Die Gründe des Unternehmers für eine Veräußerung können aus privaten oder unternehmensstrategischen Erwägungen heraus resultieren. Es stellt sich ihm die Frage bzw. das Problem die Veräußerung für sich nach seinen rechtlichen und steuerlichen Zielen optimal zu gestalten. An diesem Punkt wird der Steuerberater eingeschaltet, da er in ständiger Beziehung mit seinem Mandant steht und die Rahmenbedingungen kennt. Die Veräußerungsmöglichkeiten sind vielfältig. Doch die geeignete Lösung für den Veräußerer zu finden, wobei die Interessen des Erwerbers unvermeidlich miteinfließen werden, ist eine Herausforderung für den Berater. Die Schwierigkeit besteht darin die Vorstellungen von Käufer und Verkäufer beim Unternehmenskauf bzw. –verkauf miteinander zu verknüpfen. Das Steuerrecht sowie das Zivilrecht kennen keine einheitliche Vorschrift für eine Unternehmensveräußerung, da die unternehmerische Tätigkeit von der Rechtsform abhängig ist und demzufolge unterschiedlich besteuert wird. Der Kauf bzw. Verkauf gestaltet sich vielschichtig, da dieser unter anderem durch steuerliche Aspekte geprägt ist. Durch die ständige Rechtsprechung und Gesetzesänderungen herrscht zwangsläufig immer eine gewisse Planungsunsicherheit. Durch das StSenkG und UntStFG haben sich die ertragsteuerlichen Bedingungen für den Käufer und Verkäufer wesentlich geändert.5 Die Änderungen bewirkten eine weitergreifende Besteuerung von Veräußerungsvorgängen, sowie die Abschaffung einiger Unternehmenskaufmodelle. Unter anderem ist ein Systemwechsel vollzogen worden, der das Anrechnungsverfahren durch das Halbeinkünfteverfahren ersetzte. Infolge der Veränderungen bei einem Unternehmensverkauf bzw. -kauf muss die Beratung in der Praxis durch umsetzbare, systemkonforme Gestaltungsmöglichkeiten erfolgen, um die steuerlichen Ziele der Beteiligten verwirklichen zu können. Im Folgenden der Arbeit sollen die Grundmodelle der Veräußerung, der Asset Deal und Share Deal, erläutert und anhand von ertragsteuerlichen Gesichtspunkten dargelegt werden. Der Umfang des Themengebietes beschränkt sich auf steuerrechtliche Aspekte. Die nachfolgenden Fälle sind auf das Inland begrenzt, wobei immer von einer voll entgeltlichen Veräußerung auszugehen ist. Insoweit werden Themen wie die zivilrechtliche Gestaltung der Verträge, Haftung, Gewährleistungen, Garantien, arbeitsrechtliche Gesichtspunkte, einbringungsgeborene Anteile und Finanzierungsaspekte außer Acht gelassen.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 2 Motive für Unternehmenskäufe und Unternehmensverkäufe
- 3 Asset Deal
- 3.1 Allgemeines
- 3.2 Verkauf durch natürliche Personen und Personengesellschaften
- 3.2.1 Verkauf von Privatvermögen
- 3.2.2 Verkauf von Betriebsvermögen
- 3.2.2.1 Betrieb / Teilbetrieb
- 3.2.2.2 Mitunternehmeranteil
- 3.2.2.3 Kaufpreisaufteilung beim Erwerber
- 3.2.2.4 Veräußerer gleich Erwerber
- 3.3 Verkauf durch Kapitalgesellschaft
- 3.4 Neutralisierung des Veräußerungsgewinns beim Verkäufer
- 4 Share Deal
- 4.1 Allgemeines
- 4.1.1 Share Deal
- 4.1.2 Relevante Beteiligung
- 4.2 Verkauf durch natürliche Personen und Personengesellschaften
- 4.2.1 Verkauf von Privatvermögen
- 4.2.1.1 Besteuerung von privaten Veräußerungsgeschäften
- 4.2.1.2 Besteuerung von Anteilen an Kapitalgesellschaften
- 4.2.2 Verkauf von Betriebsvermögen
- 4.2.2.1 Besteuerung der Anteile an Personengesellschaften
- 4.2.2.2 Besteuerung der Anteile an Kapitalgesellschaften
- 4.2.2.3 Neutralisierung des Veräußerungsgewinns beim Veräußerer
- 4.2.1 Verkauf von Privatvermögen
- 4.3 Verkauf durch Kapitalgesellschaft
- 4.3.1 Besteuerung der Anteile an Personengesellschaften
- 4.3.2 Besteuerung der Anteile an Kapitalgesellschaften
- 4.4 Vergleich der Unternehmenskaufmodelle
- 4.1 Allgemeines
- 5 Steuerliche Problemfelder
- 5.1 Interessengegensatz
- 5.2 Nutzung der Verlustvorträge
- 5.3 Realisierung von Körperschaftsteuerguthaben
- 5.4 Steuergestaltende Möglichkeiten
- 6 Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Studienarbeit befasst sich mit dem Vergleich von Asset Deals und Share Deals im Kontext von Unternehmenskäufen und -verkäufen. Ziel ist es, die steuerlichen Unterschiede und Besonderheiten beider Modelle aufzuzeigen und relevante Problemfelder zu beleuchten.
- Vergleich der steuerlichen Konsequenzen von Asset Deals und Share Deals
- Unterschiede in der Besteuerung bei Verkäufen durch natürliche Personen und Kapitalgesellschaften
- Relevante steuerliche Problemfelder bei Unternehmenstransaktionen
- Analyse der Möglichkeiten zur Steuergestaltung
- Bewertung der jeweiligen Vor- und Nachteile der beiden Modelle
Zusammenfassung der Kapitel
1 Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik des Unternehmenskaufes und -verkaufs ein und beschreibt die Relevanz des Vergleichs zwischen Asset Deal und Share Deal. Sie umreißt den Aufbau der Arbeit und die Forschungsfrage.
2 Motive für Unternehmenskäufe und Unternehmensverkäufe: Dieses Kapitel analysiert die verschiedenen Motive, die sowohl Käufer als auch Verkäufer bei Unternehmenstransaktionen leiten. Es werden sowohl strategische als auch finanzielle Gründe untersucht und anhand von Beispielen veranschaulicht, warum Unternehmen fusionieren, aufgekauft oder verkauft werden.
3 Asset Deal: Dieses Kapitel befasst sich ausführlich mit dem Asset Deal. Es erläutert die grundlegenden Prinzipien des Asset Deals, die verschiedenen Konstellationen (Verkauf durch natürliche Personen, Personengesellschaften und Kapitalgesellschaften) und die damit verbundenen steuerlichen Implikationen. Besondere Aufmerksamkeit wird der Neutralisierung von Veräußerungsgewinnen beim Verkäufer gewidmet und die komplexen Aspekte der Kaufpreisaufteilung detailliert erklärt.
4 Share Deal: Ähnlich wie Kapitel 3, konzentriert sich dieses Kapitel auf den Share Deal. Es beschreibt detailliert die steuerlichen Konsequenzen, die sich aus dem Kauf und Verkauf von Anteilen an Personengesellschaften und Kapitalgesellschaften ergeben. Der Fokus liegt auf den Unterschieden zur Besteuerung im Asset Deal und dem Vergleich der beiden Modelle. Der Unterschied zwischen relevanter und irrelevanter Beteiligung wird erklärt.
5 Steuerliche Problemfelder: Dieses Kapitel identifiziert und analysiert kritische steuerliche Aspekte und potenzielle Konflikte, die bei Unternehmenstransaktionen auftreten können. Es beleuchtet den Interessengegensatz zwischen Käufer und Verkäufer, die Nutzung von Verlustvorträgen, die Realisierung von Körperschaftsteuerguthaben und Möglichkeiten der Steuergestaltung. Beispiele aus der Praxis verdeutlichen die Komplexität der steuerlichen Herausforderungen.
Schlüsselwörter
Asset Deal, Share Deal, Unternehmenskauf, Unternehmensverkauf, Steuerrecht, Besteuerung, Kapitalgesellschaft, Personengesellschaft, Veräußerungsgewinn, Steuergestaltung, Verlustvorträge, Körperschaftsteuer.
Häufig gestellte Fragen zum Vergleich von Asset Deals und Share Deals
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit vergleicht Asset Deals und Share Deals im Kontext von Unternehmenskäufen und -verkäufen. Der Fokus liegt auf den steuerlichen Unterschieden und Besonderheiten beider Modelle sowie der Beleuchtung relevanter Problemfelder.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt die steuerlichen Konsequenzen von Asset Deals und Share Deals für natürliche Personen, Personengesellschaften und Kapitalgesellschaften. Es werden die Unterschiede in der Besteuerung bei verschiedenen Verkaufsformen analysiert, relevante steuerliche Problemfelder bei Unternehmenstransaktionen beleuchtet und Möglichkeiten zur Steuergestaltung untersucht. Ein Vergleich der Vor- und Nachteile beider Modelle wird ebenfalls vorgenommen.
Welche Arten von Unternehmenskäufen werden verglichen?
Die Arbeit vergleicht Asset Deals und Share Deals. Ein Asset Deal beinhaltet den Kauf einzelner Vermögensgegenstände eines Unternehmens, während ein Share Deal den Kauf von Anteilen an einem Unternehmen umfasst.
Welche Aspekte der Besteuerung werden betrachtet?
Die Arbeit betrachtet die Besteuerung von Veräußerungsgewinnen, die Nutzung von Verlustvorträgen, die Realisierung von Körperschaftsteuerguthaben und Möglichkeiten der Steuergestaltung bei beiden Modellen. Es werden die Unterschiede in der Besteuerung für natürliche Personen, Personengesellschaften und Kapitalgesellschaften detailliert analysiert.
Welche Problemfelder im Steuerrecht werden angesprochen?
Die Arbeit identifiziert und analysiert kritische steuerliche Aspekte und potenzielle Konflikte, die bei Unternehmenstransaktionen auftreten können, wie z.B. Interessengegensätze zwischen Käufer und Verkäufer, die Nutzung von Verlustvorträgen und die Realisierung von Körperschaftsteuerguthaben.
Werden Beispiele für die Steuergestaltung genannt?
Ja, die Arbeit beleuchtet Möglichkeiten der Steuergestaltung und veranschaulicht die Komplexität der steuerlichen Herausforderungen anhand von Praxisbeispielen.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit ist in Kapitel unterteilt, beginnend mit einer Einleitung, gefolgt von Kapiteln zu den Motiven für Unternehmenskäufe und -verkäufe, einer detaillierten Betrachtung von Asset Deals und Share Deals (inkl. Unterkapiteln zu verschiedenen Konstellationen und Steuerfragen), steuerlichen Problemfeldern und abschließend einem Fazit.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Inhalt?
Schlüsselwörter sind: Asset Deal, Share Deal, Unternehmenskauf, Unternehmensverkauf, Steuerrecht, Besteuerung, Kapitalgesellschaft, Personengesellschaft, Veräußerungsgewinn, Steuergestaltung, Verlustvorträge, Körperschaftsteuer.
Für wen ist diese Arbeit relevant?
Diese Arbeit ist relevant für Steuerberater, Wirtschaftsprüfer, Unternehmensjuristen, sowie für Personen und Unternehmen, die an Unternehmenskäufen und -verkäufen beteiligt sind und sich über die steuerlichen Implikationen informieren möchten.
- Quote paper
- Nicole Maier (Author), 2005, Unternehmenskauf und -verkauf. Asset Deal versus Share Deal, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/39446