Die Persönlichkeit eines jeden Menschen wird stark von der Erziehung geprägt. Denn die Aufgabe der Erziehung ist es, die Persönlichkeit des Zöglings zu entfalten und weiter zu entwickeln. Dies kann im positiven, wie auch im negativen Sinn geschehen. Für den Erziehenden sind die einzelnen Erziehungsvorgänge oft schwierig durchsetzbar. Deshalb werden bei dem Wort Erziehung bei den Menschen unterschiedliche Gefühle hervorgerufen. So entstehen bei dem Einen unbehagliche Gedanken, bei dem Anderen positive Gefühle. Es tauchen plötzlich Bilder der eigenen Kindheit auf. Der Keller, indem man eingesperrt endlose Minuten verbrachte, wenn man unartig war oder die schönen Erinnerungen, wenn man als Kind auf dem Schlitten den Berg herunter rodelte. Weil man sich seiner Gefühlsverknüpfung meistens nicht bewusst ist, gelingt es wenigen Menschen ganz unbefangen in die Erziehung einzusteigen. Man möchte nie wie die Mutter oder der Vater werden, die immer so streng waren. Aus diesem Grund führt man sich immer wieder den Satz vor Augen: „Ich werde mein Kind nie so erziehen, wie ich erzogen worden bin.“ Die negativen Erfahrungen und Erlebnisse in der eigenen Kindheit, werden dem Zögling verweigert. Die positiven Erfahrungen und Wünsche des Erziehenden werden dem Kind mit allen seinen Normen und werten vermittelt. Im Mittelpunkt der Erziehung steht der Mensch mit seinen Fragen nach sich selbst. Er versucht sein Verhalten zu begründen und sein Leben glücklich und sinnvoll zu gestalten. Aus diesem Grund wird es die Erziehung immer geben, bewusst oder unbewusst. Die Menschen streben danach Erwünschtes zu fördern und Unerwünschtes zu vermeiden. Würde es diese Unterscheidung nicht geben, so wäre eine Erziehung nicht nötig. Doch wie sollte sich der Erziehende verhalten, wenn der gewünschte Erziehungserfolg ausbleibt und sie auf ihre Grenzen stoßen?! Auf den folgenden Seiten wird ein Überblick über die Grenzen der Erziehung gegeben. Fragen wie: „Warum gibt es Grenzen?“, „Liegen sie in uns, bei uns oder haben wir sie vor uns?“, „Wer legt sie fest und wie muss man mit ihnen umgehen?“, „Können wir sie umgehen oder besitzt jeder Mensch Erziehungsgrenzen?“ werden analysiert und bearbeitet.
Inhaltsverzeichnis
1. Einführung
2. Definition des Erziehungsbegriffs und deren Relevanz für die Grenzdiskussion
2.1. Der Absichts- und Wirkungsbegriff in der Erziehung
2.2. Wer stellt die Grenzen fest?-7
3. Die Ursachen für das Scheitern in der Erziehung-10
3.1. „Das Fernsehen ist an allem schuld!“
4. Grenzen des Erziehers sind Grenzen der Erziehung
5. Literaturangabe
1. Einführung
Die Persönlichkeit eines jeden Menschen wird stark von der Erziehung geprägt. Denn die Aufgabe der Erziehung ist es, die Persönlichkeit des Zöglings zu entfalten und weiter zu entwickeln. Dies kann im positiven, wie auch im negativen Sinn geschehen. Für den Erziehenden sind die einzelnen Erziehungsvorgänge oft schwierig durchsetzbar.
Deshalb werden bei dem Wort Erziehung bei den Menschen unterschiedliche Gefühle hervorgerufen. So entstehen bei dem Einen unbehagliche Gedanken, bei dem Anderen positive Gefühle. Es tauchen plötzlich Bilder der eigenen Kindheit auf. Der Keller, indem man eingesperrt endlose Minuten verbrachte, wenn man unartig war oder die schönen Erinnerungen, wenn man als Kind auf dem Schlitten den Berg herunter rodelte.
Weil man sich seiner Gefühlsverknüpfung meistens nicht bewusst ist, gelingt es wenigen Menschen ganz unbefangen in die Erziehung einzusteigen. Man möchte nie wie die Mutter oder der Vater werden, die immer so streng waren. Aus diesem Grund führt man sich immer wieder den Satz vor Augen: „Ich werde mein Kind nie so erziehen, wie ich erzogen worden bin.“ Die negativen Erfahrungen und Erlebnisse in der eigenen Kindheit, werden dem Zögling verweigert. Die positiven Erfahrungen und Wünsche des Erziehenden werden dem Kind mit allen seinen Normen und werten vermittelt.
Im Mittelpunkt der Erziehung steht der Mensch mit seinen Fragen nach sich selbst. Er versucht sein Verhalten zu begründen und sein Leben glücklich und sinnvoll zu gestalten.
Aus diesem Grund wird es die Erziehung immer geben, bewusst oder unbewusst. Die Menschen streben danach Erwünschtes zu fördern und Unerwünschtes zu vermeiden. Würde es diese Unterscheidung nicht geben, so wäre eine Erziehung nicht nötig.
Doch wie sollte sich der Erziehende verhalten, wenn der gewünschte Erziehungserfolg ausbleibt und sie auf ihre Grenzen stoßen?!
Auf den folgenden Seiten wird ein Überblick über die Grenzen der Erziehung gegeben. Fragen wie: „Warum gibt es Grenzen?“, „Liegen sie in uns, bei uns oder haben wir sie vor uns?“, „Wer legt sie fest und wie muss man mit ihnen umgehen?“, „Können wir sie umgehen oder besitzt jeder Mensch Erziehungsgrenzen?“ werden analysiert und bearbeitet.
2. Definition des Erziehungsbegriffs und deren Relevanz für die Grenzdiskussion
Um die Frage zu beantworten, was die Grenzen der Erziehung sind, sollte man zuerst den Blick auf die Antwort, was Erziehung eigentlich ist, richten.
Einer der die Grenzendebatte bis heute lebendig hält, ist Wolfgang Brezinka. Er beschreibt den Erziehungsbegriff wie folgt:
„Es gibt Erziehung an sich nur als Abstraktionsergebnis, aber nicht in der Wirklichkeit. – Was in der Wirklichkeit vorkommt, sind konkrete Menschen, die neben vielen anderen auch folgendes wollen: bestimmte Menschen anders machen, als sie sind oder vermutlich werden würden, bleiben sie sich selbst oder dem Zufall überlassen. In der Alltagssprache heißt es: Sie wollen sie ´bilden´ , ´ausbilden´ , ´erziehen´, ´formen´, ´bekehren´, ´bessern´, ´missionieren´, ´unterrichten´, ´belehren´, ´aufklären´, ´informieren´, ´trainieren´, (seelisch) ´heilen´, ´resozialisieren´ usw.“ (Brezinka, 1981)
Das bedeutet nichts anderes, als eine Erlebens- und Verhaltensänderung bei einem Menschen, die durch Erzieher, Eltern oder Lehrern durch „geeignete Methoden“ beeinflusst wird. Die Definition des Erziehungsbegriffs („Beeinflussungsbegriffs“) führt also zu Vorgängen, die im unterschiedlichen Maße möglich, schwierig oder unmöglich sein können.
So schlagen die Eltern, Lehrer oder Erzieher sicherlich beim einen oder anderen Erziehungsvorgang die Hände über den Kopf zusammen. Mit Sicherheit fällt es ihnen leichter Sachen wie Lesen und Schreiben, Schnürsenkelknüpfung, Rad fahren oder die parlamentarische Demokratie beizubringen. Denn besondere Aufmerksamkeit fällt da in die Lehre des Konfliktbewusstseins, der Frustrationstoleranz, dem Durchsetzungswillen oder das Akzeptieren von Andersartigen. (siehe Lenzen S. 48ff)
Es wird immer Erwünschtes und Unerwünschtes in unserer Welt geben. Gäbe es diese Unterscheidung nicht, wäre eine Erziehung doch unnötig. Die Änderung eines Menschen damit völlig überflüssig. Da aber jeder von uns Erwünschtes fördern und Unerwünschtes vermeiden möchte, wird es auch die Erziehung immer geben – bewusst oder unbewusst!
Durch die Festlegung anspruchvollen Erziehungsziele erreicht man dann entweder schmerzliche Misserfolgerlebnisse oder glorreiche Erfolge. Jeder Erzieher setzt sich ein anderes erzieherisches Anspruchsniveau und macht mit deren Grenzen eine andere Erfahrung. Es entwickelt sich im Kopf ein gewisses Erwartungsbild bzw. Wunschbild.
„Beim Entwurf von Wunschbildern sind der Phantasie keine Grenzen gesetzt.“ (Brezinka, 1981)
Die Folge? Es gibt keine Grenze beim Denken der Zielentwürfe. Die Grenzen entstehen bei der Durchführung!
Deshalb ist es nicht zu verachten ein gewisses Grenzbewusstsein zu entwickeln. Das bedeutet, dass sich der Erzieher über eine Wirkungslosigkeit bei seinen Erziehungsmaßnahmen bewusst sein muss. Das verhindert übertriebene Erfolgserwartungen und verbreitet die Anpreisung von angeblich perfekten Erziehungsmethoden genauso wie eine definitive Kritik an anderen Erziehern. Das Grenzbewusstsein führt zu pädagogischer Relativität, Toleranz und Vorsicht. Die Akzeptanz eines Scheiterns muss vorhanden sein. Das setzt Schuldfähigkeit ohne Verzweiflung und Selbstanklage voraus. Für den grenzbewussten Erzieher, Lehrer oder Elternteil ist Scheitern etwas, was jedem passieren kann. Er trägt Misserfolge solidarisch, tröstet und hilft wenn er kann. (siehe Dollase S. 211f)
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- Arbeit zitieren
- Madeleine Nickel (Autor:in), 2003, Grenzen der Erziehung, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/39552
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