Umwelt und Umweltgüter sind für Volkswirtschaften von großer Bedeutung: als Konsumgut und produktive Ressource einerseits und als Auffangbecken für Abfallstoffe andererseits. Und obwohl die Notwendigkeit des Schutzes dieser natürlichen Lebensgrundlagen mittlerweile ins Bewusstsein der Öffentlichkeit gedrungen und das Wissen über notwendige Maßnahmen Allgemeinwissen geworden ist, wird entsprechendes Verhalten nur langsam und unwillig übernommen. Warum?
Dieser Frage geht die vorliegende Arbeit nach. Zunächst werden die Begriffe des öffentlichen Guts und der externen Effekte erläutert, woraus die Problematik der Widersprüchlichkeit von individueller und kollektiver Rationalität sichtbar wird. Es werden Szenarien aus der Spieltheorie vorgestellt (das Gefangenendilemma sowie die "Tragedy of Commons"), mit deren Hilfe die Vorgänge modelliert werden können, die dazu führen, dass individuell richtiges Verhalten der einzelnen Mitglieder einer Gemeinschaft zu einem gesamtgesellschaftlich nicht erwünschten Ergebnis führt, was auch als Rationalitätenfalle bezeichnet wird. Außerdem werden die Gründe für dieses Phänomen aufgezeigt sowie Wege, die aus dem Dilemma herausführen. Diese theoretischen Überlegungen werden am aktuellen Beispiel des internationalen Klimaschutzes (Kyoto-Protokoll) verdeutlicht.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Umwelt als öffentliches Gut
- Das Zusammenspiel von individueller und kollektiver Rationalität
- Das Gefangenendilemma und die „Tragedy of Commons“
- Wege in die Rationalitätenfalle
- Wege aus der Rationalitätenfalle
- Internationaler Klimaschutz als Spiel: Das Kyoto-Protokoll
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit untersucht die Gründe dafür, warum trotz des wachsenden Umweltbewusstseins und des vorhandenen Wissens über notwendige Maßnahmen, zu wenig unternommen wird, um die natürlichen Grundlagen der menschlichen Existenz zu erhalten. Dabei wird der Zusammenhang zwischen öffentlichen Gütern und externen Effekten analysiert, um die Problematik der Widersprüchlichkeit von individueller und kollektiver Rationalität aufzuzeigen.
- Die Bedeutung von Umweltgütern als öffentliche Güter und deren spezifische Eigenschaften
- Das Gefangenendilemma als Modell für die Diskrepanz zwischen individuellem und kollektivem Handeln
- Die Herausforderungen der Internalisierung externer Effekte im Umweltschutz
- Der internationale Klimaschutz als Beispiel für das Spieltheoretische Modell
- Die Suche nach Lösungen zur Überwindung der Rationalitätenfalle im Umweltschutz
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Das Kapitel beleuchtet die Diskrepanz zwischen dem wachsenden Umweltbewusstsein und dem Mangel an effektiven Umweltschutzmaßnahmen. Es stellt die zentrale Forschungsfrage der Arbeit: Warum werden trotz des Wissens über notwendige Maßnahmen zu wenig Anstrengungen unternommen, um die Umwelt zu schützen?
- Umwelt als öffentliches Gut: Hier wird die Rolle von Umweltgütern in modernen Volkswirtschaften und ihre Einordnung in die ökonomische Kategorisierung von Gütern erläutert. Die Charakteristika von Common Pools werden im Kontext der Umweltgüter betrachtet, wobei die Problematik der Rivalität im Konsum und die Entstehung negativer externer Effekte beleuchtet werden.
- Das Zusammenspiel von individueller und kollektiver Rationalität: Dieses Kapitel stellt verschiedene Szenarien aus der Spieltheorie vor, die die Entstehung von gesamtgesellschaftlich unerwünschten Ergebnissen aufgrund des individuell rationalen Handelns von Einzelpersonen modellieren. Es werden die Gründe für diese Diskrepanz zwischen individueller und kollektiver Rationalität untersucht sowie verschiedene Wege aufgezeigt, die aus dieser Falle führen können.
Schlüsselwörter
Umweltgüter, öffentliche Güter, Common Pools, Gefangenendilemma, Tragedy of Commons, externe Effekte, Rationalitätenfalle, individuelle Rationalität, kollektive Rationalität, internationaler Klimaschutz, Kyoto-Protokoll.
- Quote paper
- Monika Schraft (Author), 2004, Das Gefangenendilemma: Auswege aus der Rationalitätenfalle, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/39844