[...] Die steigende Komplexität der Produkte, Technologie, erhöhte Fluktuationsraten, immer höherer Transaktionsvolumina und verstärkte Outsourcingsowie M&A-Aktivitäten sind einige Beispiele für die verstärkte Anfälligkeit von Finanzinstituten für Verluste aus operationeller Risiken. Daher werden operationelle Risken in Banken inzwischen als Disziplin mit eigenen Managementstrukturen, Instrumenten und Prozessen begriffen und stehen in vielen internationalen Banken gleichberechtigt neben den Markt- und Kreditrisiken. Das Basel Committee on Banking Supervision stellt die Banken mit dem Basel II Akkord vor die Herausforderungen einer erwarteten Eigenkapitalhinterlegung von 12 - 20%, wobei die Messung von operationellen Risiken im Vordergrund steht. Ziel dieser Eigenkapitalvereinbarung ist es, eine hinreichende Rückstellung von Eigenkapital zur Abdeckung von operationellen Risiken sicherzustellen und die Erstellung eines Rahmenkonzeptes für das Management operationeller Risiken. Damit wird die Beherrschung des operationellen Risikos ein bestimmender Faktor im Konkurrenzkampf, eine Bank mit wenig Eigenkapitalbedarf für operationelles Risiko wird ein größeres Gewinnpotential haben als eine Bank mit hohem Kapitalbedarf. Aufgrund der komplexen Zusammensetzung von operationellen Risiken bestehen zurzeit weder einheitliche Standards noch allgemein anerkannte Managementlösungen. Zielsetzung dieser Arbeit ist es einen Überblick über die derzeitigen Bewertungsmethoden von operationellen Risiken zu geben. Der erste Teil dieser Arbeit beschäftigt sich mit den Eigenschaften von operationellen Risiken, ihrer Definition und ihrer Kategorisierung. Der Hauptteil gibt einen Überblick über die verschiedenen Bewertungsmethoden von operationellen Risiken. Der Schwerpunkt liegt hier auf den Ansätze Top-down und Bottom-up, sowie ihrer kombinierten Verwendung. In der Schlussbetrachtung wird ein Resümee gezogen und versucht mögliche zukünft ige Entwicklungen aufzuzeigen.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung: Problemstellung und Zielsetzung
- 2. Eigenschaften von operationellen Risiken
- 2.1 Definition von operationellen Risiken
- 2.2 Unterteilung von operationellen Risiken
- 2.3 Verlustverteilung von operationellen Risiken
- 3. Methoden der Risikobewertung
- 3.1 Quantitative und Qualitative Top-down Ansätze
- 3.1.1 Volatilitäten Ansatz
- 3.1.2 CAPM -basierter Ansatz
- 3.2 Quantitative und Qualitative Bottom-up Ansätze
- 3.2.1 Simulationsmodell
- 3.2.2 Statistisch-versicherungsmathematischer Ansatz
- 3.3 Hybridansätze
- 4. Schlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit bietet einen Überblick über aktuelle Bewertungsmethoden für operationelle Risiken im Bankwesen. Der Fokus liegt auf dem Vergleich von Top-down und Bottom-up Ansätzen sowie deren Kombination. Die Arbeit untersucht die Herausforderungen der Risikobewertung im Kontext von Basel II und dem Bedarf an Eigenkapitalhinterlegung.
- Definition und Kategorisierung von operationellen Risiken
- Top-down Ansätze zur Risikobewertung
- Bottom-up Ansätze zur Risikobewertung
- Hybridansätze zur Risikobewertung
- Herausforderungen des operationellen Risikomanagements im Bankensektor
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Problemstellung und Zielsetzung: Die Einleitung hebt die strategische Bedeutung des Risikomanagements im Bankensektor hervor, insbesondere im Kontext von operationellen Risiken. Sie erläutert die steigende Relevanz des Themas aufgrund spektakulärer Verlustfälle in der Vergangenheit und der zunehmenden Komplexität des Finanzmarktes. Die Arbeit adressiert die Herausforderungen, die der Basel II Akkord für Banken im Bereich der Eigenkapitalhinterlegung für operationelle Risiken stellt, und legt die Zielsetzung dar: einen Überblick über aktuelle Bewertungsmethoden zu geben, mit Schwerpunkt auf Top-down und Bottom-up Ansätzen.
2. Eigenschaften von operationellen Risiken: Dieses Kapitel befasst sich mit der Definition und Kategorisierung von operationellen Risiken. Es zeigt die Schwierigkeit auf, eine allgemein akzeptierte Definition zu finden und verweist auf die Definition des Baseler Ausschusses, die Risiken durch interne Verfahren, Personal und Systeme sowie externe Ereignisse umfasst. Der Kapitelteil beleuchtet den erheblichen Anteil operationeller Risiken am Gesamtrisiko einer Bank und die Herausforderungen der Kategorisierung verschiedener Risikoarten, mit der Folge einer Restkategorie „other risks“.
3. Methoden der Risikobewertung: Der Kern dieser Arbeit liegt in der Beschreibung verschiedener Methoden zur Bewertung operationeller Risiken. Der Schwerpunkt liegt auf dem Vergleich von quantitativen und qualitativen Top-down und Bottom-up Ansätzen sowie Hybridmodellen. Top-down-Methoden nutzen aggregierte Daten und Kennzahlen, während Bottom-up-Ansätze auf der Aggregation von Risiken aus einzelnen Geschäftsbereichen beruhen. Die Diskussion der verschiedenen Ansätze beinhaltet eine detaillierte Beschreibung der jeweiligen Vor- und Nachteile. Das Kapitel analysiert die unterschiedlichen Herangehensweisen und deren Eignung für verschiedene Banktypen und -größen.
Schlüsselwörter
Operationelle Risiken, Risikobewertung, Top-down-Ansatz, Bottom-up-Ansatz, Hybridansätze, Basel II, Risikomodell, Modellvalidierung, Bankwesen, Eigenkapital, Verlustverteilung.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: Bewertungsmethoden für operationelle Risiken im Bankwesen
Was ist der Inhalt dieses Dokuments?
Dieses Dokument bietet eine umfassende Übersicht über Bewertungsmethoden für operationelle Risiken im Bankwesen. Es beinhaltet ein Inhaltsverzeichnis, die Zielsetzung und Themenschwerpunkte, Kapitelzusammenfassungen und Schlüsselwörter. Der Fokus liegt auf dem Vergleich von Top-down und Bottom-up Ansätzen sowie deren Kombinationen im Kontext von Basel II und der Eigenkapitalhinterlegung.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt die Definition und Kategorisierung operationeller Risiken, verschiedene quantitative und qualitative Top-down und Bottom-up Ansätze zur Risikobewertung (inkl. Volatilitätsansatz, CAPM-basierter Ansatz, Simulationsmodell und statistisch-versicherungsmathematischer Ansatz), Hybridansätze und die Herausforderungen des operationellen Risikomanagements im Bankensektor. Es wird die Schwierigkeit einer allgemein akzeptierten Definition und die Bedeutung der Basel II Akkord-Vorgaben diskutiert.
Welche Methoden der Risikobewertung werden verglichen?
Der Vergleich konzentriert sich auf Top-down und Bottom-up Ansätze. Top-down Methoden nutzen aggregierte Daten und Kennzahlen, während Bottom-up Methoden die Aggregation von Risiken aus einzelnen Geschäftsbereichen verwenden. Es werden sowohl quantitative als auch qualitative Ansätze und deren Kombination (Hybridansätze) beleuchtet, inklusive spezifischer Methoden wie Volatilitätsansatz, CAPM-basierter Ansatz, Simulationsmodell und statistisch-versicherungsmathematischer Ansatz. Die Vor- und Nachteile der verschiedenen Ansätze werden analysiert.
Was ist die Zielsetzung der Arbeit?
Die Zielsetzung ist es, einen Überblick über aktuelle Bewertungsmethoden für operationelle Risiken im Bankwesen zu geben, mit besonderem Schwerpunkt auf dem Vergleich von Top-down und Bottom-up Ansätzen und deren Kombinationen. Die Arbeit untersucht die Herausforderungen der Risikobewertung im Kontext von Basel II und dem Bedarf an Eigenkapitalhinterlegung.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Inhalt?
Schlüsselwörter sind: Operationelle Risiken, Risikobewertung, Top-down-Ansatz, Bottom-up-Ansatz, Hybridansätze, Basel II, Risikomodell, Modellvalidierung, Bankwesen, Eigenkapital, Verlustverteilung.
Wie sind die Kapitel aufgebaut?
Das Dokument gliedert sich in eine Einleitung (Problemstellung und Zielsetzung), ein Kapitel zu den Eigenschaften operationeller Risiken (inkl. Definition und Kategorisierung), ein zentrales Kapitel zu den Methoden der Risikobewertung (Top-down, Bottom-up, Hybridansätze) und eine Schlussbetrachtung. Jedes Kapitel wird in der Zusammenfassung detailliert beschrieben.
Für wen ist dieses Dokument relevant?
Dieses Dokument ist relevant für alle, die sich mit operationellen Risiken im Bankwesen befassen, insbesondere für Risikomanager, Bankangestellte, Studenten und Wissenschaftler, die sich mit dem Thema Risikobewertung und -management auseinandersetzen.
- Quote paper
- Nadine Wellermann (Author), 2003, Top-down versus Bottom-up, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/40127