Mit nur fünf fertigen Filmen ging Jaques Tati (1908-1982) in die Geschichte ein. Häufig wurde ihm vorgeworfen ein Gegner der Moderne und auch der modernen Architektur zu sein. Für seinen Film Play Time ließ Tati eine ganze Stadt als Film Kulisse erbauen. Selten wurden Tatis filmische Beiträge zur Architektur gewürdigt, denn was für ein Gegner der Architektur ist dies, der für einen Film eine Stadt bauen lässt? Doch war Tati selbst ein Technikbegeisterter und oft Pionier. So naiv und unbeholfen seine Figur Monsieur Hulot erscheint, so detailgetreu und präzise ging Tati an seine Arbeit. Hoch bewusst war seine Auseinandersetzung mit der Architektur und dem Design seiner Zeit.
Seine Filme begleiteten die Modernisierung der französischen Gesellschaft von den 40ern bis in die späten 70er. So könnten Tatis Überlegungen zur Lebensart als unmittelbarer Gegenentwurf zu Le Corbusiers 1943 veröffentlichten Charta von Athen und den Werken Mies van der Rohes gesehen werden. Der humoristischen Architektur-Kritik die Tati und sein Architekt Lagrange äußern will in diese Arbeit auf den Grund gehen
Inhaltsverzeichnis
- EINLEITUNG
- LES FENÊTRES QUI LOUCHENT - MON ONCLE
- LEBEN IN DER MODERNE - PLAY TIME
- VERKEHRSFÜHRUNG UND CHAOS - TRAFFIC
- LE CORBUSIER IM DIALOG MIT TATI
- GEGNER ODER UNTERSTÜTZER DER ARCHITEKTUR?
- LITERATUR
- ABBILDUNGSVERZEICHNIS
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht Jacques Tatis filmische Auseinandersetzung mit der Moderne und der Architektur des 20. Jahrhunderts. Sie analysiert, wie Tati die architektonischen Veränderungen der französischen Gesellschaft in seinen Filmen kritisch beleuchtet und die Funktionsweise von moderner Architektur in Frage stellt.
- Tatis Kritik an der modernen Architektur und der Lebensart des Kleinbürgertums
- Die Rolle der Architektur in Tatis Filmen als Ausdruck von gesellschaftlichem Wandel
- Der Kontrast zwischen „altem Paris“ und „neuem Paris“ in „Mon Oncle“
- Tatis filmische Gestaltung von modernistischer Architektur und deren Benutzer
- Die Frage der Bewohn- und Benutzbarkeit moderner Architektur
Zusammenfassung der Kapitel
- EINLEITUNG: Die Einleitung führt in Jacques Tatis Leben und Werk ein, stellt die zentrale These der Arbeit vor und beschreibt Tatis kritische Auseinandersetzung mit der Modernisierung der französischen Gesellschaft.
- LES FENÊTRES QUI LOUCHENT - MON ONCLE: Dieses Kapitel analysiert Tatis Film „Mon Oncle“ und stellt den Kontrast zwischen dem „alten Paris“ und dem „neuen Paris“ dar. Dabei wird die Kritik an modernen Wohnformen, Möbelstücken und dem Kleinbürgertum beleuchtet.
- LEBEN IN DER MODERNE - PLAY TIME: Dieses Kapitel konzentriert sich auf den Film „Play Time“ und Tatis Gestaltung einer modernen Stadt als Filmkulisse. Es untersucht die Interaktion der Menschen mit der Architektur und die Kritik an der Kommerzialisierung und Oberflächlichkeit der modernen Welt.
- VERKEHRSFÜHRUNG UND CHAOS - TRAFFIC: Dieses Kapitel analysiert Tatis Auseinandersetzung mit dem Verkehr und der urbanen Mobilität in seinen Filmen. Es untersucht die Rolle von Autos, Flugzeugen und anderen technischen Neuerungen im Kontext der modernen Architektur und deren Auswirkungen auf das menschliche Verhalten.
- LE CORBUSIER IM DIALOG MIT TATI: Dieses Kapitel beleuchtet die Parallelen und Kontraste zwischen Tatis Filmen und den architektonischen Ideen von Le Corbusier. Es analysiert, wie Tati Le Corbusiers Vision einer modernen Architektur durch den Blickwinkel des Kleinbürgers betrachtet.
- GEGNER ODER UNTERSTÜTZER DER ARCHITEKTUR?: Dieses Kapitel fasst die Ergebnisse der Arbeit zusammen und untersucht, ob Tati ein Gegner oder ein Unterstützer der modernen Architektur war. Es zeigt auf, dass Tatis Kritik nicht auf eine Ablehnung der Architektur selbst zielt, sondern vielmehr auf deren Gebrauch und die damit verbundenen gesellschaftlichen Auswirkungen.
Schlüsselwörter
Jacques Tati, Moderne, Architektur, Kleinbürgertum, Mon Oncle, Play Time, Le Corbusier, Kritik, Design, Wohnformen, Verkehr, Urbanisierung, Frankreich, Film.
- Quote paper
- Jens-Florian Groß (Author), 2005, Les fenêtres qui louchent. Jacques Tati und die Moderne, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/39225