Suggestivfragen, ein oftmals beschriebenes Thema in Lehren zur wissenschaftlichen Vorgehensweise quantitativer und qualitativer Datenerhebungen, werden in ihrer Wirkung oft als Gefahr für das methodisch korrekte Arbeiten angesehen, jedoch zumeist mit eher hinweisendem als untersuchtem Charakter. Unbestritten ist der manipulative Einfluss, den jene Fragen auf die Antwort des Empfängers haben. Es zeigt sich in psychologischen Experimenten, dass Reaktionen eines Menschen in unterschiedlichen Situationen nicht ausschließlich mit logischen Argumenten beeinflusst werden können , sondern verbale, unbewusst wahrgenommene Signale des Senders, ebenso formend auf die Meinungen oder Entscheidungen des Angesprochenen wirken.
In dieser Arbeit wird dieser Appell der Vermeidung eben jener Fragen untermauert. Sie geht mit der Annahme einher, dass eine in die Befragung indizierte Suggestion Auswirkungen auf die Beantwortung des Probanden hat, in die Richtung, welche suggeriert wird. Hauptanliegen der Untersuchung ist zudem der statistische Beleg für die Fragestellung, ob, und vor allen Dingen, in welchem Maße Suggestivfragen das gewonnen Datenbild einer quantitativen Erhebung verzerren.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Methodischer Aufbau
- 2.1 Begriffklärung von Suggestion und Suggestivfragen
- 2.2 Methode zur Erhebung primärer Daten
- 2.2.1 Methodenerläuterung
- 2.2.2 Formelle Methodenkritik
- 2.3 Indizierung von Suggestionen in die Fragen
- 2.3.1 Methodisch korrekter Fragebogen (Fragebogen A)
- 2.3.2 Suggestiver Fragebogen (Fragebogen B)
- 3. Die Durchführung und personellen Rahmenbedingungen
- 3.1 Die Durchführung
- 3.2 Darstellung der Ergebnisse der Rahmenbedingungen
- 4. Auswertung und Interpretation der Suggestivfragen
- 4.1 Vergleich der neutralen und suggestiven Fragen
- 4.1.1 Frage 3, 4 und 5: Fragen zum Parteienpluralismus im deutschen Bundestag
- 4.1.2 Frage 6 und 7: Privatisierung der deutschen Bahn und Bundestagswahl
- 4.1.3 Dependenzen der unterschiedlichen Gruppeneigenschaften
- 4.2 Fehleranalyse und Störfaktoren
- 5. Schlussbetrachtung, Grenzen der Untersuchung und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht den Einfluss von Suggestivfragen auf quantitative Datenerhebungen. Ziel ist der statistische Nachweis, ob und inwieweit Suggestivfragen das Ergebnis einer quantitativen Befragung verzerren. Die Studie vergleicht die Antworten zweier Gruppen (eine mit neutralen, eine mit suggestiven Fragen) und analysiert die Unterschiede.
- Wirkung von Suggestivfragen auf die Antworten von Befragten
- Statistische Auswertung und Vergleich der Ergebnisse beider Gruppen
- Methodische Herausforderungen bei der Erhebung und Auswertung quantitativer Daten
- Identifizierung von möglichen Fehlerquellen und Störfaktoren
- Relevanz der Ergebnisse für die Politikwissenschaft
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung beschreibt die Problematik von Suggestivfragen in quantitativen und qualitativen Datenerhebungen. Sie betont den manipulativen Einfluss solcher Fragen und begründet die Notwendigkeit der Untersuchung, um den Effekt von Suggestivfragen auf die gewonnenen Daten statistisch zu belegen. Das Hauptanliegen ist die Operationalisierung dieser Behauptung mittels einer quantitativen Befragung mit Kontroll- und Experimentalgruppe (je 25 Teilnehmer mit identischen demografischen Merkmalen), welche im Kapitel 3 detailliert beschrieben wird. Die Relevanz für die Politikwissenschaft liegt in der Veranschaulichung methodischer Fehler und der möglichen Beeinflussung von Meinungen, insbesondere hinsichtlich demokratie- und wirtschaftsliberalfeindlicher Ansichten. Der Mangel an detaillierten deskriptiven Statistiken zu diesem Thema in der bisherigen Forschung wird als weitere Motivation genannt.
2. Methodischer Aufbau: Dieses Kapitel erläutert den methodischen Aufbau der quantitativen Datenerhebung, inklusive einer Begriffsklärung von Suggestion und Suggestivfragen. Es beinhaltet eine methodische Selbstkritik, die potenzielle Defizite der angewandten Techniken und Methoden reflektiert und deren Relevanz für die spätere Interpretation der Daten betont. Die Definition von Suggestion nach Charles F. Winbigler wird vorgestellt, um den Begriff und die Wirkungsweise von Suggestivfragen zu verdeutlichen, wobei der Fokus auf der unterschwelligen Steuerung des Verhaltens des Empfängers liegt. Die Vielfalt möglicher Formulierungen suggestiver Fragen wird kurz angesprochen.
Schlüsselwörter
Suggestivfragen, quantitative Datenerhebung, Methodenkritik, statistische Analyse, Politikwissenschaft, Befragung, Manipulation, Kontrollgruppe, Experimentalgruppe, demografische Daten, Fehleranalyse.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Studie: Der Einfluss von Suggestivfragen auf quantitative Datenerhebungen
Was ist das Thema der Studie?
Die Studie untersucht den Einfluss von Suggestivfragen auf die Ergebnisse quantitativer Befragungen. Das Hauptziel ist der statistische Nachweis, ob und inwieweit Suggestivfragen die Ergebnisse verzerren.
Welche Methode wurde verwendet?
Es wurde eine quantitative Befragung mit zwei Gruppen durchgeführt: eine Kontrollgruppe mit neutralen Fragen und eine Experimentalgruppe mit suggestiven Fragen. Jede Gruppe umfasste 25 Teilnehmer mit identischen demografischen Merkmalen. Die Studie beinhaltet eine detaillierte methodische Beschreibung, inklusive Begriffsklärung von Suggestion und Suggestivfragen, sowie eine methodische Selbstkritik.
Wie wurde die Suggestion operationalisiert?
Die Operationalisierung der Suggestion erfolgte durch den Vergleich von Antworten auf neutrale und suggestive Fragen. Der Fragebogen wurde entsprechend gestaltet (Fragebogen A: neutral, Fragebogen B: suggestiv). Die Definition von Suggestion nach Charles F. Winbigler wurde als Grundlage verwendet.
Welche Fragen wurden untersucht?
Die Studie analysiert den Einfluss von Suggestivfragen auf Antworten zu verschiedenen Themen, darunter Parteienpluralismus im deutschen Bundestag, Privatisierung der Deutschen Bahn und die Bundestagswahl. Konkrete Fragen sind in Kapitel 4.1.1 und 4.1.2 aufgeführt.
Welche Ergebnisse wurden erzielt?
Die Studie vergleicht die Antworten der Kontroll- und Experimentalgruppe, um statistisch nachzuweisen, ob und wie stark Suggestivfragen die Ergebnisse beeinflussen. Eine detaillierte Auswertung und Interpretation der Ergebnisse, inklusive einer Fehleranalyse, findet sich in Kapitel 4.
Welche Schlussfolgerungen werden gezogen?
Die Schlussbetrachtung (Kapitel 5) fasst die Ergebnisse zusammen, benennt Grenzen der Untersuchung und gibt einen Ausblick auf weitere Forschungsfragen. Die Relevanz der Ergebnisse für die Politikwissenschaft wird hervorgehoben, insbesondere im Hinblick auf die Vermeidung methodischer Fehler und die korrekte Erhebung von Meinungen.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Studie?
Suggestivfragen, quantitative Datenerhebung, Methodenkritik, statistische Analyse, Politikwissenschaft, Befragung, Manipulation, Kontrollgruppe, Experimentalgruppe, demografische Daten, Fehleranalyse.
Welche Kapitel beinhaltet die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in fünf Kapitel: Einleitung, Methodischer Aufbau, Durchführung und personelle Rahmenbedingungen, Auswertung und Interpretation der Suggestivfragen, sowie Schlussbetrachtung, Grenzen der Untersuchung und Ausblick. Ein detailliertes Inhaltsverzeichnis ist im Dokument enthalten.
Welche Zielsetzung verfolgt die Studie?
Die Studie zielt darauf ab, den Einfluss von Suggestivfragen auf quantitative Datenerhebung statistisch nachzuweisen und die methodischen Herausforderungen bei der Erhebung und Auswertung quantitativer Daten zu beleuchten.
- Quote paper
- Stefan Rausch (Author), 2010, Der Einfluss von Suggestivfragen in quantitativen Datenerhebungen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/412092