Die Leistungsfeststellung und die Bewertung von schulischen Leistungsprozessen sind häufig besonders schwierig, insbesondere dann, wenn damit negative Folgen wie "Sitzenbleiben" einhergehen. Ist der Informationsgehalt von Noten tatsächlich so groß, dass derartige Maßnahmen berechtigt sind? Welche Bezugsnormen begünstigen das "Sitzenbleiben"? Interessant erscheint es, danach zu fragen, ob es eine potentielle Risikogruppe für "Sitzenbleiber" gibt. Ist das Wiederholen einer Klasse überhaupt ein geeignetes Instrument, das der Verbesserung schulischer Leistungspozesse dient? Das Buch hilft, genau diese Fragen zu klären und stellt ferner einige probate Präventions-/Interventionsmöglichkeiten dar.
Inhaltsverzeichnis
- Leistungsschwierigkeiten und Schulversagen
- Leistungsprobleme und Bezugsnormorientierung
- Die Schulnotenskala und das Problem der Normalverteilung
- Die fragliche Effizienz des 'Sitzenbleibens'
- Entstehungsbedingungen von Lernschwierigkeiten bzw. 'Sitzenbleiben' und Folgewirkungen
- Externe Ursachen
- Personeninterne Bedingungen und Verarbeitungsvorgänge
- Möglichkeiten zur Prävention und Intervention von Schulversagen
- Berücksichtigung der individuellen oder personenbezogenen Bezugsnorm
- Bedeutung
- Vorteile der individuellen / personenbezogenen Bezugsnorm
- Schülerselbstbewertung
- Was ist Schülerselbstbewertung?
- Vorteile der Schülerselbstbewertung
- Einsatz der Schülerselbstbewertung
- Portfolios
- Merkmale von Portfolios
- Abgrenzung und Vorzüge der Portfoliomethode
- Methodisch-didaktische Hinweise
- Bewertung von Portfolios
- Bemerkungen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit dem Phänomen des Schulversagens. Ziel ist es, die Ursachen und Entstehung von Lernschwierigkeiten und Schulversagen zu beleuchten, die Effizienz des Sitzenbleibens zu hinterfragen und schließlich Möglichkeiten zur Prävention und Intervention aufzuzeigen.
- Bezugsnormorientierung und ihre Auswirkungen auf die Leistungsbewertung
- Die Problematik der Notenskala und ihre Eignung zur Darstellung von Leistungsunterschieden
- Faktoren, die zu Lernschwierigkeiten und Schulversagen führen können
- Folgewirkungen von Klassenwiederholungen
- Innovative didaktische Konzepte zur Prävention und Intervention von Schulversagen
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 1 beleuchtet die Problematik der Bezugsnormorientierung in der Leistungsbewertung. Es wird diskutiert, wann Schulleistungen als "schlecht" zu bezeichnen sind und wie die soziale Bezugsnormorientierung zu einer verzerrten Wahrnehmung von Leistung führen kann. Das Kapitel geht auch auf die Schulnotenskala ein und hinterfragt deren Eignung, Leistungen adäquat zu erfassen und zu bewerten.
Kapitel 2 beschäftigt sich mit der Frage, ob Klassenwiederholungen ein geeignetes Mittel zur Leistungsverbesserung sind. Es werden ausgewählte Forschungsergebnisse analysiert, die die Effizienz des Sitzenbleibens in Frage stellen.
Kapitel 3 untersucht die Entstehung von Lernschwierigkeiten und Schulversagen. Es werden externe Ursachen wie familiäre oder soziale Faktoren sowie personeninterne Bedingungen und Verarbeitungsvorgänge beleuchtet.
Kapitel 4 präsentiert innovative didaktische Konzepte zur Prävention und Intervention von Schulversagen. Es werden Methoden wie die Berücksichtigung der individuellen Bezugsnorm, Schülerselbstbewertung und die Portfolioarbeit vorgestellt und ihre Vorzüge und Einsatzmöglichkeiten erläutert.
Schlüsselwörter
Schulversagen, Leistungsschwierigkeiten, Bezugsnormorientierung, Notenskala, Sitzenbleiben, Lernschwierigkeiten, Prävention, Intervention, Schülerselbstbewertung, Portfolios, didaktische Konzepte.
- Citar trabajo
- Björn Fehrenbacher (Autor), 2003, Schulversagen - Entwicklung, Ursachen, Effizienz und Präventions-/Interventionsmöglichkeiten, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/39149