Die Hausarbeit untersucht den Roman "Die Zeit der Wunder" von Anne-Laure Bondoux im Hinblick auf die Frage, inwieweit die Mobilität des Protagonisten seine Entwicklung beeinflusst. Der Roman erzählt die Geschichte des Jungen Koumaïl, der mit seiner Mutter Gloria aus dem Kaukasus nach Frankreich flüchten muss, um die Verbindung zu seinem terroristischen Vater ZemZem Dabaïev zu kappen. Dies erfährt der Protagonist, Ich-Erzähler und somit auch der Rezipient aber erst am Romanende. Zuvor ist man in dem Glauben, Koumaïl hieße Blaise Fortune und sei eigentlich Franzose, der bei einem Zugunglück seine Mutter verlor. Gloria erzählt ihm, sie habe während des Unglücks ihn und die Pässe gerettet. Damit möchte sie ihnen ein besseres Leben in Frankreich ermöglichen. Im Gegensatz zu seiner Mutter gelingt Koumaïl die Grenzüberschreitung in die Französische Republik, sodass die Figuren von dort an getrennt sind.
Die Hausarbeit beginnt mit einer Erzähltextanalyse, gefolgt von einer Figurenanalyse, in der die Figurenkonzeption, Charakterisierungstechniken, der textspezifische soziale Raum und das Handlungsmodell nach Greimas betrachtet werden. Anschließend kommt es zur Analyse des Raumes, wobei der Fokus auf den komplementären Gegensätzen der Teilräume und den Wegstrukturen im Raum liegt. Darauf aufbauend beschäftigt sich die Arbeit zuletzt mit der Gattung des Adoleszenzromans, um Unterschiede oder Gemeinsamkeiten mit dem Roman "Die Zeit der Wunder" herauszustellen.
Diese Untersuchungen zeigen den Kontrast zwischen Frankreich und dem Kaukasus in Bezug auf Krieg, Frieden, Bildung, Armut und Freundschaft, sowie die Schwierigkeit der Aufrechterhaltung von Sozialbeziehungen und die damit verbundene enge Bindung zu Gloria. Weiter wird die nötige Hoffnung, um die widrigen Umstände zu ertragen, gezeigt. Außerdem geht es um Autonomieentfaltung, welche aufgrund der fremdbestimmten Mobilität und der Aktanten, die Entscheidungen für Koumaïl treffen, problematisch ist.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Erzähltextanalyse
- Zeit
- Modus
- Stimme
- Figurenanalyse
- Figurenanalyse der Figur Koumaïl
- Figurenkonzeption der Figur Koumaïl
- Charakterisierungstechniken der Figur Koumaïl
- Stellung der Figur im textspezifischen sozialen Raum
- Handlungsmodell nach Greimas
- Raumsemantikanalyse
- Semantisierung des Raums
- Der komplementäre Gegensatz der Teilräume
- Wegstrukturen im Raum
- Die Gattung des Adoleszenzromans
- Zum Begriff Adoleszenz
- Aspekte des Adoleszenzromans im Vergleich zu „Die Zeit der Wunder“
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit untersucht den Roman „Die Zeit der Wunder“ von Anne-Laure Bondoux, um zu analysieren, inwiefern die Mobilität des Protagonisten seine Entwicklung beeinflusst.
- Die Analyse des Romans aus der Perspektive der Erzähltextanalyse, insbesondere der Zeit, des Modus und der Stimme.
- Die Untersuchung der Figur Koumaïl, seiner Konzeption, seiner Charakterisierung und seiner Positionierung im sozialen Raum des Textes.
- Die Analyse des Raumes im Roman, mit Fokus auf den Gegensatz der Teilräume und den Wegstrukturen im Raum.
- Die Einordnung des Romans in die Gattung des Adoleszenzromans und die Herausarbeitung von Gemeinsamkeiten und Unterschieden.
- Die Erörterung des Kontrastes zwischen Frankreich und dem Kaukasus und die damit verbundenen Themen wie Krieg, Frieden, Bildung, Armut und Freundschaft sowie die Auswirkungen der Mobilität auf die Entwicklung von Sozialbeziehungen.
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik der Hausarbeit ein und stellt die Forschungsfrage nach dem Einfluss der Mobilität auf die Entwicklung des Protagonisten Koumaïl vor. Die Erzähltextanalyse untersucht die Zeit, den Modus und die Stimme des Romans, um die erzählerische Struktur und die Perspektive des Erzählers zu beleuchten. Die Figurenanalyse befasst sich mit der Konzeption, den Charakterisierungstechniken und der Positionierung der Figur Koumaïl im sozialen Raum des Textes. Die Raumsemantikanalyse fokussiert auf die Bedeutung des Raumes im Roman und die komplementären Gegensätze der Teilräume sowie die Wegstrukturen im Raum. Abschließend wird der Roman „Die Zeit der Wunder“ in die Gattung des Adoleszenzromans eingeordnet und es werden Gemeinsamkeiten und Unterschiede zu anderen Adoleszenzromanen herausgestellt.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit Themen wie Mobilität, Entwicklung, Adoleszenz, Raumsemantik, Erzähltextanalyse, Figurenkonzeption, sozialer Raum, Handlungsmodell nach Greimas, Adoleszenzroman, Frankreich, Kaukasus, Krieg, Frieden, Bildung, Armut, Freundschaft, Sozialbeziehungen, Autonomieentfaltung.
- Quote paper
- Meike Vösgen (Author), 2015, Analyse des Romans "Die Zeit der Wunder" von Anne-Laure Bondoux. Inwieweit beeinflusst die Mobilität des Protagonisten seine Entwicklung?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/388433