Die Arbeit beschäftigt sich mit den Berliner Straßenszenen Ernst Ludwig Kirchners - der Darstellung von Prostituierten beim Flanieren auf der Straße aus den Jahren 1913 bis 1914.
Was für entscheidende Impulse brachte die Übersiedelung von der Provinz Dresden in die Millionenmetropole Berlin mit sich? Vor welchem Hintergrund entstanden die beeindruckenden Großstadtszenen und welche stilistischen und motivischen Einflüsse spiegeln sich in den Werken wider? Wie reflektiert Kirchner die Dynamik, die Hektik und das Tempo der Großstadt und inwieweit sind Kirchners Straßenszenen Ausdruck der Widersprüche, die der modernen Großstadt zueigen sind?
Kirchners Straßenszenen stellen im Hinblick auf das vom ihm geschaffenen Gesamtwerk eine vergleichbar kleine Werkgruppe dar, sind aber das Eigenste und Bedeutsamste seines Schaffens. Anhand von fünf in der Ursprungsform erhaltenen großformatigen Berliner Straßenszenen des Werkkomplexes, der aus insgesamt elf Gemälden besteht, zeigt die vorliegende Arbeit auf, wie Kirchner die Erfahrung des Großstadtlebens mit seinem akzelerierten Tempo reflektiert. Vor der Untersuchung der Straßenszenen wird auf die veränderte Umwelt sowie Einflüsse auf Kirchners Bildsprache eingegangen. In chronologischer Abhandlung vom ersten Gemälde der „Fünf Frauen auf der Straße“ bis zum „Potsdamer Platz“ soll der schrittweise Prozess der Steigerung deutlich werden, in dem sich jede Szenerie als ein verdichtetes und fokussiertes Resultat des voran gegangenen Gemäldes darstellt.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Von der Provinz in die Metropole Berlin
- 3. Die kunsthistorischen Grundlagen der Stadtkunst
- 4. Kirchners Auseinandersetzung mit der Großstadt. Stilistische Wandlungen, inhaltliche Einflüsse
- 4.1. Stilistische und motivische Einflüsse
- 4.2. Der modifizierte Figurentypus
- 4.3. Kirchners Auseinandersetzung mit der Thematik Prostitution
- 5. Die Straßenszenen
- 5.1. „Fünf Frauen auf der Straße“
- 5.2. „Die Straße“
- 5.3. „Berliner Straßenszene“
- 5.4. „Friedrichstraße Berlin“
- 5.5. „Potsdamer Platz“
- 6. Schlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht Ernst Ludwig Kirchners Berliner Straßenszenen von 1913 bis 1914, insbesondere seine Darstellung von Prostituierten. Die Arbeit analysiert die Auswirkungen von Kirchners Umzug von Dresden nach Berlin auf sein künstlerisches Schaffen, die stilistischen und motivischen Einflüsse auf seine Großstadtbilder und seine Reflexion der Dynamik und Widersprüche der modernen Metropole. Die unterschiedlichen Interpretationen der Straßenszenen in der Kunstwissenschaft werden ebenfalls beleuchtet.
- Kirchners künstlerische Entwicklung nach seinem Umzug nach Berlin
- Stilistische und motivische Einflüsse auf Kirchners Berliner Straßenszenen
- Die Darstellung von Prostitution in Kirchners Werk
- Kirchners Reflexion der Dynamik und Widersprüche der Großstadt
- Kontroverse Interpretationen der Straßenszenen in der Kunstwissenschaft
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Diese Einleitung beschreibt den Fokus der Arbeit: die Analyse von Kirchners Berliner Straßenszenen (1913-1914), insbesondere die Darstellung von Prostituierten und die damit verbundenen Fragen nach dem Einfluss des Umzugs von Dresden nach Berlin, den stilistischen Einflüssen und der Reflexion der Großstadt-Dynamik. Die Einleitung weist auch auf die gegensätzlichen Interpretationen dieser Werke in der Kunstwissenschaft hin, von Entfremdung bis hin zu affirmativer Annäherung an die Großstadt.
2. Von der Provinz in die Metropole Berlin: Dieses Kapitel beschreibt Kirchners Umzug von Dresden nach Berlin im Herbst 1911, seine Verbindung zu anderen Künstlern der „Brücke“-Gruppe, und die Erwartungen, die mit dem Umzug in die Kunstmetropole Berlin verbunden waren: künstlerische Durchsetzung, bessere Lebensbedingungen und die Möglichkeit, avantgardistische Experimente fortzusetzen. Es thematisiert die Gründung des MUIM-Instituts und den späteren Zerfall der „Brücke“-Gemeinschaft. Der Umzug markiert den Beginn von Kirchners produktivster Schaffensphase, in der er neue Themenfelder wie die Berliner Straßenszenen entdeckt. Die Kapitel betont die Veränderung der Umwelt und den damit verbundenen Einfluss auf Kirchners Bildsprache, wobei der Übergang von flüchtigen Darstellungen der Stadt in Dresden zu einer tiefgreifenden Auseinandersetzung mit der Großstadt in Berlin hervorgehoben wird.
Schlüsselwörter
Ernst Ludwig Kirchner, Berliner Straßenszenen, Expressionismus, Großstadtmalerei, Prostitution, Moderne, „Die Brücke“, Stilistische Wandlungen, Motivische Einflüsse, Entfremdung, Affirmation, Dynamik der Großstadt.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: Analyse der Berliner Straßenszenen von Ernst Ludwig Kirchner
Was ist der Fokus dieser Arbeit?
Diese Arbeit analysiert Ernst Ludwig Kirchners Berliner Straßenszenen aus den Jahren 1913 bis 1914, insbesondere seine Darstellung von Prostituierten. Im Mittelpunkt steht die Untersuchung der Auswirkungen seines Umzugs von Dresden nach Berlin auf sein künstlerisches Schaffen, die stilistischen und motivischen Einflüsse auf seine Großstadtbilder und seine Reflexion der Dynamik und Widersprüche der modernen Metropole. Auch die unterschiedlichen Interpretationen dieser Straßenszenen in der Kunstwissenschaft werden beleuchtet.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt folgende Themenschwerpunkte: Kirchners künstlerische Entwicklung nach seinem Umzug nach Berlin; stilistische und motivische Einflüsse auf seine Berliner Straßenszenen; die Darstellung von Prostitution in seinem Werk; Kirchners Reflexion der Dynamik und Widersprüche der Großstadt; und kontroverse Interpretationen der Straßenszenen in der Kunstwissenschaft.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit gliedert sich in mehrere Kapitel: Eine Einleitung, ein Kapitel über Kirchners Umzug von Dresden nach Berlin, ein Kapitel zu den kunsthistorischen Grundlagen der Stadtkunst, ein Kapitel über Kirchners Auseinandersetzung mit der Großstadt und stilistische Wandlungen, ein Kapitel zu seinen Straßenszenen mit detaillierten Analysen einzelner Werke ("Fünf Frauen auf der Straße", "Die Straße", "Berliner Straßenszene", "Friedrichstraße Berlin", "Potsdamer Platz") und abschließend eine Schlussbetrachtung. Jedes Kapitel liefert detaillierte Informationen und Analysen zu den jeweiligen Themen.
Was sind die wichtigsten Ergebnisse der Analyse von Kirchners Berliner Straßenszenen?
Die Analyse zielt darauf ab, Kirchners künstlerische Entwicklung im Kontext seines Berliner Umfelds zu verstehen, seine stilistischen und motivischen Einflüsse zu identifizieren und seine komplexe Auseinandersetzung mit der modernen Metropole und dem Thema Prostitution aufzuzeigen. Die Arbeit beleuchtet dabei auch die divergierenden Perspektiven und Interpretationen dieser Werke in der Kunstgeschichte.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit am besten?
Die Arbeit wird durch folgende Schlüsselwörter charakterisiert: Ernst Ludwig Kirchner, Berliner Straßenszenen, Expressionismus, Großstadtmalerei, Prostitution, Moderne, „Die Brücke“, Stilistische Wandlungen, Motivische Einflüsse, Entfremdung, Affirmation, Dynamik der Großstadt.
Wie wird Kirchners Umzug nach Berlin in der Arbeit dargestellt?
Der Umzug von Dresden nach Berlin im Herbst 1911 wird als entscheidender Wendepunkt in Kirchners künstlerischer Entwicklung dargestellt. Die Arbeit beschreibt seine Verbindung zu anderen Künstlern der „Brücke“-Gruppe und die damit verbundenen Erwartungen an die Kunstmetropole Berlin: künstlerische Durchsetzung, bessere Lebensbedingungen und die Möglichkeit, avantgardistische Experimente fortzusetzen. Der Umzug wird als Beginn seiner produktivsten Schaffensphase und als der Zeitpunkt, an dem er die Berliner Straßenszenen als neues Thema entdeckt, hervorgehoben.
Welche Rolle spielt die Darstellung von Prostitution in Kirchners Werk?
Die Darstellung von Prostituierten in Kirchners Berliner Straßenszenen ist ein zentrales Thema der Arbeit. Die Analyse untersucht, wie Kirchner dieses Motiv in seine Bilder integriert und welche Bedeutung er ihm beimisst. Es wird beleuchtet, wie seine Darstellung die sozialen und gesellschaftlichen Aspekte der Zeit widerspiegelt.
- Citation du texte
- Magistra Artium Melanie Finck (Auteur), 2005, Das expressionistische Großstadtbild. Ernst Ludwig Kirchners Berliner Straßenszenen 1913 bis 1914, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/40659