Kann ein Krieg gerecht sein? Gibt es Gründe, um einen Krieg zu führen und zu legitimieren? Viel wurde über diese Frage gerätselt und diskutiert. Gerade im Hinblick auf die aktuelle weltpolitische Lage und hierbei besonders mit Augenmerk auf den Irakkrieg, wurde diese Diskussion zwischen Befürwortern und Gegnern dieses Konflikts erneut geführt. Die Debatten drehten sich vor allem darum, ob eine Kriegspartei einen Anspruch darauf erheben darf, einen selbst geführten Krieg als „gerecht“ oder „friedensschaffend“ zu definieren. Dabei sind diese Gedankenspiele keineswegs neu, im Gegenteil: bereits in der Antike und später auch im Mittelalter wurde vor allem von Philosophen und Theologen wie zum Beispiel Aristoteles, Cicero, Augustinus oder Thomas von Aquin versucht, ein theoretisches Konzept zur Legitimation eines Krieges zu entwerfen.
Wie definiert Mao den „gerechten Krieg“, steht er dabei in der Tradition der klassischen Denker? Wurden seine Ideen in realen Konflikten erprobt beziehungsweise angewandt um diese zu legitimieren? Wie wurden andere Konflikte während der Ära von Maos Herrschaft beurteilt? Hat die Einführung der Atombombe in Hinsicht auf eine damit verbundene neue Dimension der Kriegsführung eine Änderung in Maos Konzepten verursacht? Mit diesen Fragestellungen soll sich diese Hausarbeit beschäftigen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Prinzipien des gerechten Krieges
- Mao Zedong
- Biografie
- Politische Theorien
- Die maoistische Widerspruchstheorie
- Gerechter Krieg nach Mao Zedong
- lusta causa und legitima auctoritas
- Die Ursachen des Krieges
- Die restlichen Kriterien des gerechten Krieges
- Chinas Haltung zur Atombombe
- Formen des gerechten Krieges
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit befasst sich mit der Theorie des gerechten Krieges im Marxismus, insbesondere im Hinblick auf die Theorien und die politische Philosophie von Mao Zedong. Sie untersucht, wie Mao den „gerechten Krieg“ definiert und ob seine Ansätze in der Tradition der klassischen Denker stehen. Weiterhin werden die Anwendung seiner Ideen in realen Konflikten und die Beurteilung anderer Konflikte während der Ära von Maos Herrschaft beleuchtet. Schließlich wird die Frage untersucht, ob die Einführung der Atombombe zu einer Änderung in Maos Konzepten der Kriegsführung geführt hat.
- Definition des „gerechten Krieges“ nach Mao Zedong
- Vergleich mit der klassischen Lehre vom gerechten Krieg
- Anwendung der maoistischen Kriegstheorie in realen Konflikten
- Beurteilung anderer Konflikte während Maos Herrschaft
- Einfluss der Atombombe auf Maos Kriegstheorie
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Arbeit beleuchtet die Frage nach der Rechtfertigung von Krieg und greift dabei den Irakkrieg und die Debatten um seine Legitimität auf. Es wird die historische Entwicklung der Theorie des gerechten Krieges von der Antike bis zur Neuzeit erörtert, wobei die Bedeutung des Konzepts für die Kommunisten im Kontext der kolonialen Befreiungskriege und des Klassenkampfs hervorgehoben wird. Die Hausarbeit soll die Theorie des gerechten Krieges im Marxismus anhand der Theorien von Mao Zedong untersuchen.
- Die Prinzipien des gerechten Krieges: Dieses Kapitel erklärt die Kriterien des gerechten Krieges, die aus der klassischen Philosophie stammen. Es unterscheidet zwischen dem „Recht zum Krieg“ (lus ad bellum) und dem „Recht im Krieg“ (lus in bello). Die Kriterien für die Rechtfertigung eines Krieges werden näher erläutert, darunter das Vorliegen einer gerechten Ursache (lusta causa) und die Notwendigkeit einer legitimen Autorität (legitima auctoritas). Die Anwendung dieser Kriterien auf die maoistischen Prinzipien wird im späteren Verlauf der Arbeit untersucht.
- Mao Zedong: Dieser Abschnitt gibt einen Überblick über die Biografie und die politischen Theorien von Mao Zedong. Die maoistische Widerspruchstheorie wird vorgestellt, um ein tieferes Verständnis für die Konzeption des gerechten Krieges im Maoismus zu ermöglichen.
Schlüsselwörter
Gerechter Krieg, Marxismus, Mao Zedong, Kriegstheorie, lusta causa, legitima auctoritas, Widerspruchstheorie, Kolonialismus, Klassenkampf, Atombombe, Friedenssicherung, Präventivkrieg.
- Quote paper
- MA Thorsten Schankin (Author), 2004, Die Theorie des gerechten Krieges im Marxismus - Mao Zedong, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/39108