„Damit ist eine der Forderungen gekennzeichnet, die heute bei Begründung einer solchen Anstalt in Betracht kommen, wie die Waldorfschule eine sein soll. In ihrem pädagogischen und methodischen Geiste muss Idealismus wirken; aber ein Idealismus, der die Macht hat, in dem aufwachsenden Menschen die Kräfte und Fähigkeiten zu erwecken, die er im weiteren Lebensverlauf braucht, um für die gegenwärtige Menschengemeinschaft Arbeitstüchtigkeit und für sich einen unterstützenden Lebenshalt zu haben“ (Steiner 2002, S.53)
Diese Worte formulierte Rudolf Steiner, der Begründer der Waldorfschule, 1919, in dem Jahr, in dem die erste Waldorfschule in Stuttgart gegründet wurde. Im Jahr 2002 gab es in der BRD bereits 172 Waldorfschulen (vgl. Ullrich 2002, S.142), damit ist sie hier in der Gruppe der allgemein bildenden Schulen in freier Trägerschaft nach den katholischen und evangelischen Schulen am dritthäufigsten vertreten (vgl. Arbeitsgemeinschaft Freier Schulen 1999,S.153).
Die Waldorfpädagogik scheint einen großen Anklang zu finden, wenn man diese Zahlen betrachtet. Andererseits wird sie auch stark diskutiert, kritisiert bzw. abgelehnt.
Obwohl sie relativ weit verbreitet ist, haben meiner Ansicht nach viele Menschen, die nicht direkt mit ihr in Berührung gekommen sind, ein unzureichendes bzw. gar kein Bild von der dort angewandten Pädagogik und den Besonderheiten des Schulalltags.
Es geht mir in dieser Arbeit hauptsächlich um eine Darstellung der Entstehungsgeschichte, der Prinzipien und Besonderheiten der Waldorfschule. Zu diesem Zweck möchte ich zunächst
auf die geistigen Grundlagen und den Gründer dieser Schule eingehen, d.h. ich werde die Geisteshaltungen und den Lebenslauf Rudolf Steiners erläutern. Anschließend werde ich mich mit der Waldorfschule selbst befassen und auf einzelne Prinzipien eingehen.
Im Anschluss daran möchte ich mich in der gebotenen Kürze mit der Kritik an der Waldorfschule auseinandersetzen. Diese Kritikpunkte zu diskutieren, würde den Rahmen der Arbeit sprengen. Aus diesem Grund werde ich mich mit diesem Thema nur kurz beschäftigen und es dem Leser/der Leserin überlassen, seine/ihre eigene Meinung zu dieser Kritik bzw. zur Waldorfpädagogik im Allgemeinen zu bilden.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Der Gründer der Waldorfschule: Rudolf Steiner
- 3. Die geistigen Grundlagen der Waldorfpädagogik
- 3.1. Was ist Anthroposophie?
- 3.2. Goetheanismus
- 3.3. Die Entwicklungslehre Steiners
- 4. Die Struktur, Ordnung und die Besonderheiten der Waldorfschule
- 4.1. Die praktische Umsetzung der Waldorfpädagogik
- 4.1.1. Das Klassenlehrerprinzip
- 4.1.2. Die Temperamentserziehung
- 4.1.3. Das Zeugnis an einer Waldorfschule
- 4.1.4. Das genetische, organische und rhythmische Lehrgefüge
- 4.1.5. Praktika und Projekte
- 4.2. Die Organisation und Verwaltung der Schule
- 4.1. Die praktische Umsetzung der Waldorfpädagogik
- 5. Kritik an der Waldorfschule
- 6. Schlusswort: Ist die Waldorfschule eine gute reformpädagogische Alternative?
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit zielt darauf ab, die Waldorfschule umfassend darzustellen und zu kritisieren. Die Entstehungsgeschichte, die Prinzipien und Besonderheiten der Schule werden beleuchtet. Der Fokus liegt auf der Erläuterung der geistigen Grundlagen und des Gründers, Rudolf Steiner. Die Arbeit streift die Kritik an der Waldorfschule, ohne diese jedoch ausführlich zu diskutieren.
- Die geistigen Grundlagen der Waldorfpädagogik (Anthroposophie)
- Das Leben und Wirken Rudolf Steiners
- Die Struktur und Besonderheiten der Waldorfschule
- Praktische Umsetzung der Waldorfpädagogik
- Kritikpunkte an der Waldorfschule
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik der Waldorfschule ein und betont deren Popularität und gleichzeitig die kontroversen Diskussionen um sie. Sie benennt das Ziel der Arbeit: eine Darstellung der Entstehungsgeschichte, Prinzipien und Besonderheiten der Waldorfschule, unter Einbezug der geistigen Grundlagen und des Gründers. Die Einleitung deutet die kurze Behandlung der Kritik an der Schule an, um den Rahmen der Arbeit einzuhalten.
2. Der Gründer der Waldorfschule: Rudolf Steiner: Dieses Kapitel skizziert das Leben Rudolf Steiners, von seiner bescheidenen Herkunft bis zu seiner Rolle als Begründer der Anthroposophie und der Waldorfschule. Es beleuchtet seine Ausbildung, seine frühen Einflüsse (Herbart, Goethe, Koguzki), seine Tätigkeit innerhalb und außerhalb der Theosophischen Gesellschaft, und schließlich die Gründung der Anthroposophischen Gesellschaft und der ersten Waldorfschule. Der Fokus liegt auf den prägenden Ereignissen und Beziehungen, die Steiners Denken und Handeln formten.
3. Die geistigen Grundlagen der Waldorfpädagogik: Dieses Kapitel befasst sich mit den philosophischen und spirituellen Grundlagen der Waldorfpädagogik, insbesondere mit der Anthroposophie. Es erläutert zentrale Konzepte der Anthroposophie, wie die Reinkarnation und die Entsprechung von Makrokosmos und Mikrokosmos, und zeigt deren Relevanz für das pädagogische Konzept der Waldorfschule. Der Abschnitt legt die philosophischen Wurzeln der Schule dar und liefert den Kontext für das Verständnis des pädagogischen Ansatzes.
4. Die Struktur, Ordnung und die Besonderheiten der Waldorfschule: Dieses Kapitel beschreibt die Struktur und Organisation der Waldorfschule sowie deren spezielle pädagogische Methoden. Es erläutert das Klassenlehrerprinzip, die Berücksichtigung von Temperamenten, das spezifische Zeugnissystem, das rhythmische Lehrgefüge und die Bedeutung von Praktika und Projekten. Der Schwerpunkt liegt auf der praktischen Umsetzung der anthroposophischen Prinzipien im Schulalltag und auf den charakteristischen Merkmalen des Waldorfschulsystems.
5. Kritik an der Waldorfschule: Dieses Kapitel gibt einen kurzen Überblick über die Kritikpunkte an der Waldorfschule, ohne diese im Detail zu besprechen. Es wird lediglich angedeutet, dass eine ausführliche Auseinandersetzung mit der Kritik den Rahmen der Arbeit sprengen würde. Der Leser wird aufgefordert, sich seine eigene Meinung zu bilden.
Schlüsselwörter
Waldorfschule, Rudolf Steiner, Anthroposophie, Reformpädagogik, Klassenlehrerprinzip, Temperamentserziehung, geistige Entwicklung, ganzheitliche Pädagogik, Kritik.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur vorliegenden Arbeit über die Waldorfschule
Was ist der Inhalt dieser Arbeit über die Waldorfschule?
Diese Arbeit bietet einen umfassenden Überblick über die Waldorfschule. Sie behandelt die Entstehungsgeschichte, die Prinzipien und Besonderheiten der Schule, den Fokus auf die geistigen Grundlagen und den Gründer Rudolf Steiner, sowie einen kurzen Abriss der Kritik an der Waldorfschule. Die Arbeit beinhaltet ein Inhaltsverzeichnis, eine Zielsetzung mit Themenschwerpunkten, Zusammenfassungen der einzelnen Kapitel und Schlüsselwörter.
Wer war Rudolf Steiner und welche Rolle spielt er in der Waldorfpädagogik?
Rudolf Steiner war der Gründer der Anthroposophie und der Waldorfschule. Die Arbeit skizziert sein Leben, seine Ausbildung und seine Einflüsse, seine Tätigkeit innerhalb und außerhalb der Theosophischen Gesellschaft, und die Gründung der Anthroposophischen Gesellschaft und der ersten Waldorfschule. Sein Denken und Handeln formten maßgeblich die Waldorfpädagogik.
Welche geistigen Grundlagen liegen der Waldorfpädagogik zugrunde?
Die geistigen Grundlagen der Waldorfpädagogik sind in der Anthroposophie zu finden. Die Arbeit erläutert zentrale Konzepte der Anthroposophie, wie die Reinkarnation und die Entsprechung von Makrokosmos und Mikrokosmos, und zeigt deren Relevanz für das pädagogische Konzept der Waldorfschule. Die philosophischen Wurzeln der Schule werden dargelegt, um den pädagogischen Ansatz zu verstehen.
Wie ist die Struktur und Organisation der Waldorfschule aufgebaut?
Die Arbeit beschreibt die Struktur und Organisation der Waldorfschule und ihre pädagogischen Methoden. Das Klassenlehrerprinzip, die Berücksichtigung von Temperamenten, das Zeugnissystem, das rhythmische Lehrgefüge und die Bedeutung von Praktika und Projekten werden erläutert. Der Fokus liegt auf der praktischen Umsetzung anthroposophischer Prinzipien im Schulalltag und den charakteristischen Merkmalen des Systems.
Welche Kritikpunkte werden an der Waldorfschule geübt?
Die Arbeit bietet einen kurzen Überblick über die Kritikpunkte an der Waldorfschule, ohne diese detailliert zu diskutieren. Es wird angedeutet, dass eine ausführliche Auseinandersetzung den Rahmen der Arbeit sprengen würde. Der Leser wird aufgefordert, sich seine eigene Meinung zu bilden.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Inhalt dieser Arbeit am besten?
Die Schlüsselwörter sind: Waldorfschule, Rudolf Steiner, Anthroposophie, Reformpädagogik, Klassenlehrerprinzip, Temperamentserziehung, geistige Entwicklung, ganzheitliche Pädagogik, Kritik.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in folgende Kapitel: Einleitung, Der Gründer der Waldorfschule: Rudolf Steiner, Die geistigen Grundlagen der Waldorfpädagogik, Die Struktur, Ordnung und die Besonderheiten der Waldorfschule, Kritik an der Waldorfschule, und Schlusswort: Ist die Waldorfschule eine gute reformpädagogische Alternative?
Welches ist das Ziel dieser Arbeit?
Das Ziel der Arbeit ist eine umfassende Darstellung und Kritik der Waldorfschule. Sie beleuchtet Entstehungsgeschichte, Prinzipien und Besonderheiten, wobei der Fokus auf den geistigen Grundlagen und Rudolf Steiner liegt. Die Kritik wird nur kurz angerissen.
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- Sarah Kleefuß (Author), 2004, Darstellung und Kritik der Waldorfschule, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/39258