1 Einleitung
Nach dem Ende des zweiten Weltkrieges und des daraus folgenden Zerfalls der Europäischen Kolonialreiche wurde die Situation der hierdurch entstandenen Nationen offenbar. Die oftmals vernachlässigte Infrastruktur und der Analphabetismus drängte die neuen Staaten sogleich in die Rolle eines Entwicklungslandes. Auch wurde anfangs der 60er Jahre der Begriff 3.Welt durch dieses wirtschaftliche Gefälle geprägt. Die Forderung nach Änderungen im Welthandelssystem wurde lauter.
Die Entwicklungsländer drängten durch ihre Stimmenmehrheit in der Generalversammlung der UN zur Einberufung einer Welthandels- und Entwicklungskonferenz. Im Rahmen dieser Konferenz wurde auch die Errichtung einer neuen Weltwirtschaftsordnung diskutiert. Die Industrienationen, insbesondere die USA, lehnten eine solche, auf der Regulierung des Rohstoffmarktes basierende Ordnung, kategorisch ab. Nur nach und nach konnten die armen Länder von den reicheren Ländern Hilfe erwarten, was wiederum die Kluft, zwischen diesen Nationen vergrößert, so dass die Problematik auch heute immer noch von aktuelle Bedeutung ist. Daran konnte weder das Scheitern der sozialistischen Theorie, noch der Erfolg sogenannter Schwellenländer, wie zum Beispiel Korea und Argentinien, etwas ändern.
Aus diesem Grund ist im Bildungsplan der Realschule diese Thematik Wahlthema vorgesehen.
Bei dieser Arbeit wurde, im wissenschaftlichen Teil, primär versucht ein Be-zug zu den Quellen herzustellen und diese Informationen reflektiert darzustellen. Es wurde hierbei auf eine chronologische Abfolge der Ereignisse geachtet, da nur diese auch die Entwicklung darstellen kann, die die UNCTAD in den letzen 37 Jahren durchgemacht hat.
Zum Abschluss soll der didaktischen Teil den Aufbau einer Unterrichtseinheit zu diesem Thema veranschaulichen, der die Möglichkeiten aus dem Bildungsplan aufzeigt.
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Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Geschichtlicher Überblick - Weltwirtschaft im Wandel
- Colonial Development: Die Grundlegung moderner Entwicklungspolitik durch Großbritannien 1919 - 1949
- Das koloniale Entwicklungsgesetz von 1929
- Das koloniale Entwicklungs- und Wohlfahrtsgesetz von 1940
- Einige Rohstoffkartelle
- Initiative der Uno - Einberufung einer Welthandelskonferenz zur Gründung einer Welthandelsorganisation
- UNCTAD - Verhandlungen über eine neue Weltwirtschaftsordnung 1964-2000
- UNCTAD I (1964 in Genf)
- UNCTAD II (1968 in Neu-Dehli)
- UNCTAD III (1972 in Santiago de Chile)
- UNCTAD IV (1976 in Nairobi)
- UNCTAD V (1979 in Manila)
- UNCTAD VI (1983 in Belgrad)
- UNCTAD VII (1987 in Genf)
- UNCTAD VIII (1992 in Cartagena)
- UNCTAD IX (1996 in Midrand)
- UNCTAD X (2000 in Bangkok)
- Industrieländer contra Entwicklungsländer 1960 – 1989
- Unabhängige Kommission für internationale Entwicklungsfragen
- Die 90er, ein Jahrzehnt der Bewegung
- Colonial Development: Die Grundlegung moderner Entwicklungspolitik durch Großbritannien 1919 - 1949
- Forderungen an eine neue Weltwirtschaftsordnung (politische Betrachtung)
- Vorschläge zur Internationalen Handelspolitik
- Regulierung der multinationalen Konzerne
- Technologietransfer
- Weltwährungssystem
- Der IMF
- Die Weltbank
- Vorschläge zur Internationalen Handelspolitik
- Einzelne Lösungsmöglichkeiten im Blickpunkt
- Das integrierte Rohstoffprogramm
- Aufbau des Programms
- Die direkten Kosten der Rohstoffpolitik der Bundesrepublik Deutschland
- Regulierung des Wettbewerbes in der internationalen Linienschifffahrt
- Entwicklungspolitische Theorien
- Das Integrationskonzept
- Das Abkoppelungskonzept
- Allgemeine Kritik an den Theorien
- Das integrierte Rohstoffprogramm
- Didaktische Aufarbeitung für den Geschichtsunterricht
- Allgemeine Überlegungen
- Ziele des Unterrichtblockes
- Gestaltung des Unterrichts
- Auswahl der Arbeitsmaterialien und Medien
- Auswahl der Fragestellungen und Methoden
- Fazit für die Schule
- Literatur
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die wissenschaftliche Hausarbeit befasst sich mit der Entstehung und Entwicklung der Neuen Weltwirtschaftsordnung (NWWO) im Kontext der UNCTAD-Konferenzen. Sie analysiert die historischen Wurzeln der NWWO und untersucht die zentralen Forderungen von Entwicklungsländern gegenüber den Industrieländern.
- Die historische Entwicklung der UNCTAD-Konferenzen und deren Rolle im Rahmen der Nord-Süd-Konflikte
- Die Forderungen von Entwicklungsländern nach einer gerechteren Weltwirtschaftsordnung und den damit verbundenen Themen wie Handelspolitik, Technologietransfer und Währungssystem
- Die Herausforderungen und Chancen der NWWO für die Entwicklung der Weltwirtschaft
- Die Bedeutung der NWWO für den Geschichtsunterricht und die Möglichkeiten, das Thema in der Schule didaktisch aufzuarbeiten
- Die Rolle von internationalen Organisationen wie dem IMF, der Weltbank und der WTO in der Gestaltung der internationalen Wirtschaftsordnung
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einleitung, die die Relevanz der NWWO für die Weltwirtschaft und die historische Entwicklung des Themas beleuchtet. Im zweiten Kapitel wird ein geschichtlicher Überblick über die Entwicklung der Weltwirtschaft im Wandel gegeben, wobei ein Schwerpunkt auf der Kolonialzeit und der Entstehung der Entwicklungspolitik liegt. Besondere Aufmerksamkeit wird auf die UNCTAD-Konferenzen gelegt, die als Plattform für die Verhandlungen über eine neue Weltwirtschaftsordnung dienen.
Kapitel drei analysiert die Forderungen nach einer NWWO aus politischer Perspektive und untersucht die Vorschläge zur Internationalen Handelspolitik, dem Technologietransfer und dem Weltwährungssystem. Im vierten Kapitel werden einzelne Lösungsmöglichkeiten, wie das integrierte Rohstoffprogramm, die Regulierung des Wettbewerbes in der internationalen Linienschifffart und die verschiedenen Theorien der Entwicklungspolitik, im Detail betrachtet.
Das fünfte Kapitel befasst sich mit der didaktischen Aufarbeitung des Themas NWWO für den Geschichtsunterricht und beleuchtet die Möglichkeiten, die Inhalte und Lernziele des Unterrichtblockes zu gestalten.
Schlüsselwörter
Die Arbeit widmet sich der Neuen Weltwirtschaftsordnung (NWWO), der UNCTAD-Konferenzen, der Entwicklungshilfe, der Handelspolitik, dem Technologietransfer, dem Weltwährungssystem, dem IMF, der Weltbank, der WTO und den Entwicklungspolitischen Theorien. Die Analyse untersucht die Rolle der NWWO im Kontext der Nord-Süd-Konflikte, die historischen und aktuellen Herausforderungen der Weltwirtschaft und die Bedeutung des Themas für den Geschichtsunterricht.
- Quote paper
- Matthias Schramm (Author), 2001, Die neue Weltwirtschaftsordnung als geschichtswissenschaftliches und -didaktisches Problem: Geschichte der UNCTAD - Konferenzen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/390