Die Abtreibung ist ein stark diskutiertes Thema. Es herrscht ein reges Tauziehen der Argumente zwischen den Abtreibungsgegnern und den Abtreibungsbefürwortern. Doch kann man sich nicht auf eine einheitliche Regel einigen, wann Abtreibung (moralisch) erlaubt ist und wann nicht. Ein allgemeingültiges Urteil bzw. eine solche Lösung gibt es nicht. So versuchen Abtreibungsgegner und -befürworter mit ihren Argumenten dagegen bzw. dafür zu überzeugen. In ihrem Aufsatz „Eine Verteidigung der Abtreibung“ stellt J. J. Thomson die Thesen und Argumente der Gegnerseite vor, um diese anhand von Beispielen zu widerlegen und eigene Thesen aufzustellen. Dabei geht sie von verschiedenen Fallbeispielen aus, welche ich aufgreifen und konkretisieren werde. Ziel ihres Aufsatzes ist es, zu verdeutlichen, dass von Fall zu Fall in der Be- bzw. Verurteilung der Abtreibung unterschieden werden muss. Diese Erkenntnis zu festigen soll auch Ziel meiner Hausarbeit sein. Ich werde J.J. Thomsons Argumentationsstruktur darstellen und an einigen Stellen kritisch betrachten.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Betrachtung verschiedener Fallbeispiele
- Abtreibung bei einer Schwangerschaft durch Vergewaltigung
- Abtreibung wegen bestehender Lebensgefahr für die Mutter
- Die häufigsten Fälle
- Abtreibung bei einer Schwangerschaft trotz Verhütung
- Abtreibung bei einer Schwangerschaft mangels Verhütung
- Abtreibung bei gewichtigen und weniger gewichtigen Interessen seitens der Mutter
- Die Rolle einer dritten Person
- Wäre Abtreibung trotz geringer Zeitdauer und geringem Aufwand gerechtfertigt?
- Die Betrachtung der Situation nach einer Abtreibung
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die moralischen Aspekte von Abtreibung anhand verschiedener Fallbeispiele und analysiert die Argumentationsstruktur von Judith Jarvis Thomson. Ziel ist es, die Komplexität der Thematik zu verdeutlichen und zu zeigen, dass eine pauschale Verurteilung oder Rechtfertigung von Abtreibung nicht möglich ist. Die Fallbeispiele dienen dazu, die unterschiedlichen Gewichtung von Interessen der Mutter und des Fötus zu beleuchten.
- Die moralische Rechtfertigung von Abtreibung in verschiedenen Kontexten
- Der Konflikt zwischen dem Lebensrecht des Fötus und dem Selbstbestimmungsrecht der Frau
- Die Rolle von Gewalt (z.B. Vergewaltigung) bei der Entscheidung über eine Abtreibung
- Die Berücksichtigung der Lebensumstände der Mutter
- Die Bedeutung der Gewichtung von Interessen im Abtreibungsdiskurs
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung führt in die Debatte um Abtreibung ein und betont die fehlende einheitliche Regel zur moralischen Erlaubnis oder Verurteilung von Abtreibung. Sie beschreibt die Argumentationsstruktur von J.J. Thomsons Aufsatz „Eine Verteidigung der Abtreibung“ und benennt das Ziel der Arbeit: die Notwendigkeit einer fallbezogenen Betrachtung der Abtreibungsfrage zu verdeutlichen.
Die Betrachtung verschiedener Fallbeispiele: Dieses Kapitel präsentiert verschiedene Fallbeispiele, um Thomsons Argumentation zu konkretisieren und kritisch zu untersuchen. Es wird betont, dass selbst kleine Veränderungen der Umstände zu unterschiedlichen Schlussfolgerungen führen können. Die These, dass das menschliche Wesen mit der Konzeption entsteht, wird den Abtreibungsgegnern zugestanden, wobei der Fötus mit einer Eichel verglichen wird, die noch keine Eiche ist. Die Diskussion konzentriert sich auf das Ende oder den Erhalt eines bereits existierenden Menschenlebens, wobei dem Fötus aufgrund seiner Anlagen der Status einer Person zugeschrieben wird.
Abtreibung bei einer Schwangerschaft durch Vergewaltigung: Das Beispiel von Jasmin, einem 14-jährigen Mädchen, das vergewaltigt wurde und schwanger ist, illustriert den Konflikt zwischen dem Lebensrecht des Fötus und dem Recht der Mutter, über ihren Körper zu entscheiden. Das Geigerbeispiel von Thomson wird verwendet, um die unfreiwillige Situation der Mutter zu verdeutlichen. Die Arbeit argumentiert, dass in diesem Fall das Recht der Mutter, über ihren Körper zu bestimmen, höher gewichtet werden sollte als das Lebensrecht des Fötus, da die Schwangerschaft nicht gewollt war. Es wird zwischen dem "Lebensrecht" und dem "Recht auf Nutzung eines anderen Körpers" unterschieden.
Abtreibung wegen bestehender Lebensgefahr für die Mutter: Der Fall von Kerstin, einer 30-jährigen Frau mit einem Herzfehler, die schwanger ist, veranschaulicht die Situation, in der das Leben der Mutter gefährdet ist. (Der Text bricht hier ab, daher kann der Rest dieses Kapitels nicht zusammengefasst werden.)
Schlüsselwörter
Abtreibung, moralische Rechtfertigung, Lebensrecht des Fötus, Selbstbestimmungsrecht der Frau, Fallbeispiele, Vergewaltigung, Lebensgefahr, Gewichtung von Interessen, Judith Jarvis Thomson.
Häufig gestellte Fragen zu: Analyse der moralischen Aspekte von Abtreibung nach Judith Jarvis Thomson
Was ist der Hauptgegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit analysiert die moralischen Aspekte von Abtreibung anhand verschiedener Fallbeispiele und untersucht die Argumentationsstruktur von Judith Jarvis Thomson. Das Ziel ist es, die Komplexität der Thematik zu verdeutlichen und zu zeigen, dass eine pauschale Verurteilung oder Rechtfertigung von Abtreibung nicht möglich ist. Die Arbeit betont die Notwendigkeit einer fallbezogenen Betrachtung.
Welche Fallbeispiele werden betrachtet?
Die Arbeit betrachtet verschiedene Fallbeispiele, darunter Abtreibung bei Schwangerschaft durch Vergewaltigung (am Beispiel eines 14-jährigen Mädchens), Abtreibung wegen Lebensgefahr für die Mutter (am Beispiel einer 30-jährigen Frau mit Herzfehler), und Abtreibungen aufgrund unterschiedlicher Umstände wie Verhütung oder deren Fehlen, sowie unterschiedlicher Interessen der Mutter.
Welche Rolle spielt Judith Jarvis Thomson in dieser Arbeit?
Die Argumentationsstruktur von Judith Jarvis Thomsons Aufsatz „Eine Verteidigung der Abtreibung“ bildet die Grundlage der Analyse. Die Fallbeispiele dienen dazu, Thomsons Argumentation zu konkretisieren und kritisch zu untersuchen. Insbesondere das "Geiger-Beispiel" wird herangezogen, um die Situation einer ungewollten Schwangerschaft zu verdeutlichen.
Wie werden die Interessen der Mutter und des Fötus gewichtet?
Die Arbeit beleuchtet den Konflikt zwischen dem Lebensrecht des Fötus und dem Selbstbestimmungsrecht der Frau. Es wird betont, dass die Gewichtung dieser Interessen von den jeweiligen Umständen des Falles abhängt. In Fällen von Vergewaltigung oder Lebensgefahr für die Mutter wird argumentiert, dass das Recht der Mutter, über ihren Körper zu bestimmen, höher gewichtet werden sollte.
Welche Schlüsselkonzepte werden behandelt?
Schlüsselkonzepte sind die moralische Rechtfertigung von Abtreibung, das Lebensrecht des Fötus, das Selbstbestimmungsrecht der Frau, die Rolle von Gewalt (z.B. Vergewaltigung), die Berücksichtigung der Lebensumstände der Mutter, und die Bedeutung der Gewichtung von Interessen im Abtreibungsdiskurs. Es wird auch die Frage nach dem Beginn des menschlichen Lebens diskutiert.
Welche Schlussfolgerung zieht die Arbeit?
Die Arbeit kommt zu dem Schluss, dass eine pauschale Beurteilung von Abtreibung nicht möglich ist. Die moralische Bewertung hängt stark von den individuellen Umständen jedes Falls ab. Eine fallbezogene Betrachtung ist unerlässlich, um die Komplexität der Thematik angemessen zu erfassen.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit umfasst eine Einleitung, die verschiedene Fallbeispiele detailliert beschreibt, die Rolle einer dritten Person beleuchtet, die Frage nach der Rechtfertigung von Abtreibung auch bei geringem Zeitaufwand diskutiert, die Situation nach einer Abtreibung betrachtet und mit einem Fazit abschließt. Sie enthält auch eine Zusammenfassung der Kapitel und eine Liste der Schlüsselwörter.
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- Yvonne Lehnigk (Author), 2004, Abtreibung - jede Abtreibung ist ein moralisches Problem, doch Abtreibung ist nicht gleich Abtreibung, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/39153