Prinzipiell entsteht Schall da, wo ein Medium (z.B. Luft) in Schwingung versetzt wird. In Luft beträgt die Schallgeschwindigkeit ca. 343 m/s, was jedoch keinesfalls bedeutet, dass sich ganze Luftmassen mit dieser Geschwindigkeit bewegen, sondern die Luftmoleküle werden von einer Schallquelle angestoßen; zunächst die angrenzenden, und diese stoßen dann wiederum die nächsten an und so weiter, so dass eine kugelförmige Druckwelle entsteht (im Gegensatz zu den kreisförmigen Wellen im Wasser, die oft zu Vergleichen herangezogen werden). In vielen anderen Medien breiten sich Schallwellen wesentlich schneller aus, wie z.B. in Wasser (1438,8m/s) oder in Eisen (fast 9000 m/s). Im Wesentliche n lässt sich Schall in Rauschen und Töne ordnen. Als Ton wird eine regelmäßige Schwingung bezeichnet, während ein Rauschen aus ungeordneten Luftteilchenbewegungen besteht. Ähnlich wie weißes Licht letztlich aus allen Farben besteht, sind im so genannten „weißen Rauschen“ alle Frequenzen gleichermaßen vorhanden. Diese Unterschiede kann man auf einem Oszillografen auch grafisch darstellen, das Ergebnis wäre im einen Extrem eine Sinuskurve (Ton), im anderen eine unregelmäßig gezackte Linie (Rauschen).
Ein Sinuston lässt sich leicht durch zwei Eigenschaften mathematisch darstellen: durch die Amplitude der Schwingung und durch die Anzahl der Schwingungen pro Sekunde (1 Hz = 1 Schwingung/Sekunde). Die Amplitude ist für die Lautstärke entscheidend, die Frequenz für die Tonhöhe. Da jede Art von Schall sich kugelförmig ausbreitet, verliert die Druckwelle schnell an Energie. Die Vergrößerung der Kugeloberfläche verhält sich quadratisch zur Entfernung (Radius), d.h. bei doppelter Entfernung von der Schallquelle ist die Oberfläche bereits viermal so groß (s. Abb.1).
Inhaltsverzeichnis
- Biologische und physikalische Grundlagen des Hörens
- Was ist Schall?
- Vom Außenohr zum Hörorgan
- Das Hörorgan
- Die Hörbahn: Vom Hörorgan zum Gehirn
- Möglichkeiten zur Ortung des Schalls im Raum
- Entfernungsbestimmung
- Ortung des Raumwinkels
- Binaurale (zweiohrige) Mechanismen
- Schallortung mit einem Ohr
- Beispiele aus der Akustik und dem Alltag
- Schallverstärkung
- Zwei Aufnahme- und Wiedergabeprinzipien
- Der Cocktail-Party-Effekt
- Das Verlangen nach räumlichem Hören
- Virtuelle Akustik
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit beleuchtet die komplexe Interaktion von Schall und menschlichem Hörvermögen. Der Fokus liegt auf der Beschreibung des Prozesses der Umwandlung von Schall in neuronale Informationen und den daraus resultierenden Möglichkeiten des räumlichen Hörens. Die Arbeit untersucht sowohl die biologischen und physikalischen Grundlagen des Hörens als auch verschiedene Beispiele aus der Akustik und dem Alltag, die die Bedeutung des räumlichen Hörens für unser tägliches Leben verdeutlichen.
- Physikalische Eigenschaften von Schall
- Anatomie und Funktionsweise des menschlichen Ohres
- Die Verarbeitung von Schall im Gehirn
- Mechanismen der Schallortung
- Beispiele für räumliches Hören in der Akustik und im Alltag
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel befasst sich mit den biologischen und physikalischen Grundlagen des Hörens. Es erläutert das Wesen von Schall, die Funktionsweise des Außenohrs, des Mittelohres und des Innenohres sowie die Verarbeitung von Schallinformationen im Gehirn. Das zweite Kapitel konzentriert sich auf die verschiedenen Möglichkeiten zur Ortung von Schall im Raum, insbesondere auf die binauralen (zweiohrigen) Mechanismen und die Schallortung mit nur einem Ohr. Das dritte Kapitel präsentiert verschiedene Beispiele aus der Akustik und dem Alltag, die die Bedeutung des räumlichen Hörens für unsere Wahrnehmung und Interaktion mit der Umwelt verdeutlichen. Diese Beispiele umfassen Themen wie Schallverstärkung, Aufnahme- und Wiedergabeprinzipien, den Cocktail-Party-Effekt, das Verlangen nach räumlichem Hören und virtuelle Akustik.
Schlüsselwörter
Schall, Hören, räumliches Hören, Schallortung, Hörorgan, Cochlea, Gehörgang, Trommelfell, Gehörknöchelchen, Hörbahn, binaurale Verarbeitung, Schallverstärkung, Akustik, Cocktail-Party-Effekt, virtuelle Akustik.
- Quote paper
- Jakob Glaesser (Author), 2004, Die Umwandlung von Schall in neuronale Informationen und die sich daraus ergebenden Möglichkeiten des räumlichen Hörens; Beispiele aus der Akustik und dem Alltag, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/40336