Folgt man der Begriffsherkunft über die römische Gottheit Fraus, ist Betrug und Täuschung so alt wie die Menschheit selbst. Auch einer der ersten bekannten Fälle wirtschaftskriminelllen Betruges lässt sich in der Antike finden. Der griechische Händler Hegestratos schloss einen Pfandbrief auf ein mit Getreide geladenes Schiff ab und versprach dem Versicherungsgeber die Rückzahlung mit Zinsen oder die Pfändung des Schiffs inklusive Ladung. Allerdings hatte Hegestratos weder das eine noch das andere vor. Vielmehr belud er das Schiff nie mit dem Getreide und sabotierte es anschließend, um einen Schiffbruch herbeizuführen. So könnte er das gezahlte Geld behalten, hätte den pfändbaren Gegenstand vernichtet und darüber hinaus nicht einmal das Getreide verloren. Leider endete der Plan mit seinem Tod während des Schiffsbruchs.
Auch wenn dieser Fall nicht unbedingt mit der Komplexität oder Tragweite aktueller Beispiele vergleichbar ist, zeigt er dennoch die wichtigsten Grundlagen der Thematik. Im Laufe der letzten Jahrzehnte hat sich der Umgang mit Risiken im Unternehmen professionalisiert. So wird auch Fraud aus Unternehmenssicht zu Risiken gezählt, die entsprechend ihrer Eintrittswahrscheinlichkeit und Schadenshöhe behandelt werden müssen. Als Besonderheit steht bei Fraud der Mensch im Fokus. Er begeht eine kriminelle Tat, die er aus bestimmten Gründen und Motiven durchfühhrt. Entsprechend lassen sich neben Maßnahmen gegen die Tat an sich durch Vorkehrungen und Verfahrensweisen aus dem Risikomanagement auch solche gegen den Täter treffen.
In dieser Arbeit soll aufgezeigt werden, welche Möglichkeiten Unternehmen haben, um sich gegen Fraud zu schützen. Dafür werden zunächst grundlegende Begriffe aus dem Umfeld von Fraud, aus dem Risikomanagement und als branchenspezifischer Fokus aus der Finanzindustrie beschrieben. Anschließend werden präventive Maßnahmen gegen die Tat und den Täter geschildert sowie aufgezeigt, wie mit dem Thema Fraud im Bankensektor umgegangen wird. Abschließend werden die theoretischen Aspekte auf ein praktisches Beispiel angewendet. Als Basis dienen Fachliteratur aus dem Bereich Fraud und dem Risikomanagement, Studien, Artikel sowie die praktische Erfahrung des Autors.
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Grundlagen
2.1 Definition und Einordnung von Fraud
2.2 Risikomanagement
2.3 Historische Betrachtung
2.4 Fraud Triangle und Fraud Diamond
3. Hauptteil
3.1 Charakteristiken potentieller Betrüger
3.2 Präventive Maßnahmen gegen Fraud
3.2.1 Präventive Maßnahmen gegen den Täter
3.2.2 Präventive Maßnahmen gegen die Tat
3.3 Praxisexkurs: Three Lines of Defense
3.4 Kritische Betrachtung der Anwendungsfälle
4. Fazit
Literaturverzeichnis
- Quote paper
- Matthias Webel (Author), 2016, Der Faktor Mensch als Ausgangspunkt und Gegenstand des Fraud Managements, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/411926
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