Unternehmen sind in der heutigen Zeit einem turbulenten Umfeld ausgesetzt. Der Wandel vom Verkäufer- zum Käufermarkt hat zur Folge, dass die Zahl der Produktvarianten relativ zur Anzahl der insgesamt abgesetzten Einheiten stark zunimmt. Gleichzeitig unterliegen die Preise den Folgen eines Überangebots. Der hohe Wettbewerbsdruck führt dazu, dass die Marktreife („Time-to-Market“) der Produkte immer schneller erreicht werden muss. Weitere sich dynamisch ändernde Rahmenbedingungen, wie beispielsweise die Globalisierung der Waren- und Informationsflüsse, die rasanten Entwicklungen in der Logistik- und der Kommunikationstechnik und der Einfluss von Standorten mit unterschiedlichen Markt- und Kostenstrukturen führen zu einer Intensivierung des Wettbewerbs in einer zuvor nie erlebten Geschwindigkeit. Dies verstärkt die Notwendigkeit einer kontinuierlichen Anpassungsfähigkeit der Fabrik- und Produktionsstruktur an das gegebene Unternehmensumfeld und die Beherrschung der zunehmenden Variantenkomplexität bei gleichzeitiger Optimierung von Kosten und Qualität.
Je nach Veränderungshäufigkeit sind die Organisations- und Produktionsstrukturen des Unternehmens auf deren Wettbewerbsfähigkeit zu prüfen und gegebenenfalls anzupassen. Dabei stellt sich die Frage wie die zukünftige Fabrik gestaltet werden kann, um den gegenwärtigen und künftigen Anforderungen zu entsprechen. Parolen wie kontinuierliche Verbesserung, Konzentration auf die Kernkompetenzen und Reduzierung der Fertigungstiefe durch kollaborative Zusammenarbeit mit den Wertschöpfungspartnern sind gegenwärtig in aller Munde. Diese Anstöße reichen jedoch allein nicht aus, um langfristig eine wirtschaftliche Produktionsstruktur aufzubauen. Vielmehr müssen diese Ansätze durch weitere fabrik- und produktionsspezifische Inhalte erweitert werden.
Die neuste Delphi-Studie und die aktuellsten Ergebnissen deutscher Forschungsinstitute haben aufgezeigt, wie die zukunftsfähige Fabrik auszusehen hat: kleine, flexible und schnell wandlungsfähige Produktionseinheiten auf modularer Basis, die über „temporäre Netzwerke“ verbunden sind und teilweise nur für eine begrenzte Zeit mit einem bestimmten Produkt einen bestimmten Markt bedienen.
Inhaltsverzeichnis
- Einführung
- Integrierte Fabrikplanung
- Herausforderungen und Entwicklungstendenzen der Fabrik der Zukunft
- Schneller und fehlerarmer Produktionsanlauf
- Rechnergestützte Planung
- Veränderungsfähige Fabriksysteme
- Grundsätze der modernen Fabrik- u. Produktionsplanung
- Begriff und Umfang der Fabrik- und Produktionsplanung
- Kooperation und Integration als Kernelemente von Planungsansätzen
- Standardisierung als Planungsgrundsatz
- Wertstromorientierung als Basis für die Auslegung von Fabriken
- Wandlungsfähigkeit durch innere und äußere Mobilität
- Digitale Fabrik - Bindeglied zwischen Planung und Fabrikkonzepten
- Digitale Fabrikplanung
- Moderne Werkzeuge der digitalen Fabrikplanung
- Modelle und Konzepte der zeitgemäßen Fabrik- und Produktionsplanung
- Systemeigenschaft wandlungsfähiger Fabriksysteme
- Grundlagen
- Design for Changeablility
- Bewertungsverfahren zur Beurteilung der Wirtschaftlichkeit wandlungsfähiger Fabriksysteme
- Anpassungsfähigkeit durch mobile Fabriken
- Grundlagen
- Ausgestaltung modularer Strukturen
- Anwendung der mobilen Fabrik
- Die Minifabrik als Zukunft effizienter Produktion
- Wesen und Einsatzfelder der Minifabrik
- Anforderungen und Aufbau einer Minifabrik
- Die Virtuelle Fabrik als Beispiel für kollaborative Produktion
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit den Trends, Methoden und Grundsätzen der modernen Fabrik- und Produktionsplanung. Sie analysiert die Herausforderungen und Entwicklungstendenzen der Fabrik der Zukunft und präsentiert verschiedene Konzepte und Modelle für die Gestaltung zeitgemäßer Fabriksysteme. Der Fokus liegt dabei auf den Aspekten der Flexibilität, Wandlungsfähigkeit und Anpassungsfähigkeit, die für die erfolgreiche Bewältigung des dynamischen Unternehmensumfelds von essentieller Bedeutung sind.
- Herausforderungen und Entwicklungstendenzen der Fabrik der Zukunft
- Digitale Fabrikplanung und moderne Werkzeuge
- Konzepte für wandlungsfähige Fabriksysteme: Mobile Fabriken, Minifabriken
- Die Rolle der Virtuellen Fabrik für kollaborative Produktion
- Grundsätze und Methoden der modernen Fabrik- und Produktionsplanung
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel beleuchtet das dynamische Umfeld von Produktionsunternehmen und die daraus resultierenden Herausforderungen für die Fabrikplanung. Es werden wichtige Einflussfaktoren wie die Globalisierung, die rasante technologische Entwicklung und der steigende Wettbewerbsdruck beleuchtet. Das Kapitel thematisiert auch die Notwendigkeit von flexiblen und wandlungsfähigen Produktionsstrukturen.
Kapitel 2 beschäftigt sich mit dem Konzept der integrierten Fabrikplanung. Es werden wichtige Aspekte wie die Zusammenarbeit mit Partnern, die Standardisierung von Prozessen und die Wertstromorientierung als Grundlage für die Planung von Fabriken diskutiert.
Kapitel 3 fokussiert auf die digitale Fabrik und ihre Rolle als Bindeglied zwischen Planung und Fabrikkonzepten. Es werden die Möglichkeiten der digitalen Fabrikplanung und moderne Werkzeuge wie 3D-Modellierung, Simulations- und Planungssoftware vorgestellt.
Kapitel 4 geht auf verschiedene Modelle und Konzepte für zeitgemäße Fabriksysteme ein. Es werden die Systemeigenschaft wandlungsfähiger Fabriksysteme, die Anpassungsfähigkeit durch mobile Fabriken und das Konzept der Minifabrik als Zukunft effizienter Produktion behandelt.
Kapitel 5 beschreibt die Virtuelle Fabrik als Beispiel für kollaborative Produktion. Es werden die Chancen und Herausforderungen der Zusammenarbeit zwischen Unternehmen in einem globalen Netzwerk dargestellt.
Schlüsselwörter
Fabrikplanung, Produktionsplanung, Fabrik der Zukunft, Wandlungsfähigkeit, Flexibilität, Anpassungsfähigkeit, Digitale Fabrik, Mobile Fabrik, Minifabrik, Virtuelle Fabrik, Kollaborative Produktion, Wertstromorientierung, Standardisierung, Design for Changeablility.
- Quote paper
- Boris Bickel (Author), Marcel Schuster (Author), 2005, Trends, Methoden und Grundsätze moderner Fabrik- und Produktionsplanung, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/39379