In der Zeit des kalten Krieges galt der Warschauer Pakt als das östliche Gegenstück zur NATO. Mit dem Zusammenbruch des Ostblocks zerfiel auch der Warschauer Pakt und wurde 1991 ganz aufgelöst. Einher mit der Auflösung ging die Forderung auch die NATO aufzulösen, was generell von den NATO-Vertragsstaaten abgelehnt wurde. In vielen Aspekten überschnitt sich zwar der Inhalt des Warschauer Vertrages mit dem des nordatlantischen Vertrages, aber der nordatlantische Vertrag war nicht wie der Warschauer Vertrag in seiner Präambel durch das Bestehen eines anderen Militärbündnisses gerechtfertigt. Ein weiterer Unterschied zwischen der NATO und Warschauer Pakt bestand in dem ergänzenden bilateralen Vertragssystem. Während das Bündnis der NATO fast ausschließlich auf dem multilateralen Nordatlantikvertrag beruhte, wurde der Warschauer Vertrag durch ein fast vollständiges System an bilateralen Verträgen über Freundschaft und Truppenstationierungen ergänzt. Dieses Vertragssystem, bestehend aus einem multilateralen und vielen bilateralen Verträgen, werde ich im Hauptteil dieser Hausarbeit beleuchten. Einleitend werde ich kurz die geschichtliche Entwicklung und die Organisationen des Warschauer Paktes erläutern. Auf eine Betrachtung der bilateralen Verträge zwischen den Staaten des Warschauer Paktes und den außereuropäischen sozialistischen Staaten werde ich im Rahmen dieser Hausarbeit verzichten.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- (1) Die Geschichte und die Organisationsstrukturen des Warschauer Paktes
- (2) Warschauer Vertrag über Freundschaft, Zusammenarbeit und gegenseitigen Beistand, das Verlängerungsprotokoll und das Auflösungsprotokoll
- (3) Zusatzverträge
- (3.1) Freundschaftsverträge
- (3.2) Truppenstationierungsverträge
- (4) Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht das Vertragssystem des Warschauer Paktes, bestehend aus einem multilateralen und zahlreichen bilateralen Verträgen. Die Zielsetzung ist es, die Bedeutung und Struktur dieses Systems im Kontext des Kalten Krieges zu beleuchten und seine Rolle im Vergleich zum NATO-Vertragssystem zu analysieren. Die Arbeit verzichtet auf die Betrachtung bilateraler Verträge mit außereuropäischen sozialistischen Staaten.
- Die Geschichte und Organisation des Warschauer Paktes
- Der Warschauer Vertrag und seine Zusatzprotokolle
- Das System der bilateralen Verträge (Freundschafts- und Truppenstationierungsverträge)
- Vergleich mit dem NATO-Vertragssystem
- Die Auflösung des Warschauer Paktes
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung stellt den Warschauer Pakt als Gegenstück zur NATO im Kalten Krieg dar und hebt dessen Auflösung 1991 hervor. Sie betont den Unterschied zwischen dem multilateralen Charakter des NATO-Vertrages und dem ergänzenden bilateralen Vertragssystem des Warschauer Paktes, das im Hauptteil der Arbeit im Fokus steht. Die geschichtliche Entwicklung und die Organisationsstrukturen des Warschauer Paktes werden kurz angerissen, während bilaterale Verträge mit außereuropäischen Staaten explizit ausgeklammert werden.
(1) Die Geschichte und die Organisationsstrukturen des Warschauer Paktes: Dieses Kapitel beleuchtet die Entstehung des Warschauer Paktes (1955-1991) und seine Organisationsstruktur. Es beschreibt die Unterzeichnung des Vertrages über Freundschaft, Zusammenarbeit und gegenseitigen Beistand durch die Ostblockstaaten und die spätere Aufnahme der DDR. Die Ablehnung eines sowjetischen Beitritts zur NATO wird als wichtiger Hintergrundfaktor für die Gründung des Warschauer Paktes dargestellt. Verschiedene Erklärungsansätze in der westlichen Forschung zur Gründung des Paktes werden diskutiert, wobei die Debatte um einen militärischen Fokus oder ein Gegengewicht zur NATO thematisiert wird. Die Rolle der DDR, zunächst ohne eigene Streitkräfte, und deren spätere Integration wird detailliert erläutert. Schließlich werden wichtige Ereignisse wie der ungarische Aufstand von 1956 und der Austritt Albaniens 1968 behandelt, inklusive der sowjetischen Interventionen und deren Rechtfertigung.
Schlüsselwörter
Warschauer Pakt, NATO, Kalter Krieg, multilateraler Vertrag, bilaterale Verträge, Freundschaftsverträge, Truppenstationierungsverträge, Ostblock, Sowjetunion, DDR, Ungarn, Albanien, militärische Intervention, sozialistische Bruderhilfe.
Häufig gestellte Fragen zum Warschauer Pakt
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit analysiert das Vertragssystem des Warschauer Paktes, bestehend aus multilateralen und zahlreichen bilateralen Verträgen. Der Fokus liegt auf der Bedeutung und Struktur dieses Systems im Kalten Krieg und dessen Vergleich zum NATO-Vertragssystem. Bilaterale Verträge mit außereuropäischen sozialistischen Staaten werden nicht berücksichtigt.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt die Geschichte und Organisation des Warschauer Paktes, den Warschauer Vertrag und seine Zusatzprotokolle, das System der bilateralen Verträge (Freundschafts- und Truppenstationierungsverträge), einen Vergleich mit dem NATO-Vertragssystem und die Auflösung des Warschauer Paktes.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit beinhaltet eine Einleitung, ein Kapitel zur Geschichte und Organisationsstruktur des Warschauer Paktes, ein Kapitel zum Warschauer Vertrag und seinen Zusatzprotokollen (inkl. Freundschafts- und Truppenstationierungsverträge), und ein Fazit.
Was wird in der Einleitung erläutert?
Die Einleitung stellt den Warschauer Pakt als Gegenstück zur NATO im Kalten Krieg dar und hebt dessen Auflösung 1991 hervor. Sie betont den Unterschied zwischen dem multilateralen NATO-Vertrag und dem bilateralen Vertragssystem des Warschauer Paktes. Die geschichtliche Entwicklung und die Organisationsstrukturen des Warschauer Paktes werden kurz angerissen, bilaterale Verträge mit außereuropäischen Staaten werden explizit ausgeklammert.
Worauf konzentriert sich Kapitel 1?
Kapitel 1 beleuchtet die Entstehung des Warschauer Paktes (1955-1991) und seine Organisationsstruktur. Es beschreibt die Unterzeichnung des Vertrages und die Aufnahme der DDR. Die Ablehnung eines sowjetischen NATO-Beitritts wird als Hintergrundfaktor dargestellt. Verschiedene Erklärungsansätze in der westlichen Forschung zur Gründung des Paktes werden diskutiert, inklusive der Rolle der DDR und wichtiger Ereignisse wie dem ungarischen Aufstand 1956 und dem Austritt Albaniens 1968.
Welche Schlüsselwörter sind relevant?
Schlüsselwörter sind: Warschauer Pakt, NATO, Kalter Krieg, multilateraler Vertrag, bilaterale Verträge, Freundschaftsverträge, Truppenstationierungsverträge, Ostblock, Sowjetunion, DDR, Ungarn, Albanien, militärische Intervention, sozialistische Bruderhilfe.
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- Maurice Schuhmann (Author), 2000, Das Vertragssystem des Warschauer Paktes, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/39086