Die Berichterstattung aus einem Krisengebiet ist zumeist eine sehr heikle Aufgabe, da der Journalismus in einem Krieg nicht selten der Zensur der jeweiligen Kriegspartei unterworfen ist. Lediglich die Daten und Fakten dürfen an die Öffentlichkeit gelangen, welche zuvor einer Kontrolle und Genehmigung der jeweiligen Kriegsseite, unterzogen worden sind. Allgemein wird dies auch mit dem Begriff „Kriegspropaganda“ umschrieben. Aufgrund ihrer negativen Assoziation vermeiden selbstverständlich beide Kriegsparteien diese Bezeichnung tunlichst. Die Kriegsberichterstattung dient auf der einen Seite dazu, die eigene Bevölkerung mit zensierten Informationen gezielt zu beeinflussen, auf der anderen Seite soll aber auch die Weltöffentlichkeit informiert werden. Die Schwierigkeit für den Journalisten liegt darin, abzuwägen, welche Informationen er veröffentlicht und welche er für sich behält. Die Kriegsberichterstattung hat aber nicht nur eine große Verantwortung der Öffentlichkeit gegenüber, sondern hat auch zur Aufgaben, dem Leser beziehungsweise dem Zuschauer ein genaues Bild über die Lage in einem Konfliktgebiet zu geben. Die Berichterstattung aus einem Kriegsgebiet soll ein möglichst objektives Bild des Geschehens aufzeigen, da die Öffentlichkeit über den genauen Verlauf des Krieges mit allen Truppenbewegungen, Zielen der Kriegsparteien, Strategien und natürlich auch Folgen des Krieges aufgeklärt werden will. Die Aufgabe der Kriegsberichterstattung erstreckt sich aber auch auf Hintergrundinformationen zu einer Krise. Dabei sollen Analysen zu Ursachen und Auslösern eines Krieges aufgezeigt, Probleme und Problemlösungen diskutiert werden. Des Weiteren sind aber auch die Folgen eines Konfliktes in der Berichterstattung zu erörtern, sowie die Abwägungen der Verhältnismäßigkeit des Krieges. All diese genanten Punkte sollten immer auf einer objektiven Basis der Berichterstattung stehen. Den Medien kommt aufgrund ihrer Berichterstattung aber auch die Aufgabe zuteil, die Verständigung zwischen den Konfliktparteien anzutreiben. Nicht nur Abwägungen bezüglich der Notwendigkeit eines Krieges sind von Bedeutung, sondern auch die gegensätzlichen Interessen und möglichen
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Geschichtliche Entwicklung
- Peloponnesischer Krieg
- Vietnam Krieg
- Irak Krieg 1991
- Irak Krieg 2003 und die „embedded Journalists“
- Irak Krieg 2003 - Veränderte Rahmenbedingungen
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit analysiert die Entwicklung der Kriegsberichterstattung im Kontext der Geschichte und beleuchtet dabei die Rolle des „embedded Journalists" im Irak-Krieg 2003. Sie untersucht die Herausforderungen, die sich für Journalisten in Kriegsgebieten ergeben, insbesondere hinsichtlich der Zensur und der Propaganda.
- Die Geschichte der Kriegsberichterstattung und ihre Entwicklung
- Die Rolle des Journalismus in der Kriegsberichterstattung und die Herausforderungen der Objektivität
- Der Einfluss von Propaganda und Zensur auf die Berichterstattung
- Der Wandel der Kriegsberichterstattung im Zuge neuer Medien und Technologien
- Die Auswirkungen von Kriegsberichterstattung auf die öffentliche Meinung und die Politik
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung beleuchtet die Herausforderungen und Aufgaben der Kriegsberichterstattung und stellt die Bedeutung der objektiven Darstellung von Konflikten heraus.
- Geschichtliche Entwicklung: Dieses Kapitel behandelt die Entwicklung der Kriegsberichterstattung, beginnend mit dem Peloponnesischen Krieg und dem bedeutenden Geschichtsschreiber Thukydides, bis hin zum Vietnamkrieg, der erstmals live im Fernsehen übertragen wurde.
- Peloponnesischer Krieg: Dieses Unterkapitel analysiert die Kriegsberichterstattung im Kontext des Peloponnesischen Krieges und die Rolle von Thukydides als ersten Kriegsberichterstatter.
- Vietnamkrieg: Dieses Unterkapitel untersucht die Auswirkungen der Fernsehberichterstattung im Vietnamkrieg auf die öffentliche Meinung und die Politik.
- Irak Krieg 1991: Dieses Unterkapitel bietet einen Einblick in die Kriegsberichterstattung im Irak-Krieg 1991 und die Herausforderungen der Zensur und Propaganda.
- Irak Krieg 2003 und die „embedded Journalists“: Dieses Unterkapitel beleuchtet die Rolle der „embedded Journalists" im Irak-Krieg 2003 und analysiert die Veränderungen, die die Kriegsberichterstattung durch diese neue Form der Einbettung erfahren hat.
- Irak Krieg 2003 - Veränderte Rahmenbedingungen: Dieses Kapitel beleuchtet die Veränderungen in der Kriegsberichterstattung im Irak-Krieg 2003 und die Herausforderungen der Medien im Kontext der neuen Rahmenbedingungen.
Schlüsselwörter
Kriegsberichterstattung, embedded Journalist, Zensur, Propaganda, Objektivität, Vietnamkrieg, Irak Krieg, Medien, Öffentlichkeit, Politik, Geschichte, Medienlandschaft, Informationsfluss, Konfliktberichterstattung, Medienethik, Medienverantwortung.
- Quote paper
- Diplom Journalistin Univ. Ariane Schleipfer (Author), 2004, Kriegsberichterstattung und der Embedded Journalist, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/40061