechtssicheren und für alle Seiten akzeptablen Regelung.
F. Gestaltungsbereiche eines betrieblichen Eingliederungsmanagements: Dieses Kapitel widmet sich den verschiedenen Gestaltungsmöglichkeiten des BEM und zeigt auf, wie flexibel das Verfahren an die individuellen Bedürfnisse von Unternehmen und Beschäftigten angepasst werden kann. Es werden konkrete Beispiele für Gestaltungsoptionen gegeben.
G. Krankheitsbedingte Kündigung: Dieses Kapitel beleuchtet den Zusammenhang zwischen BEM und krankheitsbedingter Kündigung. Es wird erläutert, wie ein gut geführtes BEM eine krankheitsbedingte Kündigung verhindern kann und welche Voraussetzungen dafür erfüllt sein müssen. Der Fokus liegt auf der präventiven Wirkung des BEM im Hinblick auf Kündigungen.
H. Stufenweise Wiedereingliederung: Hier wird die Methode der stufenweisen Wiedereingliederung im Kontext des BEM erklärt. Die Vorteile und Herausforderungen dieses Ansatzes werden diskutiert. Es wird dargelegt, wie die stufenweise Wiedereingliederung den Wiedereinstieg in den Beruf erleichtern und die Arbeitsfähigkeit verbessern kann.
I. Betriebliches Eingliederungsmanagement und Rente wegen voller Erwerbsminderung: Dieser Abschnitt untersucht den Zusammenhang zwischen BEM und der Rente wegen voller Erwerbsminderung. Es wird erläutert, wie das BEM auch in solchen Fällen unterstützen kann und welche Aspekte zu beachten sind. Das Kapitel verdeutlicht die Bedeutung des BEM auch bei langfristigen gesundheitlichen Problemen.
Schlüsselwörter
Betriebliches Eingliederungsmanagement (BEM), § 84 Abs. 2 SGB IX, Arbeitsunfähigkeit, Arbeitsplatz sichern, Rechte und Pflichten, Arbeitgeber, Arbeitnehmer, Wiedereingliederung, Kündigungsprävention, Inklusion.
Häufig gestellte Fragen zum Betrieblichen Eingliederungsmanagement (BEM)
Was ist der Inhalt dieses Dokuments?
Dieses Dokument bietet einen umfassenden Überblick über das Betriebliche Eingliederungsmanagement (BEM) gemäß § 84 Abs. 2 SGB IX. Es beinhaltet ein Inhaltsverzeichnis, die Zielsetzung und Themenschwerpunkte, Zusammenfassungen der einzelnen Kapitel und eine Liste der Schlüsselwörter. Der Fokus liegt auf der kritischen Untersuchung des BEM, einschließlich Anwendungsbereich, Verfahren, Rechten und Pflichten der beteiligten Parteien sowie Gestaltungsmöglichkeiten.
Was ist der Anwendungsbereich des BEM?
Der Anwendungsbereich des BEM umfasst sowohl den persönlichen als auch den sachlichen Bereich. Persönlich betrifft es schwerbehinderte Menschen und ihnen gleichgestellte Personen. Sachlich konzentriert es sich auf Arbeitsunfähigkeit und den Zeitraum von sechs Wochen nach Arbeitsunfähigkeitsbeginn. Das BEM gilt unabhängig von einer Behinderung und für alle Beschäftigungsverhältnisse, auch im öffentlichen Dienst.
Wie läuft das BEM-Verfahren ab?
Das Dokument beschreibt das BEM-Verfahren im Überblick und detailliert. Es skizziert die einzelnen Schritte und betont die systematische Vorgehensweise, um die Ziele des BEM zu erreichen, nämlich den Arbeitsplatz zu sichern und Arbeitsunfähigkeit zu vermeiden oder frühzeitig zu beenden. Die Kapitel beschreiben die Ziele des Verfahrens und die einzelnen Schritte.
Welche Rechte und Pflichten haben Arbeitgeber und Arbeitnehmer im Rahmen des BEM?
Das Dokument erläutert detailliert die gegenseitigen Rechte und Pflichten von Arbeitgebern und Arbeitnehmern im BEM. Es betont die Bedeutung eines ausgewogenen Verhältnisses zwischen beiden Seiten für einen erfolgreichen Ablauf. Die gesetzlichen Vorgaben werden dargestellt und die Verantwortlichkeiten beider Parteien werden hervorgehoben.
Welche Regelungsformen gibt es für ein BEM?
Das Dokument stellt verschiedene Möglichkeiten der Regelung eines BEMs vor, darunter Inklusionsvereinbarungen und Betriebsvereinbarungen. Die Vor- und Nachteile der jeweiligen Regelungsformen werden verglichen, und der Gestaltungsspielraum wird aufgezeigt. Eine rechtssichere und für alle Seiten akzeptable Regelung wird betont.
Wie kann das BEM gestaltet werden?
Das Dokument beleuchtet die Flexibilität des BEM und zeigt auf, wie es an die individuellen Bedürfnisse von Unternehmen und Beschäftigten angepasst werden kann. Konkrete Beispiele für Gestaltungsoptionen werden gegeben.
Welchen Zusammenhang hat das BEM mit krankheitsbedingter Kündigung?
Das Dokument erklärt, wie ein gut geführtes BEM eine krankheitsbedingte Kündigung verhindern kann und welche Voraussetzungen dafür erfüllt sein müssen. Die präventive Wirkung des BEM im Hinblick auf Kündigungen wird hervorgehoben.
Wie funktioniert die stufenweise Wiedereingliederung im BEM?
Das Dokument beschreibt die stufenweise Wiedereingliederung als Methode im Kontext des BEM. Die Vorteile und Herausforderungen dieses Ansatzes werden diskutiert, und es wird dargelegt, wie sie den Wiedereinstieg in den Beruf erleichtern und die Arbeitsfähigkeit verbessern kann.
Welchen Einfluss hat das BEM auf die Rente wegen voller Erwerbsminderung?
Das Dokument untersucht den Zusammenhang zwischen BEM und der Rente wegen voller Erwerbsminderung. Es erläutert, wie das BEM auch in solchen Fällen unterstützen kann und welche Aspekte zu beachten sind. Die Bedeutung des BEM auch bei langfristigen gesundheitlichen Problemen wird verdeutlicht.
Welche Schlüsselwörter beschreiben das BEM?
Schlüsselwörter, die das BEM beschreiben, sind: Betriebliches Eingliederungsmanagement (BEM), § 84 Abs. 2 SGB IX, Arbeitsunfähigkeit, Arbeitsplatz sichern, Rechte und Pflichten, Arbeitgeber, Arbeitnehmer, Wiedereingliederung, Kündigungsprävention, Inklusion.
- Quote paper
- Susen Müller (Author), 2018, Das betriebliche Eingliederungsmanagement in § 84 Abs. 2 SGB IX, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/412609