[...] Insbesondere in den letzten Jahrzehnten ist die Bedeutung einer objektiven Unternehmensbewertung stark angestiegen. Im Rahmen der Globalisierung und der zunehmenden vertikalen Integration in einigen Branchen gehören Übernahmen von Unternehmen zum Alltag, als Beispiel sei hier die Pharmaindustrie genannt. Adäquate Bewertungsverfahren zur Preisermittlung von Unternehmensanteilen sind daher insbesondere zum gegenwärtigen Zeitpunkt von hohem betriebswirtschaftlichen Interesse. Im Rahmen der betriebswirtschaftlichen Theorie wurden im Zeitablauf verschiedene Verfahren zur Unternehmensbewertung entwickelt. Hatte sich im deutschsprachigen Raum lange Zeit die traditionelle Ertragswertmethode bewährt und etabliert, so scheint es seit geraumer Zeit einen Umbruch bzw. eine Entwicklung in der Betriebswirtschaftslehre zu geben. Seit mehr als zehn Jahren erregt ein neueres, aus dem angloamerikanischen Raum stammendes Verfahren Aufmerksamkeit – die verschiedenen Discounted-Cashflow-Methoden. Diese sind bereits seit 1998 durch das Institut der Wirtschaftsprüfer offiziell zugelassen und finden aktuell verstärkt Anwendung. Gegenstand dieser Arbeit ist eine Darstellung verschiedener, sowohl traditioneller als auch moderner Methoden zur Unternehmensbewertung. Mit Hilfe einer Fallstudie werden ausgewählte Verfahren zur Unternehmensbewertung an einem Praxisbeispiel verdeutlicht. Kapitel 2 hat einen einführenden Charakter – es beschreibt die Grundidee und den Zweck der Unternehmensbewertung. Es behandelt Aspekte, die für die Ausführungen der weiteren Kapitel nützlich oder erforderlich sind. Die Kapitel 3 bis 7 bilden den Kern der Arbeit. Hier werden verschiedene Unternehmensbewertungsverfahren nacheinander dargestellt. Im Mittelpunkt stehen dabei das Ertragswertverfahren und die Discounted Cashflow (DCF)-Methoden. Behandelt werden weiterhin traditionelle und alternative Ansätze. In Kapitel 8 wird die Darstellung mit Hilfe eines Praxisbeispiels veranschaulicht. Dadurch wird ermöglicht, die Verfahren konkret anzuwenden, über das Theoretische hinauszugehen und praktische Probleme aufzuzeigen. Anschließend wird in der Schlussbetrachtung die Praxisrelevanz der Unternehmensbewertungsverfahren kritisch gewürdigt und es erfolgt ein kurzer Ausblick in die Zukunft.
Inhaltsverzeichnis
- Unternehmensbewertung
- Einleitung
- Theoretische Grundlagen der Unternehmensbewertung
- Grundbegriffe der Unternehmensbewertung
- Anlässe der Unternehmensbewertung
- Die nicht dominierte Situation
- Die dominierte Situation
- Die Hauptfunktionen
- Die Nebenfunktionen
- Zwecke der Unternehmensbewertung
- Systematisierung der Bewertungsmethoden
- Grundsätze ordnungsmäßiger Unternehmensbewertung
- Traditionelle Methoden
- Der Unternehmensgesamtwert
- Der Reproduktionswert
- Der Ertragswert
- Die Grundformel des Unternehmensgesamtwertes
- Die Mittelwertmethode
- Die Verfahren der Geschäftswertabschreibung
- Die Ertragswertmethode
- Das Verfahren Schnettlers
- Methode der Übergewinnkapitalisierung
- Methoden der Übergewinnabgeltung / Übergewinnverrentung
- Das Stuttgarter Verfahren
- Abschließende Betrachtung der traditionellen Methoden
- Ermittlung des Ertragswertes eines Unternehmens
- Von der Investitionstheorie zur Unternehmensbewertung
- Ertragswert eines Unternehmens bei Sicherheit
- Ertragswert eines Unternehmens bei Unsicherheit
- Berücksichtigung des Planungshorizonts
- Bestimmung des Verkaufserlöses
- Ertragswert bei endlicher Lebensdauer
- Ertragswert bei unendlicher Lebensdauer
- Bestimmung der Renditeforderungen
- Grundsätzliche Überlegungen
- Capital Asset Pricing Model (CAPM)
- Opportunitätskostenprinzip
- Überlegungen zum Zusammenhang zwischen Rendite und Risiko
- Alternative Methoden der Unternehmensbewertung
- Multiplikatoransatz
- Einführung
- Die Bewertung nach der Multiplikatormethode in fünf Schritten
- Multiplikatorarten
- Beurteilung und Anwendung des Multiplikatorverfahrens
- Economic Value Added - EVA-Ansatz
- Definition von Economic Value Added
- Die Aussage des EVA
- Bewertung eines Unternehmens mittels des EVA
- Discounted Cash Flow Verfahren
- Einführung in die DCF-Verfahren
- Das Prinzip der DCF-Verfahren
- Systematisierung der DCF-Verfahren
- Abgrenzung: DCF-Verfahren und Ertragswertverfahren
- Vorbemerkungen zur Anwendung der DCF-Verfahren
- Die Konzeption des Free Cash Flow (FCF)
- Annahmen der DCF-Verfahren
- Die Methode des Adjusted Present Value (APV)
- Die Vorgehensweise der APV-Methode
- Erster Schritt der APV-Methode
- Zweiter Schritt der APV-Methode
- Die Weighted Average Cost of Capital (WACC) Methode
- Die Vorgehensweise der WACC-Methode
- Das Zirkularitätsproblem der WACC-Methode
- Die Methode des Flow To Equity (FTE)
- Anwendbarkeit der DCF-Verfahren und Fazit
- Fallstudie: Was ist mein Unternehmen wert?
- Darstellung der Unternehmung und deren Bilanz der Jahre 2003/04
- Quantifizierung von Planzielen durch Gespräche mit der Geschäftsführung
- Aufstellung der Planbilanzen für die kommenden drei Jahre
- Generierung bewertungsrelevanter Zahlen durch eine Free Cash Flow Rechnung
- Bestimmung des Opportunitätskostensatzes
- Eigenkapitalrendite mittels CAPM i.V.m. der richtigen Beta-Wahl
- Bestimmung des WACC Opportunitätskostensatzes
- Unternehmensbewertung mittels verschiedener Diskontierungs-ansätze
- Unternehmensbewertung mittels des Barwertverfahrens beim DCF Verfahren und des WACC Opportunitätskostensatzes
- Einfluß der Kapitalstruktur auf den Unternehmenswert, d.h. 100%ige Eigenkapitalfinanzierung
- Unternehmensbewertung unter der Beachtung einer Wachstumsrate (Gordon Growth Model)
- Vom Barwert zum Unternehmenswert
- Abschließende Betrachtung
- Theoretische Grundlagen der Unternehmensbewertung
- Systematisierung und Anwendung verschiedener Bewertungsmethoden
- Ermittlung des Ertragswertes eines Unternehmens
- Alternative Bewertungsmethoden wie EVA und DCF
- Praktische Anwendung der Methoden in einer Fallstudie
- Die Einleitung stellt den Rahmen des Buches dar und gibt eine Übersicht über die Themengebiete, die behandelt werden.
- Das zweite Kapitel behandelt die theoretischen Grundlagen der Unternehmensbewertung, einschließlich der Grundbegriffe, Anlässe und Zwecke der Bewertung.
- Kapitel drei präsentiert eine Systematisierung der Bewertungsmethoden, wobei sowohl traditionelle Methoden wie der Reproduktionswert und der Ertragswert, als auch moderne Ansätze wie der EVA-Ansatz und die DCF-Verfahren vorgestellt werden.
- Kapitel vier beschäftigt sich mit der Ermittlung des Ertragswertes eines Unternehmens, indem es die verschiedenen Aspekte der Ertragswertberechnung bei Sicherheit und Unsicherheit beleuchtet.
- Kapitel fünf behandelt die Bestimmung der Renditeforderungen, wobei das Capital Asset Pricing Model (CAPM) und das Opportunitätskostenprinzip im Detail erläutert werden.
- Das sechste Kapitel führt alternative Bewertungsmethoden wie den Multiplikatoransatz und den Economic Value Added (EVA) Ansatz näher aus.
- Kapitel sieben befasst sich mit den Discounted Cash Flow (DCF)-Verfahren, die eine wichtige Rolle in der modernen Unternehmensbewertung spielen.
- Die Fallstudie in Kapitel acht zeigt die praktische Anwendung der erlernten Bewertungsmethoden an einem realen Unternehmensbeispiel.
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Der Text verfolgt das Ziel, ein umfassendes Verständnis der Unternehmensbewertung zu vermitteln. Dabei werden die wichtigsten theoretischen Grundlagen, Methoden und Ansätze der Bewertung praxisnah erläutert. Die Fallstudie am Ende des Buches veranschaulicht die praktische Anwendung der erlernten Methoden.
Zusammenfassung der Kapitel
Schlüsselwörter
Unternehmensbewertung, Bewertungsmethoden, Ertragswert, Reproduktionswert, Discounted Cash Flow (DCF), Capital Asset Pricing Model (CAPM), Economic Value Added (EVA), Multiplikatoransatz, Fallstudie, Opportunitätskosten, Renditeforderungen, Planungshorizont, Risiko, Sicherheit.
- Quote paper
- Thomas Hartwig (Author), 2004, Was ist mein Unternehmen wert? Unternehmensbewertungsverfahren, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/39409