Ein historischer Blick auf die Geschichte der Perversionen und masochistischer Ästhetik soll als theoretische Grundlage dieser Arbeit dienen. Dabei wird anhand der Namensgeber de Sade und Sacher-Masoch sowie Ausführungen von Deleuze zunächst Klarheit über die Begriffe des Sadismus, Masochismus und Fetischismus geschaffen und deren Zusammenhänge und Unterschiede konkretisiert. Als nächstes soll der Film im gegenwärtigen feministischen Diskurs der Produktions- und Rezeptionszeit verortet werden. Das Augenmerk liegt hierbei auf den Grundzügen des Konflikts rund um Pornografie und Sadomasochismus in den verschiedenen Strömungen des Feminismus der 1980er Jahre. In der darauf aufbauenden Analyse der Darstellung von Macht, Sexualität und Begehren in Verführung – Die grausame Frau wird die Position des Filmes innerhalb dieser Debatte ausgearbeitet und in der Betrachtung einzelner Szenen und Figurenkonstellationen in den Kontext masochistischer Ästhetik gestellt. Eine genauere Betrachtung des sadomasochistischen Narrativs im Film ermöglicht über die Analyse von individuellen Beziehungsstrukturen hinaus auch eine kritische Auseinandersetzung mit Machtverhältnissen auf gesellschaftlicher Ebene. Diese Arbeit wird sich diesbezüglich vor allem mit der Frage beschäftigen, auf welche Weise der Film traditionelle Bilder von Geschlecht, Sexualpraktiken und Machtstrukturen untergräbt und inwiefern dieser Gegenentwurf ein subversives Potential beinhaltet. Den Abschluss der Arbeit bildet ein Fazit mit Ausblick auf weitere Fragen die heutzutage im Zusammenhang mit Sadomasochismus, Machtstrukturen und queer-feministischem Filmschaffen interessant erscheinen.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Theorie und Analyse
- 3. (Kapitel fehlt im Ausgangstext)
- 4. (Kapitel fehlt im Ausgangstext)
- 5. (Kapitel fehlt im Ausgangstext)
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die im Film "Verführung - Die grausame Frau" (1985) dargestellten Perversionen, insbesondere Sadismus und Masochismus, im Kontext ihrer gesellschaftlichen Akzeptanz und der zugrundeliegenden Machtstrukturen. Der Fokus liegt auf der Analyse der filmischen Darstellung im feministischen Diskurs der 1980er Jahre.
- Sadomasochistische Praktiken im Film und gesellschaftliche Reaktionen
- Machtstrukturen und Geschlechterrollen in sadomasochistischen Beziehungen
- Der Film im Kontext des feministischen Diskurses der 1980er Jahre
- Begriffsklärung von Sadismus, Masochismus und Fetischismus
- Subversives Potential des Films und seine Kritik an traditionellen Geschlechterbildern
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung stellt den Film "Verführung - Die grausame Frau" und seine zentralen Themen vor: die Darstellung von Perversionen wie Sadismus und Masochismus, ihre gesellschaftliche Akzeptanz und die zugrundeliegenden Machtstrukturen. Sie führt die Filmemacherinnen Monika Treut und Elfi Mikesch ein und beschreibt den Film als eine lose verbundene Episodenhandlung um die Domina Wanda und ihre Beziehungen. Der Bezug zu den Werken von Sacher-Masoch und de Sade wird hergestellt, sowie die Kontroverse, die der Film in den 1980er Jahren auslöste, im Kontext der feministischen Debatte um Pornografie und weibliche Sexualität. Die Einleitung skizziert den Ansatz der Arbeit: eine theoretische Auseinandersetzung mit Sadismus und Masochismus und eine anschließende Analyse des Films unter Berücksichtigung des feministischen Diskurses der Zeit.
2. Theorie und Analyse: Dieses Kapitel beleuchtet zunächst die Geschichte der Begriffe Sadismus und Masochismus, beginnend bei ihren Namensgebern und deren literarischen Werken. Es analysiert die frühen wissenschaftlichen Versuche, diese Phänomene zu erklären, besonders die Arbeiten von Krafft-Ebing und Freud. Deleuzes Kritik an der traditionellen, binären Sichtweise von Sadismus und Masochismus wird vorgestellt, wobei er auf die Unabhängigkeit beider Phänomene und die Re-Konzeptualisierung von Lust und Schmerz eingeht. Das Kapitel verortet den Film "Verführung - Die grausame Frau" in den "Sex Wars" der feministischen Bewegung der 1980er Jahre, beschreibt die unterschiedlichen Positionen innerhalb des Feminismus zum Thema Pornografie und BDSM und analysiert die Reaktionen auf den Film, die von Zensurversuchen bis zu heftigen öffentlichen Angriffen reichten. Die Zensur des Films durch die Bundesregierung und die heftigen Reaktionen auf die Berlinale-Premiere werden als Indikatoren des gesellschaftlichen Unbehagen mit dem Thema diskutiert.
Schlüsselwörter
Verführung - Die grausame Frau, Sadomasochismus, Feminismus, Machtstrukturen, Pornografie, BDSM, Gender, Queer-Cinema, Monika Treut, Elfi Mikesch, Leopold von Sacher-Masoch, Marquis de Sade, Deleuze, Perversion, Sexualität, Lust, Schmerz.
Häufig gestellte Fragen zu "Verführung - Die grausame Frau": Eine feministische Analyse
Was ist der Gegenstand der vorliegenden Arbeit?
Die Arbeit analysiert den Film "Verführung - Die grausame Frau" (1985) von Monika Treut und Elfi Mikesch. Der Fokus liegt auf der Darstellung von Sadismus und Masochismus, deren gesellschaftliche Akzeptanz und den zugrundeliegenden Machtstrukturen, insbesondere im Kontext des feministischen Diskurses der 1980er Jahre.
Welche Themen werden im Film und in der Arbeit behandelt?
Zentrale Themen sind sadomasochistische Praktiken im Film und die gesellschaftlichen Reaktionen darauf, Machtstrukturen und Geschlechterrollen in sadomasochistischen Beziehungen, der Film im Kontext des feministischen Diskurses der 1980er Jahre, eine Begriffsklärung von Sadismus, Masochismus und Fetischismus sowie das subversive Potential des Films und seine Kritik an traditionellen Geschlechterbildern.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit beinhaltet eine Einleitung, ein Kapitel zur Theorie und Analyse und weitere Kapitel, die im Ausgangstext fehlen. Es schließt mit einem Fazit ab. Die Einleitung stellt den Film und seine zentralen Themen vor und skizziert den Ansatz der Arbeit. Das Kapitel "Theorie und Analyse" beleuchtet die Geschichte der Begriffe Sadismus und Masochismus, analysiert frühe wissenschaftliche Erklärungen und verortet den Film in den "Sex Wars" der feministischen Bewegung der 1980er Jahre.
Welche theoretischen Ansätze werden verwendet?
Die Arbeit bezieht sich auf die Werke von Sacher-Masoch und de Sade, analysiert frühe wissenschaftliche Versuche, Sadismus und Masochismus zu erklären (Krafft-Ebing, Freud) und integriert Deleuzes Kritik an der traditionellen, binären Sichtweise dieser Phänomene. Der feministische Diskurs der 1980er Jahre bildet einen wichtigen Rahmen für die Analyse.
Wie wird der Film im Kontext der feministischen Debatte der 1980er Jahre betrachtet?
Die Arbeit analysiert den Film vor dem Hintergrund der "Sex Wars" und der unterschiedlichen Positionen innerhalb des Feminismus zum Thema Pornografie und BDSM. Die Reaktionen auf den Film, von Zensurversuchen bis zu öffentlichen Angriffen, werden als Indikatoren für das gesellschaftliche Unbehagen mit dem Thema diskutiert.
Welche Schlüsselwörter charakterisieren die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Verführung - Die grausame Frau, Sadomasochismus, Feminismus, Machtstrukturen, Pornografie, BDSM, Gender, Queer-Cinema, Monika Treut, Elfi Mikesch, Leopold von Sacher-Masoch, Marquis de Sade, Deleuze, Perversion, Sexualität, Lust, Schmerz.
- Quote paper
- Vivien Cahn (Author), 2017, Die Mysterien der Perversion. Sadismus, Masochismus und Machtstrukturen in "Verführung – Die grausame Frau" (1985), Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/388736