Alan Alexander Milne arbeitete als freier Journalist und war Redaktionsmitglied der Zeischrift Punch (1906-1914). Noch während seines Kriegsdienstes schrieb er die er-sten Lustspiele und feierte nach dem ersten Weltkrieg beachtliche Bühnenerfolge als Autor von leichten Komödien. Abends erzählte er seinem kleinen Sohn Christopher Robin Gutenachtgeschichten, die, motiviert durch den Jungen, dessen Stofftiere als Akteure auftreten ließen. Neben Pu dem Bären besiedelten noch andere Stofftiere Christopher Robins, wie der Esel I-Ah, Ferkel, das Kängaruh Känga mit seinem Kleinen Ruh und im zweiten Buch, Pu baut ein Haus, noch Tieger den Hundert-Sechzig-Morgen-Wald, dessen Topographie dem Landhaus Cotchford Farm (Sussex), das Milne sich 1925 gekauft hatte, und dem naheliegenden Wald entsprachen. Lediglich die Eule und das Kaninchen aus den Geschichten hatte der Autor dazuerfunden. Als Milne 1925 eine Weihnachtsgeschichte für die Evening News schreiben sollte, schlug ihm seine Frau diese Erzählungen vor, was auch der Grund ist, warum beide Bücher ihr gewidmet waren, und nicht etwa seinem Sohn.
Pu, der Bär, ist der Spielzeuggenosse von Christopher Robin und somit eine "anthropomorphe Projektion"(1) und erhält nur in diesem Bezug zu dem Kind eine fiktionale Existenz. Pu ist also "nicht echtes Gegenüber, sondern ein nach außen gegebener Entwurf der Seele [des Kindes]".(2)
Außerdem ist er nicht der erste Bär in der Kinderliteratur, aber er ist der erste Teddybär. 1902 wurde der erste Teddybär, der aufrecht stehen und sich setzen konnte, von Richard Steiff erfunden und 1903 auf der Leipziger Frühjahrsmesse vorgestellt. Der Teddy, dessen Name auf den amerikanischen Präsidenten Theodore Roosevelt zurückgeht, der von Freunden Ted oder Teddy genannt wurde, trat seinen Siegeszug in die Kinderzimmer an und avancierte dort sehr schnell zum Lieblingsspielzeug.
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1 Kinder- und Jugendliteratur. Ein Handbuch. Hrsg. von Gerhard Haas. Stuttgart 1984. S. 190-191. (Künftig zitiert: Haas: Kinder- und Jugendlit.)
2 Haas: Kinder- und Jugendlit. S. 190
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- 1. Kurze Inhaltsangabe beider Bücher
- 2. Analyse der beiden Bücher
- 2.1 Charakterdarstellung
- 2.1.1 Pu der Bär
- 2.1.2 Christopher Robin
- 2.2 Erzählstrategien
- 2.3 Topoi
- 2.4 Sprachwahl
- 2.5 Wirkungsabsicht und didaktische Intention
- 2.5.1 Die kindliche Weltaneignung von Pu
- 2.1 Charakterdarstellung
- Schlußbemerkung
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit analysiert die beiden Kinderbücher von Alan Alexander Milne, "Pu der Bär" und "Pu baut ein Haus", die im Jahr 1926 erschienen sind. Die Arbeit zielt darauf ab, die Charaktere, Erzählstrategien und Topoi der beiden Bücher zu untersuchen sowie die didaktische Intention des Autors zu beleuchten. Dabei wird auch die Frage nach der kindlichen Weltaneignung im Kontext der Pu-Geschichten behandelt.
- Charakterdarstellung der Tiere im Hundert-Sechzig-Morgen-Wald
- Analyse der Erzählstrategien, insbesondere der Rahmen- und Binnenhandlung
- Erörterung der Topoi, wie z.B. den Namenstopos und den Reise- und Abenteuertopos
- Untersuchung der Sprachwahl und des kindlichen Stils
- Die didaktische Intention des Autors und die Darstellung der kindlichen Weltaneignung
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt den Autor Alan Alexander Milne und seine Werke vor und führt in die Thematik der Arbeit ein. Anschließend wird eine kurze Inhaltsangabe der beiden Bücher "Pu der Bär" und "Pu baut ein Haus" gegeben, die die wichtigsten Handlungsstränge und Figuren vorstellt. Die Analyse der beiden Bücher befasst sich mit der Charakterdarstellung der Tiere im Hundert-Sechzig-Morgen-Wald, wobei die Unterschiede zwischen kindlichen und erwachsenen Charakteren hervorgehoben werden. Die Erzählstrategien werden im Detail erläutert, insbesondere die Integration der Binnenhandlung in die Rahmenhandlung und die Verwendung von Vor- und Rückstellungen. Die Topoi der Bücher, wie z.B. der Namenstopos, der Märchentopos, der Reise- und Abenteuertopos und der Inseltopos, werden analysiert und ihre Bedeutung im Kontext der Geschichte erläutert. Die Sprachwahl des Autors wird untersucht und die didaktische Intention der Bücher beleuchtet. Abschließend wird die kindliche Weltaneignung im Kontext der Pu-Geschichten betrachtet und die typischen Modelle der kindlichen Weltaneignung, wie z.B. Animismus, Finalismus und Logik, werden anhand von Beispielen aus den Büchern erläutert.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen Alan Alexander Milne, Pu der Bär, Kinderliteratur, Charakterdarstellung, Erzählstrategien, Topoi, Sprachwahl, didaktische Intention, kindliche Weltaneignung, Animismus, Finalismus, Logik, Hundert-Sechzig-Morgen-Wald, Christopher Robin, Stofftiere.
- Arbeit zitieren
- Christian Klar (Autor:in), 2001, Alan Alexander Milne: Pu der Bär (1926), München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/3886
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