Der stets rationale, emotionsfreie und vollständig informierte Homo Oeconomicus der Neoklassik erinnert nicht nur stark an Mr. Spock aus der TV-Serie „Raumschiff Enterprise“, er ist vermutlich auch so häufig wie dieser. In der realen Welt handelt nämlich nicht der Homo Oeconomicus sondern der Homo Sapiens und dieser ist kein Nutzenmaximierer sondern ein Satisfizierer: Er sucht nicht das Optimum, sondern ein für ihn befriedigendes, leicht erreichbares Ergebnis. Im Unterschied zum Homo Oeconomicus sind Menschen eben nur begrenzt rational. Um die Erklärungen und Prognosen der Wirtschaftswissenschaften der Realität ein Stück näher zu bringen, erweitert die Verhaltensökonomik diese durch Einbeziehung der menschlichen Psychologie.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Geschichte
- Kritik am Homo Oeconomicus
- Verhaltensökonomik
- Anwendungsfelder
- Kritik
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Verhaltensökonomik und ihren Gegensatz zum traditionellen ökonomischen Modell des Homo Oeconomicus. Sie beleuchtet die historische Entwicklung des Denkens in der Ökonomik und analysiert die Grenzen des rationalen Akteursmodells.
- Die historische Entwicklung der ökonomischen Theorie und die Rolle der Psychologie.
- Kritikpunkte am Homo Oeconomicus Modell und dessen Unzulänglichkeiten.
- Die wichtigsten Erkenntnisse der Verhaltensökonomik und deren praktische Relevanz.
- Beispiele für abweichendes Verhalten von den Annahmen des Homo Oeconomicus.
- Anwendungsfelder der Verhaltensökonomik.
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema der Verhaltensökonomik ein und erwähnt den Wirtschaftsnobelpreis für Richard Thaler, der die Bedeutung der Berücksichtigung menschlicher Faktoren in ökonomischen Modellen hervorhebt. Sie stellt die zentrale These vor: Ökonomische Modelle müssen die menschliche Natur berücksichtigen, was im Gegensatz zum traditionellen Ansatz des Homo Oeconomicus steht.
Geschichte: Dieses Kapitel beleuchtet die historische Entwicklung der ökonomischen Theorie, beginnend mit einer engen Verbindung zwischen Ökonomie und Psychologie in der klassischen Nationalökonomik (z.B. Adam Smiths "Theorie der ethischen Gefühle"). Es zeigt den späteren Bruch mit der Psychologie, die Entstehung des Homo Oeconomicus und die Wiederkehr der Psychologie in der Ökonomik Mitte des 20. Jahrhunderts aufgrund beobachteter Anomalien und Fortschritten in der kognitiven Psychologie, unterstützt durch die Vergabe mehrerer Nobelpreise für Verhaltensökonomen.
Kritik am Homo Oeconomicus: Dieses Kapitel kritisiert das Modell des Homo Oeconomicus, welches von einem stets rationalen, eigennützigen und vollständig informierten Akteur ausgeht. Es argumentiert, dass der reale Mensch (Homo Sapiens) ein Satisfizierer ist, der nach befriedigenden Lösungen sucht, anstatt nach dem absoluten Optimum. Die begrenzte Rationalität, kognitive Verzerrungen (Heuristiken) und die Rolle von Emotionen werden als zentrale Kritikpunkte hervorgehoben, unterstützt durch Beispiele wie die Repräsentativitäts-, Rekognitons- und Verfügbarkeitsheuristik, sowie mentale Anker. Die Finanzkrise wird als Beleg für die Diskrepanz zwischen Theorie und Realität angeführt.
Schlüsselwörter
Verhaltensökonomik, Homo Oeconomicus, begrenzte Rationalität, Heuristiken, kognitive Verzerrungen, Satisfizieren, Entscheidungstheorie, Psychologie, ökonomischer Imperialismus, Nobelpreis.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: Verhaltensökonomik - Eine Einführung
Was ist der Inhalt dieses Textes?
Dieser Text bietet eine umfassende Übersicht über die Verhaltensökonomik. Er beinhaltet ein Inhaltsverzeichnis, die Zielsetzung und Themenschwerpunkte, Zusammenfassungen der einzelnen Kapitel und Schlüsselbegriffe. Der Text analysiert die Verhaltensökonomik im Vergleich zum traditionellen ökonomischen Modell des Homo Oeconomicus, beleuchtet dessen historische Entwicklung und kritisiert dessen Annahmen.
Welche Kapitel umfasst der Text?
Der Text gliedert sich in die Kapitel Einleitung, Geschichte, Kritik am Homo Oeconomicus, Verhaltensökonomik (obwohl dieses Kapitel nicht explizit in der Zusammenfassung der Kapitel vorkommt, ist es implizit im gesamten Text enthalten), Anwendungsfelder (ebenfalls implizit), Kritik und Fazit.
Was ist die zentrale These des Textes?
Die zentrale These ist, dass ökonomische Modelle die menschliche Natur berücksichtigen müssen, im Gegensatz zum traditionellen Ansatz des Homo Oeconomicus, der von einem rein rationalen und eigennützigen Akteur ausgeht.
Wie wird der Homo Oeconomicus kritisiert?
Der Homo Oeconomicus wird kritisiert, weil er von vollständiger Rationalität, Eigennutz und vollständiger Information ausgeht – Annahmen, die im realen Leben (Homo Sapiens) nicht zutreffen. Der Text hebt die begrenzte Rationalität, kognitive Verzerrungen (Heuristiken) und den Einfluss von Emotionen als zentrale Kritikpunkte hervor. Beispiele wie die Repräsentativitäts-, Rekognitons- und Verfügbarkeitsheuristik, sowie mentale Anker werden genannt. Die Finanzkrise wird als Beispiel für die Diskrepanz zwischen Theorie und Realität angeführt. Der reale Mensch wird eher als „Satisfizierer“ beschrieben, der nach befriedigenden Lösungen sucht, anstatt nach dem absoluten Optimum.
Welche Rolle spielt die Geschichte der Ökonomik im Text?
Das Kapitel „Geschichte“ beschreibt die Entwicklung der ökonomischen Theorie. Es zeigt die anfängliche enge Verbindung zwischen Ökonomie und Psychologie (z.B. Adam Smith), den späteren Bruch und die Entstehung des Homo Oeconomicus Modells. Die Wiederkehr der Psychologie in der Ökonomik Mitte des 20. Jahrhunderts aufgrund beobachteter Anomalien und Fortschritten in der kognitiven Psychologie wird ebenfalls erläutert. Die Vergabe mehrerer Nobelpreise an Verhaltensökonomen wird als Bestätigung dieser Entwicklung hervorgehoben.
Welche Schlüsselbegriffe werden im Text verwendet?
Wichtige Schlüsselbegriffe sind Verhaltensökonomik, Homo Oeconomicus, begrenzte Rationalität, Heuristiken, kognitive Verzerrungen, Satisfizieren, Entscheidungstheorie, Psychologie, ökonomischer Imperialismus und Nobelpreis.
Welche Anwendungsfelder der Verhaltensökonomik werden erwähnt?
Der Text erwähnt Anwendungsfelder der Verhaltensökonomik nur implizit, lässt aber durch die Kritik am Homo Oeconomicus und die Diskussion kognitiver Verzerrungen die breite Anwendbarkeit in verschiedenen Bereichen vermuten (z.B. Finanzmärkte, Politik, Marketing).
Wer wird im Text erwähnt?
Der Text erwähnt explizit Richard Thaler im Zusammenhang mit dem Wirtschaftsnobelpreis und Adam Smith im Kontext der frühen ökonomischen Theorie.
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- Mag. Dr. MA Rainer Krottenthaler (Author), 2018, Verhaltensökonomik. Kritik am Homo Oeconomicus. Abweichende Überzeugungen, Präferenzen und Entscheidungen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/412451