Bei dieser Arbeit handelt es sich um einen Vortrag, den ich zum 200. Geburtstag Wagners gehalten habe. Es geht um die Vorstellung eines Szenariums, das Wagner im Zusammenhang der Komposition seines Dresdener „Lohengrin“ 1848 in Dresden erarbeitet hatte. Wenn auch Wagner keine einzige Note hierzu geschrieben hatte, so sind dennoch viele Gedanken seines Jesus-Szenariums in das Spätwerk „Parsifal“ eingegangen. Wagners zentrales Anliegen ist die Darstellung des Nazareners als „Sozialrevolutionär“ und die Schilderung dessen geistig-spirituellen Erkenntnisprozesses, den Jesus als jüdischer Rabbi von der Position des mosaischen Gesetzes durchmacht auf seinem Weg zum „Gott der Liebe“, der die Nähe zu den Menschen sucht, so sie ihn denn suchen.Die kleine Schrift erschien posthum erst 1887 im Leipziger Verlag Breitkopf & Härtel: vier Jahre nach Wagners Tod. Zwei Musikzuspielungen ergänzen die kommentierte Darstellung des Szenariums: die „Gralserzählung“ aus „Lohengrin" und die Schlusschöre aus „Parsifal“: „Höchsten Heiles Wunder!“
Inhaltsverzeichnis
- Richard Wagner (1813-1883) - Chronologie der Werke (geordnet nach Fertigstellung ihrer Partituren)
- 1833 Die Feen
- 1835 Das Liebesverbot
- 1840 Rienzi
- 1841 Der Fliegende Holländer
- 1844 Tannhäuser
- 1846-48 Lohengrin
- 1848 Jesus von Nazareth - ein dichterischer Entwurf
- 1854 Das Rheingold
- 1856 Die Walküre
- 1859 Tristan und Isolde
- 1867 Die Meistersinger von Nürnberg
- 1869 Siegfried
- 1874 Götterdämmerung
- 1882 Parsifal4
- CD-Zuspielung
- Lohengrin - 3. Akt, Szene: Lohengrin, König Heinrich der Vogler, Chor: die Gralserzählung: ,,Im fernen Land, unnahbar euren Schritten”
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Der Vortrag beleuchtet Richard Wagners dichterischen Entwurf „Jesus von Nazareth“ aus dem Jahr 1848 und untersucht die darin enthaltene Parabel über den Zusammenhang von Unglaube und Krieg. Der Fokus liegt auf einem Gedanken Jesu, den Wagner aufgreift und zur Verwendung im 2. oder 4. Akt des Dramas bzw. der Oper „Jesus von Nazareth“ vorgesehen hat.
- Wagners künstlerische Auseinandersetzung mit dem Thema Jesus Christus
- Der Zusammenhang von Unglaube und Krieg in Wagners Entwurf
- Die Parabelhafte Aussage und ihre Relevanz für die Gegenwart
- Die musikalische Umsetzung von Wagners Ideen in seinen Opern „Lohengrin“ und „Parsifal“
- Der Einfluss von Wagners Werk auf die deutsche Kultur und die Rezeption seines Werkes in der Gegenwart
Zusammenfassung der Kapitel
Der Vortrag beginnt mit einer Einführung in Richard Wagners Leben und Werk, mit besonderem Augenmerk auf seine Opern. Im Anschluss wird der Fokus auf den Entwurf „Jesus von Nazareth“ gelegt, wobei der zentrale Gedanke Jesu über den Zusammenhang von Unglaube und Krieg analysiert wird. Der Vortrag beinhaltet musikalische Beispiele aus „Lohengrin“ und „Parsifal“, die Wagners musikalische Umsetzung seiner Ideen verdeutlichen.
Die Kapitel über die Chronologie der Werke, die CD-Zuspielung mit der Gralserzählung aus „Lohengrin“ und der Text der Gralserzählung dienen als illustrative und unterstützende Elemente für die tiefergehende Analyse des Entwurfs „Jesus von Nazareth“.
Schlüsselwörter
Richard Wagner, Jesus von Nazareth, Oper, Entwurf, Parabel, Unglaube, Krieg, Lohengrin, Parsifal, Gral, Gralserzählung, Musik, Kultur, Rezeption.
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- Kraft-Eike Wrede (Autor), 2008, Jesus von Nazareth. Eine ungeschriebene Oper Richard Wagners?, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/412002