1.1 Problemstellung
Die Olympischen Spiele sind das Sport- und Medienereignis schlechthin. Allein bei den letzten Sommerspielen in Sydney kämpften 10500 Athleten aus 199 Ländern in 300 Wettbewerben um die größte Ehre, die einem Sportler zuteil werden kann. Aber diese Popularität mußte sich die Olympische Bewegung hart erarbeiten. In der vorliegenden Arbeit soll der Weg aufgezeigt werden, den die Verfechter der Olympischen Idee, allen voran Baron Pierre de Coubertin, gegangen sind, um das wichtigste Sportfest der griechischen Antike neu zu beleben. Neben Coubertin soll aber auch auf die in Vergessenheit geratenen Personen und Aktivitäten eingegangen werden, die für den olympischen Neuanfang ein begünstigendes Klima geschaffen haben. Es soll dargestellt werden, daß Coubertin bei weitem nicht der alleinige Urheber der modernen Olympischen Spiele ist. Im Gegenteil! Im Laufe der Neuzeit gab es insgesamt 13 verschiedene Olympische Spiele und Coubertin war streng genommen sogar der letzte, der sich um eine Neugründung bemühte. Nun kann und soll es aber nicht die Aufgabe der vorliegenden Arbeit sein, auf alle diese Vorläufer einzugehen. Gegenstand sind lediglich die Olympischen Spiele, die direkten Einfluß auf Coubertin und seine Idee hatten. Somit erstreckt sich der zeitliche Rahmen der Arbeit von 1850, dem Jahr der ersten Olympischen Spiele unter William P. Brookes, bis hin zum Jahr 1896, dem Jahr der ersten Coubertinschen Olympischen Spiele.
Literatur zum Thema steht dem Forschenden in großer Fülle zur Verfügung. Die Neubegründung der Olympischen Spiele wurde in der neueren Forschung sowohl unter historischen als auch unter soziologischen Aspekten ausführlich untersucht. Im Jahre 1996, dem Jahr der 100jährigen Wiederkehr der modernen Olympischen Spiele, sind eine Reihe von Beiträgen erschienen. Vor allem Karl Lennartz et al.(1996) haben sich als Herausgeber einschlägiger Literatur hervorgetan. Für den Gegenstand der vorliegenden Arbeit ist ebenfalls das Werk von Konstantinos Georgiadis (2000) obligat, da es sehr tiefgreifend ist und der Autor viele griechische Quellen nutzt, die in anderer Literatur nicht zu finden sind. Richard Mandell (1976) berichtet ebenfalls ausführlich zum Thema, jedoch verfällt er gelegentlich in Erzählungen, die seine zweifellos wissenschaftliche Arbeit z.T. episch wirken läßt. Geradezu verpflichtend sind auch die Schriften Pierre de Coubertins, dem Initiator der Wiederbelebung. [...]
Inhaltsverzeichnis
- GRUNDLEGUNG
- 1.1 Problemstellung
- 1.2 Begriffskennzeichnung: Olympismus
- DIE GENESE DER MODERNEN OLYMPISCHEN SPIELE.
- 2.1 Wegbereiter des modernen Olympismus
- 2.1.1 Zappas und die griechischen Olympien.
- 2.1.2 Brookes und die Wenlock-Spiele in England...
- 2.2 DER BEGRÜNDER DES MODERNEN OLYMPISMUS - PIERRE DE COUBERTIN.
- 2.3 DER WEG BIS ZUM GRÜNDUNGSKONGREß
- 2.4 DER GRÜNDUNGSKONGREß VON 1894.
- 2.4.1 Der Verlauf des Kongresses
- 2.4.2 Die Arbeiten und Ergebnisse des Kongresses.
- 2.5 DIE VORBEREITUNGEN AUF DIE ERSTEN INTERNATIONALEN OLYMPISCHEN SPIELE DER NEUZEIT IN ATHEN
- SCHLUSSBETRACHTUNG
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit beleuchtet die Wiederbelebung der Olympischen Spiele im 19. Jahrhundert und fokussiert auf die Rolle von Pierre de Coubertin als maßgeblichen Akteur dieses Prozesses. Sie erforscht die Vorläufer der modernen Olympischen Spiele, insbesondere die griechischen Olympien unter Evangelis Zappas, und setzt die Entwicklung bis zur Gründung des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) im Jahr 1894 in Beziehung. Die Arbeit geht der Frage nach, wie Coubertin die olympische Idee neu belebte und wie die ersten modernen Olympischen Spiele in Athen im Jahr 1896 organisiert wurden.
- Die Entstehung der modernen Olympischen Spiele
- Die Rolle von Pierre de Coubertin als Begründer des modernen Olympismus
- Die Vorläufer der modernen Spiele, insbesondere die Olympien in Griechenland
- Die Herausforderungen bei der Gründung des IOC und der Organisation der ersten Spiele
- Der Einfluss der Antike auf die Gestaltung der modernen Olympischen Spiele
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Definition des Olympismus im Kontext der Moderne und der Rolle von Pierre de Coubertin. Kapitel 2 beleuchtet die Vorläufer des modernen Olympismus, insbesondere die Olympien in Griechenland, die von Evangelis Zappas initiiert wurden. Anschließend wird auf die Wenlock-Spiele in England eingegangen, die als weiterer wichtiger Schritt auf dem Weg zu den modernen Olympischen Spielen betrachtet werden. Kapitel 2 beleuchtet auch die Rolle von Pierre de Coubertin und seinen Weg bis zum Gründungskongress des IOC. In Kapitel 2.4 werden die wichtigsten Ereignisse und Ergebnisse des Gründungskongresses im Jahr 1894 dargestellt. Das letzte Kapitel vor der Schlussbetrachtung befasst sich mit den Vorbereitungen für die ersten Olympischen Spiele in Athen im Jahr 1896.
Schlüsselwörter
Moderne Olympische Spiele, Olympismus, Pierre de Coubertin, Evangelis Zappas, Wenlock-Spiele, Gründungskongress, IOC, Athen 1896, antikes Vorbild, Sportgeschichte
- Arbeit zitieren
- Tobias Jantz (Autor:in), 2003, Die Begründung der modernen Olympischen Spiele und des Olympismus durch Pierre de Coubertin, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/38837