Meine Studienarbeit steht im Rahmen des Proseminars „Sex, Gender, Performanz. Perspektiven auf die Kunstgeschichte“, in welchem die Entwicklung der genannten Begriffe kunsthistorisch betrachtet und diskutiert wurde, es also um die Weiblichkeit in der Kunst- und überhaupt in der Kulturgeschichte ging. Meine Arbeit dient in diesem Kontext der Betrachtung von Weiblichkeit in der Architektur am Fallbeispiel des Hausentwurfs von Adolf Loos für die schwarze Tänzerin Josephine Baker. Ich habe mir dieses Thema ausgesucht, da ich Josephine Baker faszinierend finde, und von daher gespannt war, wie dieses Haus gestaltet sein würde, besonders da es kunstgeschichtliche Beachtung findet. Zum Verständnis der Besonderheit des Entwurfs ist zunächst der kulturelle Hintergrund der Zeit vorstellen, um einerseits Josephine Bakers Situation als schwarze, amerikanische Frau zu verstehen, was mit Hilfe des Traktats „Femininity, the Primitive, and Modern Urban Space“ von Nancy Nenno gelingt. Zudem hilft eine kurze Zusammenfassung ihrer Vita etwas vom Zeitgeist der 20iger Jahre zu spüren, was zusätzlich die Extraordinarität ihrer Person unterstreicht. Andererseits soll auch die Ausgangssituation des Architekten Loos, der als Vorantreiber der Moderne durch Abschaffung des weiblich konnotierten Ornaments gilt, mit Hilfe eines Einblick in sein Lebenswerk „Ornament und Verbrechen“ verstanden werden. Auch das Traktat „Muster auf Grund. Frauen im Ornament- Frauen als Ornament“ vom Herrn Prof. Dr. Körner ist für diesen Teil sehr aufschlussreich. Zum Schluss erfolgt die Untersuchung des Entwurfs, wobei auch interessiert, in wieweit Loos, trotz des inhaltlichen Widerspruchs ein modernes Haus für eine „primitive Frau“ zu entwerfen, seine modere Linie beibehält. Im Abschluss erfolgt eine Erläuterung Loos möglicher Perspektiven auf die „weibliche“ Kulturgeschichte.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Ausarbeitung des Themas
- Weiblichkeit und Primitivität in der europäischen Großstadt des beginnenden 20 Jahrhunderts
- Josephine Baker
- Adolf Loos und die moderne Architektur
- Ornament und Verbrechen
- Loos Haus für Josephine Baker
- Fazit
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Studienarbeit analysiert den Entwurf von Adolf Loos für das Haus von Josephine Baker und untersucht die Bedeutung von Weiblichkeit und Primitivität in der Architektur und Kulturgeschichte des frühen 20. Jahrhunderts.
- Die Darstellung von Weiblichkeit in der Architektur
- Die Konstruktion von „Primitivität“ im Kontext der europäischen Moderne
- Das Verhältnis von Ornament und Moderne in Loos’ Architektur
- Die Rolle von Josephine Baker als Ikone der Moderne
- Die Kontroversen um Loos’ Entwurf im Kontext der Zeit
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung stellt den Kontext der Studienarbeit im Rahmen des Proseminars „Sex, Gender, Performanz. Perspektiven auf die Kunstgeschichte“ dar. Sie führt das Thema „Geschlecht und Ornament. Adolf Loos` Haus für Josephine Baker“ ein und erklärt die Motivation für die Auswahl dieses Themas.
Weiblichkeit und Primitivität in der europäischen Großstadt des beginnenden 20. Jahrhunderts
Dieses Kapitel untersucht die Konzepte von Weiblichkeit und Primitivität in der europäischen Kulturgeschichte des frühen 20. Jahrhunderts. Es beleuchtet die Debatten über die Rolle der Frau in der Gesellschaft, die stereotypen Vorstellungen von Weiblichkeit und den Zusammenhang von „Primitivität“ und Farbigkeit.
Josephine Baker
Dieses Kapitel bietet eine kurze Biografie von Josephine Baker und zeichnet die wichtigsten Stationen ihres Lebens und ihrer Karriere nach. Es analysiert ihre Rolle als Ikone der Moderne und ihrer Bedeutung als schwarze, amerikanische Frau in der europäischen Kultur.
Adolf Loos und die moderne Architektur
Dieses Kapitel stellt den Architekten Adolf Loos vor und beleuchtet seine theoretischen Ansätze zur Architektur, insbesondere sein Traktat „Ornament und Verbrechen“. Es analysiert Loos’ Kritik an dem Ornament als „weibliches“ Element und sein Streben nach einer modernen Architektur.
Loos Haus für Josephine Baker
Dieses Kapitel untersucht den Entwurf von Loos für das Haus von Josephine Baker im Detail. Es analysiert die architektonischen Merkmale des Hauses und die möglichen Gründe für die Auseinandersetzung Loos’ mit der „primitiven“ Kultur der Tänzerin.
Schlüsselwörter
Die Studie befasst sich mit den Schlüsselbegriffen Weiblichkeit, Ornament, Primitivität, Moderne, Architektur, Josephine Baker, Adolf Loos, „Ornament und Verbrechen“, Kulturgeschichte, Stadtentwicklung, Gender, Performanz und Zeitgeist des frühen 20. Jahrhunderts.
- Quote paper
- Sandra Labs (Author), 2005, Adolf Loos Haus für Josephine Baker, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/39681