„Um meine Geschichte zu erzählen,
muss ich weit vorn anfangen.
Ich müsste, wäre es möglich,
noch viel weiter zurückgehen,
bis in die allerersten Jahre meiner Kindheit
und noch über sie hinaus
in die Ferne meiner Herkunft zurück.“
Diesem Zitat liegt der tiefe Sinn des Romans zugrunde.
Der Autor gibt dem Leser den ersten Einblick in die Geschichte der Hauptfigur des Textes, indem er den Rezipienten in die Chronologie seines eigenen Lebens involviert. Darüber hinaus verweist er auf die Einflüsse, die sowohl auf ihn als auch auf seinen Ahnen gewirkt haben.
Bei der Interpretation des vorliegenden Textes und zeitgleicher Auseinandersetzung mit Hesses Biographie wird deutlich, dass viele Parallelen zwischen der Romanfigur Emil Sinclair und dem Autor existieren.
Hesse versteht es, einen literarischen Text derart in autobiographischer Form darzustellen, dass der Leser den Eindruck bekommen kann, es handele sich selbst um eine Autobiographie. Eben diese Relationen zwischen Leben des Autors und seinem Werk „Demian“ werden in dieser Arbeit erörtert.
Beginnend mit dem Übergang von Kindheit zu Jugend stellt Hesse eine Person dar, die in einem Zwiespalt zwischen innerer und äußerer Welt befindet.
Die Geschichte von Emil Sinclair ist ein intimer literarischer Text, dessen Intention es ist, auf autobiographischer Ebene Hesses Kindheitsgefühle zum Ausdruck zu bringen.
Die autobiografische Natur des Werkes beweist uns der Autor, indem er schreibt:
„Wir können einander verstehen; aber deuten kann jeder nur sich selbst.“
Mit „Demian“ wendet sich Hesse seiner Kindheit zu, manifestiert in der Jugend der Romanfigur Emil Sinclair.
Die in diesem Zusammenhang dargestellten Personen gehören ausschließlich zur inneren Welt der Hauptfigur. Als primäre Hauptfigur der äußeren Welt wird Pistorius dargestellt, der wiederum, die Biographie Hesses berücksichtigend, mit einer Person aus Hesses Leben zu vergleichen ist, nämlich Hesses Psychotherapeut Dr.Lang. „Alle anderen Figuren des Romans sind im Sinne von Jung nur Archetypen“, Symbole, die uns helfen, das Gesamte zu verstehen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- 1. Entstehungsgeschichte des Romans
- Pseudonym Emil Sinclair
- 2. Zwei Welten
- 3. Kain
- 4. Rollentheorie
- 5. Der Schächer
- 6. Beatrice
- 7. Der Vogel kämpft sich aus dem Ei
- 8. Jakobs Kampf
- 9. Frau Eva
- 10. Anfang vom Ende
- Schluss
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit Hermann Hesses Roman „Demian“ und analysiert die Parallelen zwischen dem Leben der Hauptfigur Emil Sinclair und dem des Autors. Der Fokus liegt auf der autobiographischen Natur des Werkes und der Darstellung von Hesses Kindheitsgefühlen und -erfahrungen. Dabei werden auch die Einflüsse von Freud und Jung auf Hesses Werk betrachtet.
- Die autobiografische Natur von „Demian“
- Die Beziehung zwischen der inneren und äußeren Welt der Hauptfigur
- Die Rolle von Archetypen in Hesses Werk
- Die Bedeutung des Pseudonyms Emil Sinclair
- Der Einfluss von Freud und Jung auf Hesses Werke
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung stellt die zentrale These der Arbeit dar, nämlich die Parallelen zwischen dem Leben der Hauptfigur und dem des Autors. Sie weist auf die autobiographische Natur des Romans hin und beleuchtet Hesses Intention, seine eigenen Kindheitsgefühle und -erfahrungen zum Ausdruck zu bringen.
- 1. Entstehungsgeschichte des Romans (Pseudonym Emil Sinclair): Dieses Kapitel beleuchtet die Entstehungsgeschichte von „Demian“ und die Bedeutung des Pseudonyms Emil Sinclair. Es wird auf die zeitliche Situation und die Einflüsse von Freud und Jung auf Hesse eingegangen.
- 2. Zwei Welten: Dieses Kapitel analysiert den Konflikt zwischen der inneren und äußeren Welt der Hauptfigur Emil Sinclair, der sich in einem Zwiespalt zwischen zwei gegensätzlichen Lebenswelten befindet.
- 3. Kain: Dieses Kapitel befasst sich mit dem Archetyp Kain und seiner Bedeutung im Roman. Es wird auf die Rolle von Kain in Hesses Werk und seine Verbindung zu Emil Sinclairs Lebensweg eingegangen.
- 4. Rollentheorie: Dieses Kapitel erörtert die verschiedenen Rollen, die Emil Sinclair im Laufe seiner Entwicklung einnimmt und wie diese Rollen seine Persönlichkeit prägen.
- 5. Der Schächer: Dieses Kapitel analysiert die Figur des „Schächers“ und seine Bedeutung für Emil Sinclairs Selbstfindungsprozess.
- 6. Beatrice: Dieses Kapitel beleuchtet die Rolle der weiblichen Figur Beatrice im Roman und ihre Bedeutung für Emil Sinclairs Entwicklung.
- 7. Der Vogel kämpft sich aus dem Ei: Dieses Kapitel behandelt den zentralen Symbol des „Vogel“, der für Emil Sinclairs Weg zur Selbstfindung steht.
- 8. Jakobs Kampf: Dieses Kapitel analysiert den Kampf zwischen Jakob und Esau im Roman und seine Parallelen zu Emil Sinclairs Lebensweg.
- 9. Frau Eva: Dieses Kapitel befasst sich mit der Figur Frau Eva und ihrer Bedeutung für Emil Sinclairs Entwicklung. Es wird auf die Rolle von weiblichen Figuren in Hesses Werk eingegangen.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den Schlüsselbegriffen wie Autobiographie, Psychoanalyse, Archetypen, Jugend, Identität, Selbstfindung, innere und äußere Welt, Freud, Jung, und „Demian“ als autobiographischer Roman.
- Quote paper
- Elena Kaznina (Author), 2003, Die Geschichte von Emil Sinclairs Jugend (Hermann Hesse - Demian), Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/40088