Neoliberalismus ist eine am Anfang des 20. Jahrhunderts entstandene Weiterentwicklung des Liberalismus, die einen freien Markt mit den Merkmalen des privaten Eigentums, der freien Preisbildung sowie Wettbewerbsfreiheit zum Ziel hat. Vor diesem Hintergrund wird der Neoliberalismus gerne mit dem Kapitalismus gleichgesetzt, wobei beiden Begriffen unterschiedliche Ideale zugrunde liegen. So liegt der Fokus in der Theorie des Neoliberalismus auf den menschlichen Bedürfnissen und deren freiheitlichen Entfaltung wohingegen der Kapitalismus auf das Kapital fokussiert ist.
Zusätzlich ist zu bemerken, dass es den einen Neoliberalismus gar nicht gibt, vielmehr ist der Neoliberalismus in viele Varianten, sogenannten Schulen, unterscheidbar. Die bekanntesten dieser Strömungen sind die Freiburger Schule und die Österreichische Schule. Erstere, auch als Ordoliberalismus nach Walter Eucken bekannte und in Deutschland eher verbreitete, Variante des Neoliberalismus, sieht, als Lehre aus den negativen Erfahrungen mit dem Laissez-faire- Liberalismus, eine minimale staatliche Intervention als gerechtfertigt an, wohingegen die im englischsprachigen Raum verbreitete Österreichische Schule nach Friedrich August von Hayek mehr auf die selbstregulierende Kraft des Marktes setzt. Hier zeigt sich auch die Unterscheidbarkeit der einzelnen Strömungen.
Die vorliegende Seminararbeit stellt nun in kurzer und prägnanter Form die Freiburger Schule des Ordoliberalismus nach Eucken und die Österreichischen Schule nach Hayek dar und zieht einen Vergleich der beiden Strömungen um ihre Unterschiede und Gemeinsamkeiten aufzeigen, wobei sie keinerlei Anspruch auf Vollständigkeit erhebt. Sie soll dem Leser einen ersten Überblick über die genannten Strömungen bieten und die Vielfältigkeit des Neoliberalismus darlegen. Als theoretische Grundlage dieser Seminararbeit werden die veröffentlichen Bücher von Eucken und Hayek, Fachartikel sowie Fachbücher herangezogen und beschrieben.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Entstehung des Neoliberalismus
- Das "Colloque Walter Lippmann"
- Die Mont Pèlerin Society
- Der Ordoliberalismus nach Walter Eucken
- Leben und Wirken von Walter Eucken
- Euckens Verständnis der Nationalökonomie
- Euckens sieben konstituierende Prinzipien
- Euckens regulierende Prinzipien
- Die Österreichische Schule nach F.A. von Hayek
- Leben und Wirken von Friedrich August von Hayek
- Die Nationalökonomie nach Hayek
- Das grundlegende Problem des Wissens
- Von der "Katallaxie" und "Nomokratie"
- Hayeks Staatsverständnis
- Ein Vergleich der beiden Theorien
- Schlusswort
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Seminararbeit befasst sich mit der Entstehung und den zentralen Strömungen des Neoliberalismus. Im Fokus stehen die Freiburger Schule des Ordoliberalismus nach Walter Eucken und die Österreichische Schule nach Friedrich August von Hayek. Die Arbeit untersucht die jeweiligen Lebenswege und wissenschaftlichen Beiträge der beiden Ökonomen und analysiert ihre unterschiedlichen Konzepte zur Gestaltung einer freien Marktwirtschaft. Ziel ist es, ein Verständnis für die Gemeinsamkeiten und Unterschiede der beiden Strömungen zu entwickeln und somit ein breiteres Bild des Neoliberalismus zu zeichnen.
- Entstehung des Neoliberalismus als Reaktion auf die Weltwirtschaftskrise
- Die Rolle des "Colloque Walter Lippmann" und der Mont Pèlerin Society
- Die zentralen Prinzipien des Ordoliberalismus nach Walter Eucken
- Die Grundzüge der Österreichischen Schule nach Friedrich August von Hayek
- Vergleich der beiden Strömungen in Bezug auf die Rolle des Staates in der Wirtschaft
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung stellt den Neoliberalismus als ein wichtiges Thema in der heutigen Zeit vor und führt in die verschiedenen Strömungen ein.
- Die Entstehung des Neoliberalismus: Dieses Kapitel beleuchtet die Entstehung des Neoliberalismus in den 1930er Jahren als Reaktion auf die Weltwirtschaftskrise. Es werden die Rolle des "Colloque Walter Lippmann" und die Gründung der Mont Pèlerin Society als zentrale Ereignisse hervorgehoben.
- Der Ordoliberalismus nach Walter Eucken: Dieses Kapitel widmet sich der Freiburger Schule des Ordoliberalismus und stellt Walter Eucken als wichtigen Vertreter dieser Strömung vor. Es werden Euckens zentrale Prinzipien zur Gestaltung einer "sozialen Marktwirtschaft" erläutert.
- Die Österreichische Schule nach F.A. von Hayek: Dieses Kapitel stellt die Österreichische Schule vor und beschreibt Friedrich August von Hayeks Leben und Werk. Es werden Hayeks Thesen zur Bedeutung von individueller Freiheit, Wettbewerb und den Grenzen staatlicher Eingriffe in die Wirtschaft beleuchtet.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter der Arbeit umfassen: Neoliberalismus, Ordoliberalismus, Walter Eucken, Österreichische Schule, Friedrich August von Hayek, freie Marktwirtschaft, Staatsintervention, Wettbewerb, individuelle Freiheit, Kapitalismus, Sozialismus, Laissez-faire-Liberalismus, "Katallaxie", "Nomokratie".
- Quote paper
- Jakob Stähle (Author), 2018, Was ist Neoliberalismus? Eine Darstellung der Theorien nach Walter Eucken und Friedrich August von Hayek, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/388898