"Nach Innen geht der geheimnisvolle Weg. In uns, oder nirgends ist die Ewigkeit mit ihren Welten – die Vergangenheit und die Zukunft." Dieses, aus Novalis Blütenstaub-Fragment 16 stammende, Zitat wurde für die Schriftsteller der Frühromantik zu einem Ideal ihrer Zeit. Es galt das Unbewusste des Menschen zu erforschen und durch das Verbinden von Innerem und Äußerem das Goldene Zeitalter wiederherzustellen.
Allerdings wurde in der Literatur dieser Zeit auch dargestellt, dass die alleinige Konzentration auf das Unbewusste schwerwiegende Folgen haben kann. So wurde Christian in Ludwig Tiecks Runenberg (1802) wahnsinnig, als er die Geheimnisse der Bergwelten, welche als Symbol sein Inneres stehen, entdeckte. Er war nicht mehr fähig in der äußeren Welt klarzukommen.
Auch in E.T.A. Hoffmanns Erzählung Die Bergwerke zu Falun (1816), welches erst viel später erscheint, wurde die Erforschung des Unbewussten, welches in diesem Fall durch die Bergwerke symbolisiert wurde, für Elis Fröbom zum Verhängnis. In dem nun folgenden Text werden die verschiedenen Stadien der dargestellten Figur analysiert. Diese Analyse soll erklären warum Elis Weg in sein Inneres zu einer Einbahnstraße wird, aus der es außer dem Tod keinen Ausweg mehr gibt.
Inhaltsverzeichnis
- I. Einleitung
- II. Hauptteil
- II.1. Verlauf der Einkehr ins Ich
- II.2. Der Tod der Mutter als bedeutender Einschnitt in Elis Leben
- II.3. Bedeutung der Begegnung mit dem Unbekannten
- II.4. Bedeutung des Traums
- II.5. Elis Ankunft in Falun und die Begegnung mit Ulla
- II.6. Elis erster Abstieg in die Tiefe des Bergwerks
- II.7. Das falsche Hochzeitsversprechen und Elis Reaktion darauf
- II.8. Die Rückkehr ins Bergwerk und ihre Folgen
- II.9. Der Hochzeitstag und Elis Tod
- II.10. Nachtrag
- III. Konklusion
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Novelle „Die Bergwerke zu Falun“ von E.T.A. Hoffmann analysiert die Einkehr der Hauptfigur Elis Fröbom in sein eigenes Ich. Die Analyse untersucht den Verlauf dieser inneren Reise und die Faktoren, die zu Elis Selbstzerstörung führen.
- Der Tod der Mutter als Ausgangspunkt für Elis Identitätskrise und seine Abwendung von der Außenwelt
- Die Bergwerke als Symbol für das Unbewusste und die Verlockung der inneren Welt
- Die Bedeutung des Traumes als Vorahnung der zukünftigen Ereignisse und das Aufeinandertreffen von Bewusstsein und Unbewusstsein
- Elis zunehmende Isolation und die Unfähigkeit zur Kommunikation mit seiner Umgebung
- Die Rolle des Fremden als Vermittler zwischen Elis und der Welt des Bergbaus
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die zentrale Thematik der Novelle vor: Die Einkehr des Protagonisten Elis in sein Inneres und die daraus resultierenden Folgen. Sie beleuchtet den Einfluss der Frühromantik auf die Darstellung des Unbewussten und die symbolische Bedeutung der Bergwerke.
Der Hauptteil beginnt mit der Analyse der einzelnen Etappen von Elis Einkehr ins Ich. Der Tod der Mutter wird als ein bedeutender Einschnitt in Elis Leben dargestellt, der ihn in eine tiefe Identitätskrise stürzt. Die Begegnung mit dem Unbekannten im Bergwerk symbolisiert die Verlockung des Unbewussten und der inneren Welt, die Elis zunehmend fasziniert. Der Traum, den Elis erlebt, enthält wichtige Vorahnungen über sein zukünftiges Schicksal und die Beziehung zu Ulla Dahlsjö.
Die folgenden Kapitel beleuchten Elis Ankunft in Falun, seine Begegnung mit Ulla, den ersten Abstieg in die Bergwerke, die Verführung durch Torbern und die Reaktion auf das falsche Hochzeitsversprechen.
Schlüsselwörter
Die zentralen Themen und Begriffe der Novelle sind die Einkehr ins Ich, die Identitätskrise, das Unbewusste, der Tod der Mutter, die Bergwerke als Symbol, die Bedeutung des Traums, die Isolation, der Verlust der Kommunikation, die Begegnung mit dem Unbekannten und die Beziehung zwischen Elis und Ulla Dahlsjö.
- Quote paper
- Christina di Bartolomeo (Author), 2002, Über E.T.A. Hoffmanns "Bergwerke zu Falun", Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/39371