Die Gründung des Wissenschaftlich-humanitären Komitees 1897 in Magnus Hirschfelds Berliner Wohnung gilt als Auftakt der Schwulenbewegung. Die dort geleistete Arbeit wurde Grundlage für die Emanzipation politischen Handelns von Homosexuellen, die bis heute Anfeindungen ausgesetzt sind.
In dieser Arbeit wird die wechselvolle Geschichte der Schwulen- und Lesbenbewegung(en) in Deutschland seit den 1960er Jahren beleuchtet (bis 1990 sowohl die Situation in der DDR als auch in der BRD).
Ziel ist es, aufzuzeigen, wieviel Anteil die Homosexuellenbewegung bei der Entwicklung eines Selbstverständnisses der Schwulen und Lesben hatte. Ebenfalls Gegenstand sind die Zielsetzungen der Bewegung und deren Realisierung. Darüber hinaus interessieren die Fragen nach dem Warum und Wie der Herausbildung der öffentlichen Akzeptanz, Ignoranz und/oder Abneigung Homosexueller und inwieweit sie selbst für die (mittlerweile überwiegend positive) gesellschaftliche Entwicklung verantwortlich gemacht werden können.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Zur Schwulenbewegung seit 1968
- Die Geschichte der Schwulenbewegung
- Deutsche Demokratische Republik
- Bundesrepublik Deutschland
- Die Auswirkungen der Schwulenbewegung auf das Bild Homosexueller in der Gesellschaft
- Die Geschichte der Schwulenbewegung
- Die Lesbenbewegung in Deutschland seit 1968
- Bundesrepublik Deutschland
- Deutsche Demokratische Republik
- Die Lesbenbewegung im vereinten Deutschland
- Homosexualität im Spiegel der Medien der 1970er bis 90er Jahre
- Gesellschaft und Homosexualität heute
- Gründe für die Abneigung gegenüber Homosexuellen
- Ressentiments gegen Homosexuelle in der heutigen Gesellschaft
- Identitätsproblematik lesbischer Frauen
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Entwicklung der Homosexuellenbewegung in Deutschland seit 1968 und beleuchtet deren Einfluss auf das öffentliche Bild von Schwulen und Lesben.
- Die Geschichte und die Folgen des Aufbruchs der Homosexuellenbewegung in das Bewusstsein der deutschen Öffentlichkeit
- Die Rolle der Bewegung bei der Entwicklung eines Selbstverständnisses von Schwulen und Lesben
- Die Zielsetzungen der Bewegung und ihre Realisierung
- Die Gründe für die Herausbildung öffentlicher Akzeptanz, Ignoranz und/oder Abneigung gegenüber Homosexuellen
- Die Entwicklung von Aktionsgruppen und die Etablierung einer sichtbaren homosexuellen Kultur
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Anfänge der Schwulenbewegung dar und beleuchtet die Entstehung des Wissenschaftlich-humanitären Komitees (WhK). Es werden Unterschiede in der Entwicklung der Schwulen- und Lesbenbewegung hervorgehoben, die sich in den frühen Jahren vornehmlich in nicht-öffentlichen Bereichen abspielte.
Kapitel II analysiert die Geschichte der Schwulenbewegung seit 1968, wobei die Entwicklungen in der BRD und in der DDR getrennt betrachtet werden. Die Liberalisierung des Paragraphen 175 StGB wird als entscheidender Impuls für das Erstarken der Bewegung in Deutschland dargestellt.
Kapitel III setzt sich mit der Lesbenbewegung seit 1968 auseinander und untersucht die Situation in der BRD, der DDR und im vereinten Deutschland. Die Ausstrahlung des Films „Nicht der Homosexuelle ist pervers, sondern die Situation, in der er lebt“ von Rosa von Praunheim wird als ein Schlüsselmoment in der Entwicklung der Bewegung hervorgehoben.
Kapitel IV beleuchtet die Darstellung von Homosexualität in den Medien der 1970er bis 90er Jahre.
Kapitel V untersucht die gesellschaftliche Situation von Homosexuellen heute und beleuchtet die Gründe für Abneigung und Ressentiments gegenüber Homosexuellen in der heutigen Gesellschaft. Darüber hinaus befasst sich das Kapitel mit der Identitätsproblematik lesbischer Frauen.
Schlüsselwörter
Homosexuellenbewegung, Schwulenbewegung, Lesbenbewegung, Paragraph 175, Christopher Street Day, Selbstverständnis, Akzeptanz, Ignoranz, Abneigung, Medien, Gesellschaft, Identitätsproblematik.
- Quote paper
- Ricardo Westphal (Author), J.-Ch. Busker (Author), 2005, Die Geschichte der Homosexuellenbewegung in Deutschland seit 1968 und ihre Auswirkungen auf das Bild von Schwulen und Lesben in der Gesellschaft, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/39323