[...] In dieser Arbeit soll die Person Konstantius‘ II., seine Rolle während des arianischen Streites und sein Versuch der Aufrichtung einer geeinten Reichskirche beschrieben werden. Im Kapitel 1 wird eine kurze biographische Skizze Konstantins des Großen gezeichnet, des Mannes, der Konstantius II. wohl mehr als jeder andere geprägt hat. In Punkt 2 erhält der Leser einen Überblick über die verschiedenen Etappen Konstantius‘ II. auf dem Weg zur Alleinherrschaft: Seine Jugend und Ausbildung sowie die Zeit als Caesar unter seinem Vater, schließlich der Tod Konstantins und dessen Nachfolgeregelung. Die Unterpunkte 2.3 und 2.4 befassen sich mit der Zeit der Dreierherrschaft und der Zweierherrschaft, 2.5 beschreibt die Jahre der Alleinherrschaft, wobei vor allem die außenpolitischen Entscheidungen Konstantius‘ II. geschildert werden, auf seine Kirchenpolitik wird hier nicht eingegangen. Punkt 3 befaßt sich mit den verschiedenen Phasen des arianischen Streites, ausgehend vom Auftreten Arius‘ über das Konzil von Nizäa bis zur Situation während der Zweierherrschaft. In einem knapp gehaltenen Exkurs werden dabei außerdem verschiedene theologische Richtungen vorgestellt, die während des arianischen Streites von Bedeutung waren. Punkt 4 beschreibt schließlich Konstantius‘ II. kirchenpolitische Entscheidungen während seines Versuches, eine einheitliche Reichskirche aufzurichten. Hierbei wird vor allem auf die verschiedenen Synoden, die dabei eine Rolle spielten, eingegangen. Die Unterpunkte 4.1 bis 4.3 befassen sich mit den Synoden von Sirmium (351), Arles (353) und Mailand (355) und dem Konflikt um die Person des Athanasius. In 4.4 wird die Synode von Sirmium des Jahres 357 beschrieben, deren Glaubensformel der erste Versuch des Kaisers war, eine theologische Einigung zu erzielen. 4.5 schildert die sich daraus ergebenden theologischen Entwicklungen und die Synode von Ancyra im Jahr 358, bei der Konstantius II. für die homöusianische Mittelpartei gewonnen wurde. 4.6 beschreibt eine weitere Synode in Sirmium und die Entwicklung einer neuen Glaubensformel, während in 4.7 bereits auf die beiden Synoden eingegangen wird, bei denen es Konstantius II., der nun die Partei der Homöer unterstützte, gelang, den Bischöfen eine einheitliche Entscheidung abzuringen. In diesem Punkt wird zuerst die Ausgangssituation der Synoden geklärt und dann eine weitere Glaubensformel vorgestellt, das datierte Credo vom 22. Mai 359. [...]
Inhaltsverzeichnis
- 0. Einleitung
- 1. Konstantin der Große – eine biographische Skizze
- 2. Konstantius II.
- 2.1 Jugend
- 2.2 Die Nachfolgeregelung
- 2.3 Die Dreierherrschaft (337-340)
- 2.4 Die Zweierherrschaft (340-350)
- 2.5 Die Alleinherrschaft (350 - 361)
- 3. Der Trinitätstheologische Streit bis zum Tod Konstans
- 3.1 Das Konzil von Nizäa
- 3.1.1 Die arianische Lehre
- 3.1.2 Das Bekenntnis von Nizäa
- Exkurs: Weitere theologische Richtungen während des arianischen Streits
- 3.2 Die Nachnizänische Zeit
- 3.3 Der arianische Streit während der Dreierherrschaft
- 3.4 Der arianische Streit während der Zweierherrschaft
- 3.1 Das Konzil von Nizäa
- 4. Die Aufrichtung einer nicht–nizänischen Reichskirche
- 4.1 Die Synode von Sirmium (351)
- 4.2 Die Synode von Arles (353)
- 4.3 Die Synode von Mailand (355)
- 4.4 Die Synode von Sirmium (357)
- 4.5 Die Synode von Ancyra (358)
- 4.6 Die Synode von Sirmium (359)
- 4.7 Die Doppelsynode von Rimini und Seleucia (359)
- 4.7.1 Die Ausgangssituation
- 4.7.2 Theologische Vorbereitungen - das datierte Credo
- 4.7.3 Die Synode des Westens in Rimini
- 4.7.4 Die Synode des Ostens in Seleucia
- 4.8 Die Synode von Konstantinopel (360) und der Triumph der Homöer
- 5. Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit der Person Konstantius II., seiner Rolle im arianischen Streit und seinem Versuch, eine einheitliche Reichskirche auf nicht-nizänischer Grundlage zu etablieren. Die Hauptaufgabe der Arbeit ist es, Konstantius II. Wirken in diesem Kontext zu beschreiben und zu analysieren.
- Die Biographie und Politik Konstantius II. im Kontext der römischen Geschichte
- Die Entwicklung des arianischen Streits von seinen Anfängen bis zum Tod Konstans
- Die kirchenpolitischen Entscheidungen Konstantius II. zur Etablierung einer Reichskirche
- Die Analyse der verschiedenen Synoden und Glaubensformeln in Bezug auf den arianischen Streit
- Die Bedeutung der Synoden von Sirmium, Arles, Mailand, Ancyra, Rimini und Seleucia
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel bietet eine kurze biographische Skizze von Konstantins des Großen, der die Entwicklung Konstantius II. maßgeblich geprägt hat. Kapitel 2 beleuchtet die verschiedenen Phasen von Konstantius' II. Weg zur Alleinherrschaft: seine Jugend, seine Rolle als Caesar unter seinem Vater, der Tod Konstantins und die Nachfolge. Kapitel 3 beschäftigt sich mit dem arianischen Streit, von Arius' Auftreten über das Konzil von Nizäa bis zur Situation während der Zweierherrschaft. Es werden auch verschiedene theologische Richtungen vorgestellt, die im arianischen Streit eine Rolle spielten. Kapitel 4 beschreibt Konstantius II. kirchenpolitische Entscheidungen, die auf die Etablierung einer einheitlichen Reichskirche abzielten. Es werden die wichtigsten Synoden analysiert, die dabei eine zentrale Rolle spielten.
Schlüsselwörter
Konstantius II., Arianischer Streit, Reichskirche, Synoden, Glaubensformeln, Nizänisches Bekenntnis, Homöusianismus, Homöismus, Athanasius, Arius.
- Quote paper
- Birgit Doffek (Author), 2005, 'Was ich will, soll Richtschnur für die Kirche sein.' Konstantius II. und die Aufrichtung einer nicht-nizänischen Reichskirche, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/40123