[...] Wie war es für Jugendliche in dieser Zeit, aufzuwachsen? Wer waren ihre Ansprechpartner? Wer war für die Erziehung zuständig? Welche Stellung hatte die Schule im „Dritten Reich“? Welche Vorgaben wurden durch die neuen Machthaber gemacht? Was waren die pädagogischen Ziele? Schließlich veränderte die „Machtergreifung“ der Nationalsozialisten nicht nur die Inhalte des Unterrichts, sondern auch der Stand der Schule als alleinige Erziehungsanstalt wurde abgeändert. Der zweite Abschnitt behandelt die Rassenhygiene. Nach einem kurzen Einblick in die geschichtliche Entwicklung der rassenhygienischen Wissenschaft geht es um die Motive und Hintergründe der Nationalsozialisten und schließlich um die Auswirkungen dieser Ideen und Vorstellungen. Der Weg von einer Idee über das Wegsperren und die Zwangssterilisierung bis hin zur „Euthanasie“ wird nachgezeichnet, ebenso wie die Bedeutung der Rassenhygiene für das Volk und die Wege zur Vermehrung des „guten Erbmaterials“. Der letzte theoretische Teil beschäftigt sich mit der Propaganda. Hier folgt nach einem kurzen allgemeinen Überblick zu diesem Thema eine genauere Betrachtung der angewandten Propaganda im Nationalsozialismus, der Organisationen, der Gesetze, und natürlich wird auch ein besonderes Augenmerk auf den Propagandaminister Goebbels gelegt. Schließlich gilt dieser noch heute als Vorreiter in der politischen Propaganda. Wie allumfassend war diese Manipulation wirklich? In welchen Bereichen des Lebens konnten Schüler auch mit anderen Meinungen in Kontakt kommen? Der vierte Teil dieser Arbeit ist die Untersuchung einiger Schulbücher durch eine qualitative Inhaltsanalyse. Hier sollen die Wege und Arten der Propaganda in Schulbüchern beleuchtet werden. Auf welche Weise gingen die Propagandisten vor? Gab es entscheidende Unterschiede zwischen den einzelnen Fächern? Wie deutlich wurde das Problem der Rassenhygiene behandelt? Im Rahmen dieser Arbeit soll auf all diese Fragen eingegangen werden, in der Hoffnung, dass es dadurch zu einem größeren Verständnis für die Bevölkerung und speziell die Jugend in der Zeit des Nationalsozialismus kommt. Wirklich verstehen wird man wahrscheinlich ihren Glauben und ihr Verhalten nie können, aber vielleicht stellt diese Arbeit einen kleinen Beitrag dazu da, die Wege und Gründe unserer Vorfahren ein wenig besser begreifen zu können.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Das nationalsozialistische Schulsystem
- 2.1 Die Jugend
- 2.2 Die Organisation des Schulsystems
- 2.2.1 Reichsministerium für Wissenschaft, Erziehung u. Volksbildung
- 2.2.2 Das Schulsystem in Österreich nach dem „Anschluss“
- 2.2.3 Der nationalsozialistische Lehrerbund (NSLB)
- 2.2.4 Die Pädagogen
- 2.3 Die Aufgabe der Schule im Nationalsozialismus
- 2.3.1 Die Stellung der Schule
- 2.3.2 Allgemeine Erziehungsgrundsätze
- 2.3.3 Die Erziehungsgrundsätze bezüglich der Rassenhygiene
- 2.3.4 Erziehungsgrundsätze in Hilfs- und Sonderschulen
- 2.4 Die Schulbücher in der Zeit des Nationalsozialismus
- 3. Die Rassenhygiene
- 3.1 Die geschichtliche Entwicklung der Rassenhygiene
- 3.2 Die Rassenhygiene im „Dritten Reich“
- 3.2.1 Motive und Hintergründe der Rassenhygiene
- 3.2.2 Die Bedeutung der Rassenhygiene für das Volk
- 3.2.3 Die Bedeutung der Rassenhygiene für die Jugend
- 3.3 Gesetze zur Rassenhygiene
- 3.4 Wege zur Vermehrung „guten Erbmaterials“
- 3.4.1 Der „Lebensborn e.V.“
- 3.5 Die Ausmerze des „schlechten Erbmaterials“
- 3.5.1 Die Sterilisation
- 3.5.2 Die „Euthanasie“
- 3.5.2.1 Beginn der „Euthanasie“, die T4-Aktion
- 3.5.2.2 Widerstand - Beginn der „wilden Euthanasie“
- 4. Die Propaganda
- 4.1 Propaganda - ein Überblick
- 4.2 Propaganda im Nationalsozialismus
- 4.2.1 NS-Propaganda bei Kindern und Jugendlichen
- 4.2.2 „Reichsministerium für Volksaufklärung und Propaganda“
- 4.2.3 Joseph Goebbels – Propagandist und Massenverführer
- 5. Die Schulbuchanalyse
- 5.1 Einleitung
- 5.2 Analyse
- 5.2.1 Biologiebücher
- 5.2.2 Deutschbücher
- 5.2.3 Mathematikbücher
- 5.3 Resümee
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Diplomarbeit analysiert die nationalsozialistische Propaganda in Bezug auf Menschen mit Behinderung anhand von Schulbüchern aus den Jahren 1933-1945. Ziel ist es, die Strategien und Methoden der Propaganda aufzuzeigen und deren Auswirkungen auf die Wahrnehmung von Behinderung im nationalsozialistischen Deutschland zu untersuchen.
- Die Organisation und Ideologie des nationalsozialistischen Schulsystems
- Die Rolle der Rassenhygiene in der nationalsozialistischen Ideologie und Praxis
- Die Verbreitung nationalsozialistischer Propaganda in Schulbüchern
- Die Darstellung von Menschen mit Behinderung in den analysierten Schulbüchern
- Die Auswirkungen der Propaganda auf die gesellschaftliche Wahrnehmung von Behinderung
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Diese Einleitung führt in das Thema der Diplomarbeit ein und beschreibt die Forschungsfrage sowie die Methodik der Arbeit. Sie legt den Fokus auf die Analyse von Schulbüchern als Quelle für die Erforschung nationalsozialistischer Propaganda bezüglich Menschen mit Behinderung und skizziert den Aufbau der Arbeit.
2. Das nationalsozialistische Schulsystem: Dieses Kapitel beschreibt detailliert die Struktur und Organisation des nationalsozialistischen Schulsystems, einschließlich der Rolle des Reichsministeriums für Wissenschaft, Erziehung und Volksbildung, des nationalsozialistischen Lehrerbundes und der pädagogischen Prinzipien. Es analysiert die Anpassung des österreichischen Schulsystems nach dem Anschluss und beleuchtet die Bedeutung der Schule als Instrument zur Verbreitung nationalsozialistischer Ideologie und Rassenhygiene. Die verschiedenen Ebenen des Systems und ihre Interaktion werden eingehend untersucht, um ein umfassendes Bild der institutionellen Rahmenbedingungen zu vermitteln. Besonderes Augenmerk liegt auf der Implementierung der Rassenideologie in den Lehrplan und die damit verbundenen Auswirkungen auf die Erziehung der Schüler.
3. Die Rassenhygiene: Das Kapitel befasst sich mit der geschichtlichen Entwicklung der Rassenhygiene und deren Bedeutung im „Dritten Reich“. Es untersucht die Motive und Hintergründe der Rassenhygiene, ihre Bedeutung für die nationalsozialistische Ideologie und ihre Umsetzung in Gesetzen und Maßnahmen wie der Sterilisation und der „Euthanasie“. Der Fokus liegt auf der ideologischen Fundierung der Rassenhygiene und deren Rolle bei der Ausgrenzung und Vernichtung von Menschen, die als „erbbiologisch minderwertig“ galten. Das Kapitel analysiert die verschiedenen Maßnahmen zur „Verbesserung“ und „Säuberung“ der „arischen Rasse“ und deren verheerende Folgen.
4. Die Propaganda: Dieses Kapitel bietet einen Überblick über Propaganda im Allgemeinen und analysiert speziell die nationalsozialistische Propaganda, mit einem Schwerpunkt auf deren Ausrichtung an Kinder und Jugendliche. Es befasst sich mit der Rolle des Reichsministeriums für Volksaufklärung und Propaganda sowie der Person Joseph Goebbels. Die verschiedenen Strategien und Methoden der NS-Propaganda werden detailliert untersucht und im Kontext des Schulsystems und der Rassenhygiene betrachtet. Das Kapitel unterstreicht die Bedeutung von Propaganda als ein zentrales Werkzeug zur Durchsetzung der nationalsozialistischen Ideologie und zur Manipulation der öffentlichen Meinung.
5. Die Schulbuchanalyse: Dieses Kapitel präsentiert die Ergebnisse der Analyse von Biologie-, Deutsch- und Mathematikbüchern aus der Zeit des Nationalsozialismus. Es untersucht, wie die nationalsozialistische Ideologie und die Rassenhygiene in diesen Schulbüchern dargestellt werden und welche Botschaften an die Schüler vermittelt wurden. Die Analyse konzentriert sich auf die sprachliche Gestaltung, die Bilder und die Auswahl der Inhalte, um aufzuzeigen, wie Propaganda in scheinbar neutralen Fächern vermittelt wurde und welche Auswirkungen dies auf die Schüler hatte. Die gewonnenen Erkenntnisse werden zusammenfassend dargestellt und in den Gesamtkontext der Arbeit eingeordnet.
Schlüsselwörter
Nationalsozialismus, Propaganda, Menschen mit Behinderung, Rassenhygiene, Schulbücher, Schulsystem, Ideologie, Erziehung, „Euthanasie“, Analyse, Deutschland, Österreich.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Diplomarbeit: Nationalsozialistische Propaganda in Schulbüchern
Was ist das Thema der Diplomarbeit?
Die Diplomarbeit analysiert die nationalsozialistische Propaganda in Bezug auf Menschen mit Behinderung anhand von Schulbüchern aus den Jahren 1933-1945. Sie untersucht die Strategien und Methoden der Propaganda und deren Auswirkungen auf die Wahrnehmung von Behinderung im nationalsozialistischen Deutschland.
Welche Quellen wurden verwendet?
Die Hauptquelle der Arbeit sind Schulbücher aus der Zeit des Nationalsozialismus (1933-1945). Diese Bücher wurden auf ihre Darstellung von Menschen mit Behinderung und die Verbreitung nationalsozialistischer Propaganda hin analysiert.
Welche Aspekte des nationalsozialistischen Systems werden behandelt?
Die Arbeit behandelt verschiedene Aspekte des nationalsozialistischen Systems, darunter die Organisation und Ideologie des Schulsystems, die Rolle der Rassenhygiene, die Verbreitung von Propaganda in Schulbüchern und die Darstellung von Menschen mit Behinderung in diesen Büchern.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit besteht aus fünf Kapiteln: Eine Einleitung, ein Kapitel über das nationalsozialistische Schulsystem, ein Kapitel über die Rassenhygiene, ein Kapitel über die Propaganda und ein Kapitel mit der Schulbuchanalyse. Jedes Kapitel befasst sich mit einem spezifischen Aspekt des Themas und trägt zum Gesamtverständnis bei.
Was wird im Kapitel über das nationalsozialistische Schulsystem behandelt?
Dieses Kapitel beschreibt detailliert die Struktur und Organisation des nationalsozialistischen Schulsystems, einschließlich der Rolle des Reichsministeriums für Wissenschaft, Erziehung und Volksbildung, des nationalsozialistischen Lehrerbundes und der pädagogischen Prinzipien. Es analysiert auch die Anpassung des österreichischen Schulsystems nach dem Anschluss.
Was wird im Kapitel über die Rassenhygiene behandelt?
Das Kapitel befasst sich mit der geschichtlichen Entwicklung der Rassenhygiene und deren Bedeutung im „Dritten Reich“. Es untersucht die Motive und Hintergründe, ihre Bedeutung für die nationalsozialistische Ideologie und ihre Umsetzung in Gesetzen und Maßnahmen wie Sterilisation und „Euthanasie“.
Was wird im Kapitel über die Propaganda behandelt?
Dieses Kapitel bietet einen Überblick über Propaganda im Allgemeinen und analysiert speziell die nationalsozialistische Propaganda, mit einem Schwerpunkt auf deren Ausrichtung an Kinder und Jugendliche. Es befasst sich mit der Rolle des Reichsministeriums für Volksaufklärung und Propaganda sowie der Person Joseph Goebbels.
Was wird in der Schulbuchanalyse untersucht?
Die Schulbuchanalyse untersucht Biologie-, Deutsch- und Mathematikbücher aus der Zeit des Nationalsozialismus. Analysiert werden die Darstellung der nationalsozialistischen Ideologie und der Rassenhygiene in diesen Büchern und die an die Schüler vermittelten Botschaften.
Welche Schlussfolgerungen zieht die Arbeit?
Die Arbeit zieht Schlussfolgerungen über die Strategien und Methoden der nationalsozialistischen Propaganda bezüglich Menschen mit Behinderung und deren Auswirkungen auf die gesellschaftliche Wahrnehmung von Behinderung. Die genauen Schlussfolgerungen sind im Resümee der Arbeit nachzulesen.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Nationalsozialismus, Propaganda, Menschen mit Behinderung, Rassenhygiene, Schulbücher, Schulsystem, Ideologie, „Euthanasie“, Analyse, Deutschland, Österreich.
- Quote paper
- Michaela Kollmann (Author), 2003, NS-Propaganda in bezug auf Menschen mit Behinderung - Eine Analyse anhand von Schulbüchern aus den Jahren 1933 - 1945, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/40348