Wenn man sich mit der Lesesozialisation von Kindern beschäftigt, ist es Grundvoraussetzung davon auszugehen, dass es dabei mehrere Faktoren gibt, die sich gegenseitig beeinflussen, deren Gewichtungen jedoch nicht gleichmäßig verteilt sind. So hängt es beispielsweise davon ab, ob es sich um ein Kind oder einen Jugendlichen handelt, ob es ein Junge oder ein Mädchen ist, wo und wie er oder sie lebt, welche Vorerfahrungen gemacht wurden, welche Vorbilder es gibt, welche genetischen Voraussetzungen gegeben sind, usw.
Die Ergebnisse, die in der Leseforschung veröffentlicht wurden, sind immer in Abhängigkeit von der jeweiligen Fragestellung zu betrachten. Daher kann es auch zu unterschiedlichen Ergebnissen bzw. Aussagen der einzelnen Autoren kommen. Gerade nach dem so genannten „PISA-Schock“, der die schlechten Ergebnisse der deutschen Schüler bezeichnet, wurde der Ruf nach der wissenschaftlichen Erforschung der Lesegewohnheiten von Kindern und Jugendlichen in Deutschland laut.
Gemein haben die meisten Forschungsergebnisse jedoch, dass die Familie, die Schule und der Freundeskreis als drei bedeutende Instanzen der Lesesozialisation von Kindern und Jugendlichen betrachtet werden. Sie beeinflussen sich sowohl gegenseitig als auch das Individuum, das aufgrund seiner Biografie und der äußeren Einflüsse entweder zu einem Menschen wird, der gerne liest oder zu jemandem, der das Lesen aus verschiedensten Gründen ablehnt.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Problemstellung
- Vorstellung des Fragebogens und der befragten Familie
- Das Mehrebenenmodell der Lesesozialisation
- Ziele der Lesesozialisation
- Verlauf der Lesesozialisation
- Instanzen der Lesesozialisation
- Die Instanz Familie
- Die Instanz Schule
- Die Instanz Altersgruppe (peer group)
- Zum Verhältnis der Instanzen Familie, Schule, Altersgruppe
- Innere und äußere Einflussfaktoren
- Zum Verhältnis von Schullektüre und Privatlektüre
- Schlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit befasst sich mit dem Verhältnis von Privatlektüre und Schullektüre und untersucht, wie sich diese beiden Bereiche in der Lesesozialisation von Kindern und Jugendlichen gegenseitig beeinflussen. Im Zentrum der Untersuchung steht die Frage, wie die drei Instanzen Familie, Schule und Freundeskreis in die Lesesozialisation des Einzelnen eingreifen und welche Bedeutung die jeweiligen Leseerfahrungen für die Entwicklung des Leseverhaltens haben.
- Definition und Bedeutung von Privatlektüre und Schullektüre
- Analyse der Instanzen Familie, Schule und Freundeskreis in Bezug auf die Lesesozialisation
- Einflussfaktoren auf die Lesesozialisation, insbesondere die Rolle von Lerndruck und Mediennutzung
- Vergleich von Forschungsergebnissen mit den Aussagen einer befragten Familie
- Diskussion von Möglichkeiten zur Verbesserung der Leseförderung und des Lesevergnügens
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung führt in das Thema der Lesesozialisation ein und beleuchtet die Komplexität des Forschungsfeldes. Sie stellt die Relevanz der Lesesozialisation, insbesondere im Kontext des „PISA-Schocks“, heraus und betont die Bedeutung der Familie, der Schule und des Freundeskreises als Einflussfaktoren auf die Lesesozialisation von Kindern und Jugendlichen. Die Arbeit verfolgt das Ziel, das Verhältnis von Privatlektüre und Schullektüre zu untersuchen, um ein tieferes Verständnis für die Entstehung von Lesegewohnheiten und Leseverhalten zu gewinnen.
Das Mehrebenenmodell der Lesesozialisation
Dieses Kapitel erläutert das Mehrebenenmodell der Lesesozialisation, welches die Makroebene (gesellschaftliche Kultur), die Mesoebene (Familie, Schule, Freunde) und die Mikroebene (individuelle Kultur) umfasst. Der Text verdeutlicht, wie diese drei Ebenen sich gegenseitig beeinflussen und einen Wandel von Normen, Wünschen, Zielen und Umsetzungsmustern bewirken.
Instanzen der Lesesozialisation
Die Instanzen der Lesesozialisation – Familie, Schule und Freundeskreis – werden in diesem Kapitel detailliert vorgestellt. Der Fokus liegt auf den spezifischen Einflüssen, die diese Instanzen auf die Lesesozialisation von Kindern und Jugendlichen haben.
Innere und äußere Einflussfaktoren
Dieses Kapitel beleuchtet die vielschichtigen Faktoren, die die Lesesozialisation beeinflussen. Sowohl innere Faktoren wie genetische Voraussetzungen und persönliche Vorlieben als auch äußere Faktoren wie das soziokulturelle Umfeld und die Mediennutzung werden hier diskutiert.
Zum Verhältnis von Schullektüre und Privatlektüre
In diesem Kapitel wird das Verhältnis zwischen Schullektüre und Privatlektüre genauer untersucht. Der Text beleuchtet die Unterschiede und Gemeinsamkeiten zwischen beiden Bereichen und analysiert den Einfluss, den sie auf die Leseförderung und das Leseverhalten von Kindern und Jugendlichen haben.
Schlüsselwörter
Die wichtigsten Schlüsselwörter der Hausarbeit sind: Lesesozialisation, Privatlektüre, Schullektüre, Familie, Schule, Freundeskreis, Einflussfaktoren, Lerndruck, Mediennutzung, Lesegewohnheiten, Leseverhalten, Leseförderung.
- Quote paper
- Sina Bottke (Author), 2005, Das Verhältnis von Privatlektüre und Schullektüre, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/39723