Um Unternehmungen fit zu machen für den “internationalen Marktplatz“, dem Weltmarkt, bedarf es einer internationalisierten Ausrichtung. Der Weltmarkt konfrontiert ein Unternehmen mit unterschiedlichen Märkten, die weit auseinander liegen und individuelle Besonderheiten aufweisen. Insbesondere Kundenbedürfnisse sind national unterschiedlich. Weiter ist die Distanz zwischen Geschäftsführung und den länderspezifischen Unternehmensbereichen sehr groß, was zur Folge hat, dass auf veränderte Bedürfnisse der Kunden nicht allzu schnell eingegangen werden kann. Durch diese räumliche Distanz wächst die Gefahr von Fehlentscheidungen durch das Management.1 Zur Sicherung der Reaktionsfähigkeit kann ein Unternehmen in Divisionen eingeteilt, die als dezentrale Einheiten geführt werden. Hiermit soll eine überschaubare und steuerbare Unternehmung geschaffen werden, was zum Ziel hat, dass sich die Unternehmung einfacher und schneller an neue Dienstleistungs- und Produktionsbedingungen anpassen kann, um erfolgreicher auf unterschiedliche Interessen von einzelnen Kundengruppen einzugehen.2 Zu Beginn der 20er Jahre gab es ausschließlich die funktionale Organisation, so dass Unternehmen nur nach betrieblichen Funktionen gegliedert waren. Da Unternehmen jedoch ständig größer wurden und neue Märkte erschlossen, sowie Produktions- und Absatzprogramme immer mehr ausweiteten, traten Probleme auf. Interne Informationsflüsse dauerten lange und waren zu langsam. Weiter war die Erfolgsverantwortung für einzelne Produkte, Märkte und Regionen nicht klar erkennbar und konnten nicht personell zugeordnet werden. Dies führte zu einer Überlastung der Unternehmensleitung, da sie nur wage Entscheidungen treffen konnte und als Folge, Betriebsanweisungen ineffizient wurden. Einige Unternehmen gerieten dadurch in eine Krise und mussten neue Organisationsstrukturen schaffen. Firmen teilten ihre Unternehmung in mehrere Geschäftsbereiche ein, die selbständig und eigenverantwortlich für bestimmte Produkte waren. Nach dem zweiten Weltkrieg gingen viele Unternehmen zu dieser Organisationsform über. Um 1955 erreichte die Divisionalisierung ihre flächendeckende Verbreitung in den USA. Der Einzug in Deutschland benötigte noch zwei Jahrzehnte. [...] 1 Vgl. Gilbert/Glenn/Kreikebaum, Organisationsmanagement internationaler Unternehmen, 2002, S. 129 2 Vgl. IG Metall, IG Metall-direkt Begriffslexikon, 2004, www.igmetall.de/direkt/lexikon/profitcenter.html
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Divisionalisierung
- 2.1 Begriffsabgrenzung des Profit Centers
- 2.2 Divisionale Organisation
- 2.3 Unterschiede zu anderen Divisionalisierungsarten
- 2.3.1 Investment Center
- 2.3.2 Holding
- 2.3.3 Revenue Center
- 2.3.4 Cost Center
- 2.3.5 Service Center
- 2.4 Unterscheidung zur funktionalen Organisation
- 3. Bewertung der Divisionalisierung
- 3.1 Probleme und Grenzen der Divisionalisierung
- 3.2 Vorteile der Divisionalisierung
- 4. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Divisionalisierung von Unternehmen, insbesondere im Kontext der Herausforderungen des internationalen Marktes. Sie analysiert verschiedene Formen der Divisionalisierung und deren Vor- und Nachteile im Vergleich zur funktionalen Organisationsstruktur. Der Fokus liegt auf der Verbesserung der Reaktionsfähigkeit und Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen durch dezentrale Strukturen.
- Analyse verschiedener Divisionalisierungsformen (z.B. Profit Center, Gebiets-, Produkt- und Kundenorientierung)
- Vergleich der divisionalen Organisation mit der funktionalen Organisation
- Bewertung der Vor- und Nachteile der Divisionalisierung
- Untersuchung der Probleme und Grenzen der Divisionalisierung
- Beschreibung der Anpassungsfähigkeit von Unternehmen durch Divisionalisierung im internationalen Kontext
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema Divisionalisierung ein und erläutert die Notwendigkeit dezentraler Organisationsstrukturen für Unternehmen im internationalen Wettbewerb. Sie hebt die Herausforderungen hervor, die durch die räumliche Distanz zwischen Geschäftsführung und länderspezifischen Unternehmensbereichen entstehen, wie z.B. verzögerte Reaktionen auf veränderte Kundenbedürfnisse und die Gefahr von Fehlentscheidungen. Die Divisionalisierung wird als Lösungsansatz präsentiert, um die Reaktionsfähigkeit und Steuerbarkeit von Unternehmen zu verbessern und eine effizientere Anpassung an neue Marktbedingungen zu ermöglichen. Der historische Kontext der Entwicklung von der funktionalen zur divisionalen Organisation wird kurz angerissen, wobei die Herausforderungen und Widerstände bei der Implementierung von Divisionalisierungsmodellen in Unternehmen erwähnt werden.
2. Divisionalisierung: Dieses Kapitel definiert den Begriff der Divisionalisierung als objektbezogene oder divisionale Organisation, die ein Unternehmen in theoretisch eigenständige Einheiten (Geschäftsbereiche) gliedert. Es wird die Abgrenzung zur funktionalen Organisation vorgenommen. Der Begriff des Profit Centers wird detailliert erklärt, inklusive seiner Merkmale wie organisatorische Selbständigkeit, individuelle Struktur, eigenständige Verantwortung für betriebswirtschaftliche Erfolge und die Aufstellung einer eigenen Kosten- und Erlösrechnung. Das Kapitel beleuchtet die interne Konkurrenz zwischen Profit Centern und die Rolle von Verrechnungspreisen. Es beschreibt die verschiedenen Formen der Divisionalisierung (echte und unechte) und geht auf die gebiets-, produkt- und kundenorientierte Divisionalisierung detailliert ein.
3. Bewertung der Divisionalisierung: Dieses Kapitel befasst sich mit einer umfassenden Bewertung der Divisionalisierung. Es werden sowohl die Vorteile als auch die Probleme und Grenzen dieser Organisationsform ausführlich diskutiert. Die Vorteile werden im Kontext der erhöhten Flexibilität, Reaktionsfähigkeit und Wettbewerbsfähigkeit im internationalen Markt beleuchtet. Auf der anderen Seite werden die potenziellen Probleme und Grenzen analysiert, wie z.B. die Komplexität, Koordinationsaufwand und potentielle Konflikte zwischen den einzelnen Divisionen. Der Abschnitt zeigt den komplexen Abwägungsprozess zwischen Dezentralisierung und Zentralisierung von Funktionen auf.
Schlüsselwörter
Divisionalisierung, funktionale Organisation, Profit Center, dezentrale Organisation, zentrale Organisation, Gebiets-, Produkt-, Kundenorientierung, internationale Märkte, Wettbewerbsfähigkeit, Reaktionsfähigkeit, Probleme und Grenzen der Divisionalisierung.
Häufig gestellte Fragen zur Divisionalisierung von Unternehmen
Was ist das Thema des Dokuments?
Das Dokument behandelt umfassend das Thema der Divisionalisierung von Unternehmen. Es analysiert verschiedene Formen der Divisionalisierung, vergleicht sie mit der funktionalen Organisationsstruktur und bewertet deren Vor- und Nachteile, insbesondere im Kontext des internationalen Marktes.
Welche Arten der Divisionalisierung werden behandelt?
Das Dokument behandelt verschiedene Formen der Divisionalisierung, darunter die Unterscheidung zwischen Profit Centern, Investment Centern, Holdingstrukturen, Revenue Centern, Cost Centern und Service Centern. Es beleuchtet auch die gebiets-, produkt- und kundenorientierte Divisionalisierung im Detail.
Wie wird die Divisionalisierung im Vergleich zur funktionalen Organisation dargestellt?
Der Text vergleicht die divisionale Organisation ausführlich mit der funktionalen Organisation, wobei die Vor- und Nachteile beider Strukturen im Hinblick auf Flexibilität, Reaktionsfähigkeit und Wettbewerbsfähigkeit im internationalen Kontext herausgestellt werden. Die Herausforderungen der Implementierung von Divisionalisierungsmodellen werden ebenfalls angesprochen.
Welche Vorteile bietet die Divisionalisierung?
Die Divisionalisierung bietet Vorteile wie erhöhte Flexibilität, Reaktionsfähigkeit und Wettbewerbsfähigkeit, insbesondere auf internationalen Märkten. Dezentrale Strukturen ermöglichen eine schnellere Anpassung an veränderte Kundenbedürfnisse und Marktbedingungen.
Welche Probleme und Grenzen weist die Divisionalisierung auf?
Zu den Problemen und Grenzen der Divisionalisierung gehören die erhöhte Komplexität, der höhere Koordinationsaufwand und das Potenzial für Konflikte zwischen den einzelnen Divisionen. Der Text betont den Abwägungsprozess zwischen Dezentralisierung und Zentralisierung von Funktionen.
Was ist ein Profit Center und wie wird es definiert?
Ein Profit Center wird als organisatorisch selbständige Einheit mit individueller Struktur und eigener Verantwortung für betriebswirtschaftliche Erfolge definiert. Es verfügt über eine eigene Kosten- und Erlösrechnung und steht im internen Wettbewerb mit anderen Profit Centern. Die Rolle von Verrechnungspreisen wird ebenfalls thematisiert.
Welche Schlüsselwörter charakterisieren den Inhalt?
Schlüsselwörter sind: Divisionalisierung, funktionale Organisation, Profit Center, dezentrale Organisation, zentrale Organisation, Gebiets-, Produkt-, Kundenorientierung, internationale Märkte, Wettbewerbsfähigkeit, Reaktionsfähigkeit, Probleme und Grenzen der Divisionalisierung.
Welche Kapitel enthält das Dokument und was ist ihr Inhalt?
Das Dokument umfasst eine Einleitung, ein Kapitel zur Divisionalisierung mit detaillierter Erläuterung verschiedener Formen, ein Kapitel zur Bewertung der Divisionalisierung mit Analyse von Vor- und Nachteilen, sowie ein Fazit. Die Kapitelzusammenfassungen bieten detaillierte Einblicke in die jeweiligen Inhalte.
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Wo finde ich weitere Informationen zur Divisionalisierung?
Für weiterführende Informationen zur Divisionalisierung empfiehlt es sich, Fachliteratur zum Thema Organisationsmanagement und strategisches Management zu konsultieren. Zusätzlich können Online-Ressourcen und Datenbanken zu betriebswirtschaftlichen Themen hilfreiche Informationen liefern.
- Quote paper
- Christoph Sakuth (Author), 2005, Divisionionalisierung einer Unternehmung, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/40261