Einleitung
In der vorliegenden Arbeit wird einleitend die Subkulturtheorie des A. COHEN kurz vorgestellt. Dabei soll erkennbar werden, daß man Kriminalitätserscheinungen durchaus vor dem Hintergrund kleinerer "Ausschnitte" einer Gesellschaft betrachten kann, daß es aber sinnvoll ist, wenn man den Zusammenhang zwischen kleineren Gesellschaftssystemen mit der Gesamtgesellschaft nicht außer acht läßt.
Da es sich bei der Theorie COHEN´S um einen relativ frühen Ansatz zur Kriminalitätserklärung handelt, wird anschließend die Ausbreitung des Subkulturverständnisses aufgezeigt, um dann die Verwendung des Subkulturbegriffs in dieser Arbeit festzusetzen, da es sich bestimmt als hinderlich erweisen würde, wenn das Subkulturverständnis des A. COHEN oder aber auch ein kaum eingegrenztes Subkulturverständnis in dieser Arbeit leitend wäre.
Um das Verhältnis zwischen Opfer und Täter behandeln zu können, ist es notwendig, die Opferdefinition in der Victimologie und die einzelnen Stufen der Opferwerdung aufzuzeigen, bevor dann die Person des Täters nicht allgemein, sondern vor dem Hintergrund der Auseinandersetzung mit dem Opfer beschrieben wird. Es wäre zu umfangreich, hier dem Vorschlag GÖPPINGERS zu folgen und den Täter in seinen sozialen Bezügen vorzustellen.
Anschließend soll dann anhand zweier Beispiele die Täter-Opfer-Beziehung beschrieben werden, wobei primär die Sichtweise de Victimologie vertreten wird, da es sich bei dieser Disziplin um diejenige handelt, die den Täter, das Opfer und deren Beziehung zueinander untersucht hat.
Diese zunächst allgemeine Betrachtungsweise der Täter-Opfer-Beziehung wird dann ein wenig eingeengt, indem ich versuche anhand der Drogen-Subkultur diese Beziehung ausschließlich subkulturintern zu betrachten, um dann anschließend aufzuzeigen, daß subkulturinternes Verhalten auch vor dem Hintergrund gesamtgesellschaftlicher Zusammenhänge betrachtet werden sollte.
[...]
Inhaltsverzeichnis
- I. Einleitung
- II. Der Begriff der Subkultur
- 2.1. Die Subkulturtheorie des A. Cohen
- 2.2. Die Ausbreitung des Konzepts der Subkultur
- 2.3. Die Verwendung des Begriffs der Subkultur in der vorliegenden Arbeit
- III. Allgemeine kriminologische Überlegungen zur Täter-Opfer-Beziehung
- 3.1. Die Opferdefinition in der Victimologie
- 3.1.1. Der Victimisierungsprozeß
- 3.2. Die Person des Täters unter besonderer Berücksichtigung der Täter-Opfer-Interaktion
- 3.3. Die Untersuchung der Täter-Opfer-Beziehung als Teilbereich der Victimologie
- 3.3.1. Die Täter-Opfer-Beziehung bei Sexualdelikten
- 3.3.2. Die Täter-Opfer-Beziehung bei zweckmotivierten Bereicherungsdelikten
- 3.1. Die Opferdefinition in der Victimologie
- IV. Täter-Opfer-Beziehungen und der Subkulturansatz
- 4.1. Täter-Opfer-Beziehungen innerhalb der Subkultur
- 4.1.1. Besonderheiten subkulturinterner Täter-Opfer-Beziehungen
- 4.2. Die Täter-Opfer-Interaktion als Auseinandersetzung zwischen der dominanten Kultur und der Subkultur
- 4.1. Täter-Opfer-Beziehungen innerhalb der Subkultur
- V. Schlußbetrachtungen
- VI. Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit untersucht die Täter-Opfer-Beziehung aus der Perspektive der Subkulturtheorie. Ziel ist es, die Entstehung und Dynamik dieser Beziehung innerhalb und zwischen Subkulturen zu analysieren und die Rolle gesellschaftlicher Strukturen und Normen aufzuzeigen.
- Die Subkulturtheorie und ihre Anwendung auf kriminelle Handlungen
- Die Definition von Opfern in der Victimologie und der Victimisierungsprozess
- Die Täter-Opfer-Beziehung im Kontext von verschiedenen Deliktarten
- Die Analyse der Täter-Opfer-Beziehung innerhalb von Subkulturen
- Die Auseinandersetzung zwischen dominanter Kultur und Subkultur im Zusammenhang mit der Täter-Opfer-Interaktion
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einführung in die Subkulturtheorie von A. Cohen und beleuchtet die historische Entwicklung und Verbreitung des Konzepts. Im Anschluss werden die Grundzüge der Victimologie und die Definition des Opfers dargestellt. Dabei wird auch der Victimisierungsprozess analysiert, der die einzelnen Stufen der Opferwerdung beschreibt. Anschließend wird die Person des Täters unter besonderer Berücksichtigung der Interaktion mit dem Opfer betrachtet.
Die Arbeit untersucht dann die Täter-Opfer-Beziehung anhand von zwei Beispielen: Sexualdelikten und zweckmotivierten Bereicherungsdelikten. Im vierten Kapitel wird die Täter-Opfer-Beziehung im Kontext von Subkulturen analysiert. Dabei werden Besonderheiten subkulturinterner Täter-Opfer-Beziehungen untersucht. Abschließend wird die Täter-Opfer-Interaktion als Auseinandersetzung zwischen der dominanten Kultur und der Subkultur dargestellt.
Schlüsselwörter
Die Arbeit behandelt die Themen Subkulturtheorie, Victimologie, Täter-Opfer-Beziehung, Kriminalität, Subkultur, Dominante Kultur, Interaktion, Sexualdelikte, Bereicherungsdelikte.
- Quote paper
- Martin Helm (Author), 1995, Die Täter-Opfer-Beziehung aus Sicht der Subkulturtheorie, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/4031